In & Out

IN: Verbesserter Informationsschutz

Man kennt die Geschichten: Redaktionsräume werden durchsucht, Journalisten sollen ihre Informanten preisgeben und bekommen Ärger mit der Staatsanwaltschaft, da sie geheimes Material veröffentlichten. Ein neues Pressefreiheitsgesetz könnte das ändern: Während der Rechtsausschuss der Länderkammern fand, ein neues Gesetz sei überflüssig, gab der Bundesrat nun grünes Licht. Sollte das Gesetz durchkommen, würde dies mehr Informationsschutz für Journalisten bedeuten und damit die Rundfunk- und Pressefreiheit stärken. Beschlagnahmungen bei Journalisten sollen dann nur noch möglich sein, wenn gegen sie ein dringender Tatverdacht besteht. Bleibt zu hoffen, dass das Gesetz beschlossen wird. Vielleicht fühlen sich dann mehr Kollegen zu investigativem Journalismus motiviert.

OUT: Verschlechterte Tarifverträge

Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger will nicht weiter zahlen wie bisher. Er möchte die Mantel- und Gehaltstarifverträge ändern und hat sie zum 31.12. gekündigt. Betroffen sind 14.000 Tageszeitungsredakteure. Die Gehaltskosten sollen gesenkt, die Arbeitszeit verlängert werden. Des weiteren sollen die Verlage Urlaubsgeld und Jahressonderzahlungen halbieren dürfen. Es ist schon erstaunlich, dass immer noch mehr gespart werden soll. Dass darunter die Qualität enorm leidet, müssten die Verleger längst gemerkt haben. Wann hören Journalisten endlich auf, sich das alles gefallen zu lassen? Die Verhandlungen mit den Gewerkschaften sind nach der zweiten Runde ergebnislos auf den 8. Dezember vertagt worden. Freudige Weihnachtsnachrichten sehen anders aus.

Nora Hoffbauer (21) studiert Germanistik in Leipzig, ist Redakteurin vom Dienst des Lokalsenders mephisto97.6 und Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de.

Erschienen in Ausgabe 12/2010 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.