„Wir wollen den Beweis antreten, dass man es auch im Internet mit Qualitätsjournalismus schaffen kann“, sagt Christoph Seils, seit 1. November Leiter der Online-Redaktion beim Politkultur-Magazin „Cicero“. Genauer: Er ist der erste Online-Chef – denn eine Online-Redaktion gab es bislang nicht. Jetzt, wo der Chefredakteurswechsel vollzogen ist, Wolfram Weimer beim „Focus“ Schlagzeilen macht und Michael Naumann das Ringier-Blatt neu aufstellt, gehört eben auch der digitale Ausbau dazu. Christoph Seils war lange freier Autor, auch bei „Cicero“, und seit 2007 Pauschalist in den Redaktionen von „Zeit Online“ und tagesspiegel.de. Seine Themenschwerpunkte sind unter anderem Rechtsextremismus und Parteipolitik – im Januar erscheint sein Buch über die „Parteiendämmerung“. Seiner Meinung nach werde bei anderen Politiktiteln im Internet die Qualität zu Lasten der Reichweite vernachlässigt: „Ich bin überzeugt, dass es online auch ohne jene Aufgeregtheit geht, die man sonst überall sieht. Und dass wir damit auch ökonomisch erfolgreich sein können.“ Natürlich sind auch iPad-Konzepte in Planung, aber jetzt steht erst einmal der Relaunch der bislang eher statischen Seite an. Bis Sommer 2011 soll sie online sein. Inspirationen gibt es wohl eine Menge: „In meiner Zeit bei, Zeit Online‘ und tagespiegel.de hatte ich so viele Ideen – und ich freue mich, die jetzt endlich auch umsetzen zu können.“
Erschienen in Ausgabe 12/2010 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 78 bis 78. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.