Einer der renommiertesten deutschen Journalismus-Lehrer, Walther von La Roche, ist am 9. Mai im Alter von 74 Jahren gestorben. Mit seinem Lehrbuch-Klassiker Einführung in den praktischen Journalismus (Econ, 18. Auflage, 2008) hat er sich einen eigenen Nach-Ruf geschrieben, der nicht verhallen wird: Journalismus ist zu einem gut Teil gediegenes und verantwortungsvolles Handwerk, das sorgfältig gelernt (und gelehrt) sein will. Das war das Credo des langjährigen BR-Nachrichtenchefs. Und daraus bezog der Journalist (und Jurist) Walther von La Roche die Energie und Hartnäckigkeit, mit der er viele Jahre an Journalistenschulen und Universitäten unterrichtete, die Reihe Journalistische Praxis gründete und fast dreißig Bände als überaus gewissenhafter Herausgeber betreute.
Für das von ihm entwickelte Konzept und Layout dieser sogenannten gelben Reihe hatte er eine einprägsame Formel parat: Kochbücher wollte er machen aber keine Bücher zur Philosophie des Kochens. Das hielt er 35 Jahre konsequent durch. Es gibt wohl kaum einen Journalisten in Deutschland, der davon nicht profitiert hätte bei den ersten Schritten in den Beruf, vor allem von seiner Einführung.
Die neunzehnte Auflage dieses Standardwerkes werden die Münchner Journalistenakademie-Leiterin Dr. Gabriele Hooffacker (zugleich die Reihen-Herausgeberin) und der Dortmunder Journalismus-Professor Klaus Meier bearbeiten.
Ja, Walther von La Roche ist tot. Aber der La Roche wird weiterleben.
Der Autor: Axel Buchholz hat 30 Jahre lang zusammen mit Walther von La Roche das Lehrbuch Radio-Journalismus, Econ, 9. Auflage 2009, herausgegeben.
Erschienen in Ausgabe 06/2010 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 80 bis 80. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.