Gefüllte Benzinkanister vor der Tür

Ferrara. In der mittelitalienischen Stadt Ferrara wurde jüngst zum ersten Mal ein „Premio Giorgio Bassani“ verliehen“. Damit will „Italia Nostra“, eine Organisation, die sich dem Schutz der italienischen Landschaft und Kunstdenkmäler zum Ziel gesetzt hat, Journalisten ehren, die sich ganz besonders in diesem Sinne engagiert haben. Gewinner: der sizilianische Journalist Antonio Mazzeo, der in den vergangenen Jahren kontinuierlich über die Bau-Mafia in seiner Heimatstadt Messina berichtete. Zuletzt erschien sein Buch „I Padrini del Ponte“ („Die Paten der Brücke“) über die mafiösen Interessen hinter dem von der Berlusconi-Regierung geplanten Brückenbau über die Meerenge von Messina. In Kalabrien werden mehrere Dutzend Journalisten wegen ihrer Berichterstattung permanent von der Mafia bedroht. Es gilt als ausgemacht, dass mit dem organisierten Verbrechen verbändelte Politiker massiven Druck auf Verleger ausüben, damit die Wahrheit über ihre Verstrickungen nicht in die Zeitung kommt. Wenn ein Journalist einen gefüllten Benzinkanister vor seiner Haustür entdeckt, weiß er, dass er sich im Fadenkreuz befindet. Schreibt er trotzdem weiter, muss er wissen, was das für ihn bedeuten kann. Lässt er hingegen in Zukunft die Finger von dem heißen Thema Korruption, hat die ’Ndrangheta ihr Ziel erreicht. Er hoffe, so Antonio Mazzeo, dass man auch jenseits von Italien realisiere, dass viele Journalisten in Italien ständig in Lebensgefahr schweben – weil sie sich nicht einschüchtern lassen.

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Mehr Infos über „Journalisten helfen Journalisten“ siehe Rubrik „Hilfe“ auf www.mediummagazin.de

Erschienen in Ausgabe 12/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6 Autor/en: Carl-Wilhelm Macke, JHJ. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.