20 Jahre nach Egon Scotlands Tod

Serbien. Am 26. Juli dieses Jahres vor genau 20 Jahren wurde nahe der kroatischen Stadt Glina, nur rund 50 Kilometer von Zagreb entfernt, der SZ-Reporter Egon Scotland erschossen. Im Gedenken an ihn hat sich unser Verein �Journalisten helfen Journalisten�(JhJ) 1993 gegründet, inzwischen konnten wir einer Vielzahl von Journalistinnen und Journalisten in vielen Kriegs- und Krisenregionen der Welt vor allem mit materiellen Spenden helfen. Besonderes Ziel von JhJ ist seit jeher aber auch, sich gegen jede Kollektivschuld grausamer Verbrechen im Verlauf der Kriege auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawien zu wenden. Es gab und gibt auch unter den serbischen Journalisten und Schriftstellern eine ermutigend große Zahl von Kolleginnen und Kollegen, die sich manchmal nicht ohne Risiko in ihrem Beruf gegen den anhaltenden aggresiven Nationalismus und Militarismus in ihrem Land einsetzen. Ein aktuelles Beispiel ist die serbische TV-Journalistin Brankica Stankovic. Mit ihrer investigativen Arbeit im Milieu der Fußball-Fanclubs hat sie sich bei hartgesottenen Nationalisten ganz besonders unbeliebt gemacht. Von kriminellen Schlägertrupps wurde sie deshalb auch schon mehrfach mit dem Tod bedroht. JhJ hat jetzt Brankica Stankovic für den �Leipziger Preis für Medien- und Pressefreiheit 2011� vorgeschlagen. Sie repräsentiert ein, anderes, junges Serbien�, das endlich aufräumen will mit den fürchterlichen nationalistischen Mythen am Ende des vergangenen Jahrhunderts, denen Egon Scotland und viele weitere Menschen zum Opfer fielen.Carl-Wilhelm Macke, JhJ

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Mehr Infos über �Journalisten helfen Journalisten� siehe Rubrik �Hilfe� auf www.mediummagazin.de

Erschienen in Ausgabe 06/2011 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 7. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.