Mit Monika Piel (59) steht in der ARD nun also wieder eine Journalistin an der Spitze. Während ihre Vorgänger Peter Boudgoust (SWR) und Fritz Raff (SR) ihre Karrieren in den Verwaltungsabteilungen machten, begann die gebürtige Rheinländerin aus Bensberg bei Köln nach dem Abitur (zweiter Bildungsweg), einer Ausbildung zur Justizassistentin und einem Mehrfach-Studium (Jura, BWL und Orientalistik) ihre journalistische Laufbahn beim Hörfunk. Und das mit maximaler Treue zum Westdeutschen Rundfunk (WDR), dem sie erst als Redaktionsassistentin, dann als Reporterin und Moderatorin von Sendungen wie dem „Mittagsmagazin“ und „Zwischen Rhein und Weser“ (WDR 2), als Programmchefin dieser Welle und zuletzt schließlich als Hörfunkdirektorin verbunden war, bis sie 2007 als Intendantin in die großen Fußstapfen des Fritz Pleitgen trat.
Noch als Direktorin gründete Piel im Jahr 1998 das „kosmopolitische Integrationsradio“ Funkhaus Europa, das heute sogar in Berlin weitab der Kölner WDR-Zentrale sendet, weil es den einst arg klammen RBB-Sender Radio Multikulti ersetzt. Piels Sender ist von allen ARD-Anstalten ohnehin die finanzstärkste: Mit 1,2 Milliarden Euro flossen dem WDR zuletzt im Jahr so viele Rundfunkgebühren zu wie keinem anderen Haus der Sendergemeinschaft. Entsprechend liefert der WDR auch so viel für das Gemeinschaftsprogramm „Das Erste“ zu wie kein anderer der neun ARD-Sender – nämlich mehr als jeden fünften Euro. dan
Erschienen in Ausgabe 01+02/2011 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 27 bis 29. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.