DLD 2010

„disruption“ (Zerstörung, gewaltsame Unterbrechung): Wie ein roter Faden zog sich dieses inoffizielle Leitmotiv durch die Vorträge und Diskussionen bei Burdas sechster Konferenz Digital Life Design (DLD 10) Ende Januar: Schon in der Eröffnungsrunde fragte DLD-Mitorganisator Yossi Vardi den Gründer Niklas Zennström (u.a. IP-Telefondienst Skype): ”Na, Niklas, wie viele Unternehmen hast du denn schon ruiniert?“ Die Frage zog sich fort, als Demand Media-Gründer Shawn Colo erläuterte, wie seine Inhaltefabriken beweisen, dass im Internet mehr als Hubert Burdas „lousy pennies“ zu verdienen sind – gleichwohl DLD-Gastgeber Burda 2010 seinen zum geflügelten Wort gewordenen Spruch vom Vorjahr wiederholte. Als Debatten-Höhepunkt darf der Schlagabtausch zwischen Burdas neuem Konzernchef Paul Bernhard Kallen und dem Google-Chefjuristen David Drummond gelten. Kallen forderte von Google nachdrücklich „mehr Transparenz“ und einen „fairen Anteil“. Obwohl der Burda-Manager nicht konkretisierte, woran die deutschen Verleger beteiligt werden wollen, kündigte Drummond an, Google werde den Verlagen seine Erlösstrukturen bei Geschäften mit ihnen künftig besser offenlegen – ein Novum für den verschlossenen kalifornischen Konzern. ula

Erschienen in Ausgabe 03/2010 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 63 bis 63. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.