Die Tarifrunde

2011 könnte ein einschneidendes Jahr für die Tageszeitungsbranche werden. Die Gewerkschaften, vertreten durch DJV, DJU und Verdi, und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) verhandeln seit September einen neuen Gehalts- (GTV) und Manteltarifvertrag (MTV) für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen. Die Tarifpartner konnten sich in den bisher zwei Runden noch auf kein gemeinsames Flächentarifwerk einigen. Am 8. Dezember treffen sie erneut am Verhandlungstisch in Berlin aufeinander. Verhandlungsführer des BDZV ist der langjährige Geschäftsführer des „Bonner General-Anzeiger“ Werner Hundhausen (70); der DJV wird von seinem Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring (51) vertreten.

Der Verlegerverband fordert Einsparungen bei den Personalkosten und macht dafür die wirtschaftliche Notlage seiner Mitglieder geltend. Präsentiert wurde ein möglicher Tarifabschluss mit zwei Varianten: eine für bestehende und eine für neu begründete Arbeitsverhältnisse. Demnach soll jetzt angestellten Redakteuren das im MTV geregelte Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Jahresleistung gekürzt werden; das würde eine Absenkung von 13,75 auf 13 Bruttomonatsgehälter bedeuten. Der GTV, der Monatsbezüge und Berufsjahresstaffel festsetzt, bliebe in seiner jetzigen Form bestehen, ebenso der Altersversorgungstarifvertrag. Hinzu kämen in den ersten beiden Jahren Einmalzahlungen und im dritten Jahr eine prozentuale Anhebung des Gehalts.

Für Berufsanfänger und Volontäre soll allerdings ein anderer, ein Einsteigertarifvertrag gelten: mit niedrigeren Gehältern, weniger als vier Berufsjahresstaffeln, höherer Wochenarbeitszeit, weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

ska

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Erschienen in Ausgabe 12/2010 in der Rubrik „Special“ auf Seite 53 bis 59. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.