Reaktionen aus Tilburg

Die Studenten:

„Indem ich die Fehler anderer Journalisten beobachtete, bekam ich ein klareres Bewusstsein dafür, welche Fehler mir selbst unterlaufen könnten.“

Teun Ceelen

„Das Fact-Checking hat meinen Blick auf Zeitungen und Nachrichten-Websites verändert. Bei vielen Artikeln weiß man sofort, dass die enthaltenen Fakten nicht überprüft worden sind. Oder noch schlimmer: dass sie erfunden wurden, nur um eine tolle Geschichte zu haben. Wir haben manche Medien wie einige Gratiszeitungen gar nicht erst gecheckt, weil von vornherein klar war, dass es zu leicht wäre, Fehler darin zu finden.“ San van de Ven

„Ich denke, dass ich sehr von meinen Fact-Checking-Erfahrungen profitieren werde. Journalisten machen häufig immer wieder dieselben Fehler. Weil ich so viele Artikel überprüft habe, weiß ich, wobei ich als Journalist selbst aufpassen muss.“

Noud Broekhof

„Nach diesem Projekt werde ich noch vorsichtiger mit Nachrichten umgehen als zuvor, da bin ich mir sicher. Ich stelle mir immer wieder dieselbe Frage: Ist das wirklich wahr, was ich da lese? Und gibt es jemanden im Hintergrund, der mit der Story ein bestimmtes Interesse verfolgt?“ Ralf Seuntjens

„Das Seminar ist wirklich nützlich, weil es mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich manchmal selbst zu lax mit Informationen umgehe und sie nicht genügend prüfe. Nun weiß ich, woran ich arbeiten muss.“ Wouter de Vries

Die Redaktionen:

„Wir werden von vielen Gruppen, wie ihr es seid, angerufen, und wir kooperieren nicht mit ihnen. Schaut euch nach einer anderen Zeitung um, die ihr anrufen könnt!“

„De Telegraaf“

„Wir schätzen es sehr, dass ihr Artikel überprüft, aber eure Basis ist vollkommen theoretisch. Wer täglich eine Zeitung füllen muss, der hat mit anderen Faktoren umzugehen, die darüber entscheiden, ob eine Geschichte veröffentlicht wird oder nicht. Wäre das nicht auch interessant für eure Recherche?“

„Algemeen Dagblad“

„Die Schlagzeile verführt die Leser zum Klick. Nur darum geht es: Eine Schlagzeile muss Aufmerksamkeit erheischen.“

Sp!tsnieuws.nl

„Unser Chefredakteur lässt keinen Zweifel daran: Wir tragen Verantwortung gegenüber unseren Lesern, aber nicht gegenüber euch. Wir werden nicht mit euch zusammenarbeiten!“

„Metro“

„Wir versuchen jeden Tag 24 Stunden lang eine Website zu machen. Wir haben einfach keine Zeit, um Leuten Fragen zu beantworten, die irgendwas checken wollen. Ihr könnt uns gerne Fragen per Mail schicken, aber ich glaube nicht, dass ihr eine Antwort bekommt.“

Online-Redaktion „De Telegraaf“

„Ich arbeite verdammt noch mal seit zwanzig Jahren als Journalist und werde mich nicht von einem Studenten im dritten Jahr korrigieren lassen.“

„De Telegraaf“

Erschienen in Ausgabe 06/2010 in der Rubrik „Special“ auf Seite 55 bis 55. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.