In & Out

IN: Flexibilität

Ob man nun Anhänger von Verschwörungstheorien ist oder nicht – der Fall Assange oder besser Wikileaks im Ganzen hat eine enorme Flexibilität in den Medien heraufbeschworen. Das soll nicht heißen, dass man die ungefilterten Dokumente als vollwertige Artikel ansehen könnte, nein, ganz und gar nicht, die Aufbereitung für den Leser ist unbenommen Aufgabe der Journalisten. Wikileaks zwingt aber dazu, sich neuen Quellen zu öffnen, umfassender zu informieren und als Basis mehr auf eigenes Hintergrundwissen zu vertrauen. Außerdem führt es zu verstärktem Netzwerken, wovon im Idealfall nicht nur die einzelnen Redakteure und die Artikel, sondern auch die ganze Branche profitieren.

OUT: Kopf einziehen

Man muss es ja nicht wegen jeder Kleinigkeit mit jedem aufnehmen – sei es privat oder beruflich, aber gerade beim Finanzamt lohnt es sich, den Kopf nicht einzuziehen und durchaus Widerspruch einzulegen. Auch wenn die Hemmschwelle groß sein mag, schlimmer wird’s selten und unfehlbar ist sowieso keiner – auch nicht die Damen und Herren der Steuerhochburg. Ob Grabenkämpfe um 7 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer oder prozentuale Feinheiten bei der Arbeitszimmer-Anrechnung – von uns Freiberuflern wird Ehrlichkeit und Genauigkeit bei der lästigen Pflicht erwartet. Wir erwarten von Steuerexperten faire Behandlung und keine Kaffeesatzleserei zum Jahressteuerausgleich.

Jennifer Bligh (30) arbeitet als freie Journalistin in München und ist Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de.

Erschienen in Ausgabe 01+02/2011 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.