So kam’s:
Sie waren im gleichen HNS-Jahrgang, saßen zufällig nebeneinander, bewarben sich zufällig bei „Geo Epoche“ für ein Praktikum – und wurden beide genommen. Am ersten Tag hieß es: „Wir brauchen eine Geschichte über die Ära der Pop-Art, 10.000 Zeichen, wer macht’s?“ Sie machten sich gemeinsam ans Werk, keiner meckerte. „Dass wir dann beide übernommen werden, damit haben wir gar nicht gerechnet.“ Die Arbeitsweise:
Sie lasen sich getrennt ins Thema ein, entwarfen dann gemeinsam eine Struktur. Meist teilten sie sich die Arbeit nach Themenblöcken auf: Der eine schrieb etwa den Abschnitt über Warhol, der andere übernahm Rosenquist. Dann wurde gegengelesen, umgeschrieben: „So schafften wir es, dass der Text am Ende eine Handschrift hatte. Im Praktikum konnte keiner der Kollegen auseinanderhalten, wer jetzt was geschrieben hat.“ Ihre Methode: Sie arbeiteten mit dem Modul Google Docs und konnten so gleichzeitig an einem Dokument arbeiten, das extern, also nicht auf der lokalen Festplatte, gespeichert ist. So mussten sie nicht mehrere Fassungen hin und her schicken oder nebeneinandersitzen, um alles gemeinsam zu formulieren. „Ich hasse es, wenn mir jemand beim Schreiben über die Schulter schaut“, sagt Telgenbüscher.
Der Vorteil:
Als Redakteure schätzten sie die Arbeitsteilung unter anderem auch, weil sie weniger Arbeit hatten. Und sie ergänzten sich: Der eine ist präziser, der andere hat die verrückteren Ideen. „Wir haben gemerkt, es zusammen zu machen ist besser als die Summe der einzelnen Teile.“
Die Eitelkeiten:
„Wir konnten zugeben, wenn der Vorschlag des anderen besser ist.“ In der Redaktion nannte man sie „die JoJos“.
Das Geld:
Jeder bekam sein Redakteursgehalt.
Erschienen in Ausgabe 09/2011 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 48 bis 55. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.