Morddrohung mit Folgen

El Salvador. „Zwei von Euch haben wir bereits unter die Erde gebracht … es ist keine schlechte Idee, mit einem der Großmäuler von Radio Victoria fortzufahren … der nächste Tote wird am besten ein Moderator, vielleicht auch ein Korrespondent oder sonst jemand aus diesem verdammten Sender …“

Per E-Mail und SMS erhielten die 16 MitarbeiterInnen der lokalen Radiostation diese Morddrohungen am 23. und 24. Dezember 2009.

Kurz darauf wurde die hochschwangere Umweltaktivistin Dora Alicia Recinos Sorto ermordet, die Ehefrau des Sprechers der Organisation Comité Ambiental de Cabanas.Tags darauf hielten sechs bewaffnete Motorradfahrer vor dem Haus von Isabel Gámez, der Leiterin der Nachrichtenredaktion von Radio Victoria. Isabel Gámez befand sich zu dem Zeitpunkt nicht im Haus. Die Männer betraten den Garten und leuchteten mit Taschenlampen durch die Fensterscheiben. Als sie niemanden im Haus entdeckten konnten, fuhren sie wieder davon.

Auf Vermittlung von JhJ hat die „Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte“ Isabel Gàmez inzwischen nach Hamburg eingeladen. Derzeit lebt sie dort zusammen mit ihrem kleinen Sohn. Isabel Gàmez ist die diesjährige Preisträgerin des „Sievershauser Friedenspreises“ 2010.

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Erschienen in Ausgabe 07+08/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 7. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.