Nestlé hat aus Reputationssicht folgende Fehler begangen:

01 Nestlé hat zu schnell, panisch und dabei falsch reagiert.

02 Wegducken gilt nicht mehr. Wer nicht antwortet, überlässt seinem Gegner das Feld.

03 Nestlé ist als Organisation viel zu abstrakt. Es fehlen menschliche Akteure für den Vertrauensaufbau.

04 Die fehlende Transparenz ist Nestlé zum Verhängnis geworden.

05 Niemand kann sich den Kanal aussuchen, über den er kritisiert wird. Das Aussperren der Aktivisten von den eigenen Plattformen kann nicht gelingen.

06 Obwohl Nestlé Social Media für die Unternehmenskommunikation nutzt, reagiert es in der Krise auf diesen Kanälen nicht adäquat. Technik alleine reicht nicht aus.

07 Nestlé signalisiert keinerlei Dialogbereitschaft.

Die Auseinandersetzung zwischen Greenpeace und Kitkat ist ein Musterbeispiel dafür, dass die Krisen-PR in Social Media nach neuen Regeln funktioniert. Unternehmen wie Nestlé stehen in der digitalen Öffentlichkeit und müssen lernen, im Echtzeitweb die neue Transparenz auszuhalten und damit auch aktiv umzugehen.

Ansonsten werden sie zum Spielball der in Social Media Campaigning erprobten NGO’s.

Erschienen in Ausgabe 04+05/2010 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 75 bis 75. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.