Warum sind Sie Journalist geworden?
Weil ich neugierig bin, die ständige Veränderung liebe und irgendwann einmal Schriftsteller werden wollte.
Ihre Vorbilder im Journalismus?
Michael Holzach, der einst die Hutterer in Kanada portraitiert und 1982 „Deutschland umsonst“ schrieb.
Wann ist ein Journalist ein guter Journalist?
Wenn sie/er neugierig und gründlich ist, über gute Menschenkenntnis verfügt und gut logisch denken kann.
Die Herausforderungen für den Journalismus in 140 Zeichen?
Qualitativ hochwertige Inhalte zu schaffen, für die Menschen auch im Zeitalter der Informationsflut noch bereit sind zu bezahlen.
Wie wichtig ist Klatsch?
Ich finde Klatsch meist nervig. Klatsch kann aber ein Themenanstoß sein, wenn ein Kern Wahrheit drinsteckt.
Mit welchem Ihrer Merkmale würde man Sie am treffendsten karikieren?
Mit meinem innigen Verhältnis zu Blackberry und Handy.
Wo haben es Frauen im Journalismus schwerer?
Frauen haben es vor allem in der Unternehmensberichterstattung schwerer, einen engen Draht zu den immer noch meist männlichen Vorständen aufzubauen. Noch ein Grund also, warum die Wirtschaft weiblicher werden sollte.
Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?
Stärken: Integrität, Wahrheitsliebe, Disziplin. Schwächen: Manchmal bin ich zu perfektionistisch.
Was macht Sie wütend oder ungeduldig?
Ungerechtigkeit macht mich wütend. Und ungeduldig macht mich, wenn eine sinnvolle Entscheidung auf sich warten lässt.
Welche sozialen Medien und/oder Netzwerke nutzen Sie?
Ich nutze Facebook vor allem für private Kontakte. Bei Twitter bin ich ebenfalls Mitglied, nutze es aber bisher kaum.
Welchem Thema würden Sie ein Buch widmen?
Eine Frage der Gerechtigkeit: Wie Afrika endlich eine Erfolgsgeschichte werden kann.
Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag die Rolle tauschen?
Mit dem Jazz-Pianisten Keith Jarrett oder dem U2-Leadsänger Bono, am Premiere-Tag der nächsten Tournee.
Auf welchen Beitrag sind Sie besonders stolz?
Dass ich trotz heftiger Dementis 2001/2002 wiederholt über die Stellenabbaupläne der Deutschen Bank geschrieben habe und am Ende sich alles bestätigt hat.
Welche Medieninnovation schätzen Sie besonders?
MP3-Player, die Flip-Kamera.
Ihre drei Lieblinge unter den Zeitungen, Sendungen und Websites?
„Economist“, die „Sportschau am Samstag“, wenn Fußball-Bundesliga ist, und www.getabstract.com.
Ihr liebstes Hobby?
Musik machen mit meiner Tochter Alexandra und unserer Band „mainkind“.
Sind Sie Mitglied einer Partei?
Nein, ein politischer oder wirtschaftspolitischer Journalist sollte aus meiner Sicht nicht Mitglied einer Partei sein, weil das die Glaubwürdigkeit in Frage stellen kann.
Im nächsten Leben werden Sie …?
Arzt.
Link:tipp
Mehr Fragen und Antworten von Jörg Eigendorf siehe www.mediummagazin.de, exklusiv für Abonnenten bis 30.9., Passwort FRA9
„medium magazin“ Nr.10-11/2010 erscheint am 21.10.
Erschienen in Ausgabe 09/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 66 bis 66. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.