IN: Die taz bei Flattr: Der Micropayment-Dienst Flattr ermöglicht es Nachrichtenwebsites und auch Blogs, ganz einfach Spenden von ihren Lesern zu empfangen – über einen kleinen Button, der in einzelne Artikel eingebunden wird. Die taz zeigt vorbildlich, wie ein Medienhaus den Dienst des Pirate-Bay-Erfinders Peter Sunde fair nutzen kann: Die Redaktion führt in ihrem Hausblog öffentlich Buch über die monatlichen Einnahmen, zeigt, welche Artikel am häufigsten geflattrert wurden und lässt auch Leser kritisch zu Wort kommen. Nun schuldet die „taz“ ihren Flattrern nur noch die Info, wie viel sie selbst in andere Websites investiert: Denn wer Spenden via Flattr einsammeln will, muss auch anderen mindestens zwei Euro pro Monat stiften.
OUT: „Welt Online“-Relaunch: Zugegeben, sich an Neuerungen auf Websites zu gewöhnen, dauert immer eine Weile. Doch auch ein paar Monate nach der Verjüngungskur von „Welt Online“ will sich nicht so recht Begeisterung dafür einstellen. Die Fußleiste, über die ganz schnell kommentiert, gedruckt und empfohlen werden soll, steht sinnbildlich für die Mankos der Seite – was übersichtliches Design und sinnvolle Einbindung von Social-Media-Elementen angeht. Mal davon abgesehen, dass die Fußleiste mehr wirkt wie eine zusätzliche Werbefläche, ist sie zudem überflüssig. Denn die Buttons der Fußleiste finden sich zusätzlich noch über jedem einzelnen Artikel – fast so, als würden selbst ihre Macher der Fußleiste misstrauen. Zu Recht haben die User in den Kommentaren einen Aus-Knopf für dieses Feature gefordert.
Mark Heywinkel (23),
ist Volontär bei der Zeitschrift „uMag“ in Hamburg und Mitglied beim Netzwerk „Junge Journalisten“.
Erschienen in Ausgabe 09/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.