IN: Neue Männermagazine
Die positive nachricht aus der Medienbranche ist ein großer Fleischberg. Im Hochglanzdruck appetitlich präsentiert: „BEEF!“ soll unersättliche Trendsetter an den Herd bringen. Und „Gala Men“ oder „Business Punk“ lesemüde Männer in die Zeitschriftenläden.
In den letzten Monaten hatte Gruner+Jahr nur Negativschlagzeilen präsentiert. Doch statt Stellenkürzungen gibt man nun bekannt, drei neue Männermagazine auf den Markt zu bringen. Wir freuen uns!
Das sind gleich zwei positive Nachrichten auf einmal: Endlich bekommen die Klischees, die in Frauenzeitschriften gepflegt werden, ein Pendant. Und einige Kollegen eine neue Aufgabe – zumindest für Heft Nummer eins.
OUT: Nervige PR-Agenturen
Die erste mail flattert ein Jahr vor der Ausstellung in die inbox. Selbst die Kuratoren wissen noch nichts Genaues, diese PR-Agentur jedoch schon. So verschickt sie einen Text voller Superlative. E-Mail 2 bis 2180 folgen wöchentlich. Ihr Inhalt: nichtssagend. Ihre Aufgabe: Aufmerksamkeit. Statt Email 2181 folgt ein Anruf. Eine Stimme verliest darin E-Mail 2179. Kurz vor der Eröffnung bestelle ich bei der PR-Agentur Presseinfos, die nie ankommen. Als ich daraufhin im Museum anrufe, wird ein PR-Mensch böse. Nur er sei für die Presse zuständig. Die Redaktion erhält dann sechs Mappen, deren Inhalt wir längst publiziert haben. Als ich einen Termin nicht wahrnehmen kann, aber versichere, später zu berichten, reden PR-Mitarbeiter auf andere Kollegen und unsere Sekretärin ein, sie sollten den Termin übernehmen. Wir ignorieren daraufhin bestimmte Nummern, löschen gewisse Mails und werfen die Pressemappen ins Altpapier. Stattdessen rufen wir das Museum an.
Text: Annika Wind (29) ist Kulturredakteurin beim „Mannheimer Morgen“ und Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de
Erschienen in Ausgabe 12/2009 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 8 bis 10. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.