Von Berlin über Brüssel nach Berlin

Man kann sagen, Georg Streiter (55) ist ein Glückspilz. Bei seinem Wechsel Anfang 2010 von der „Bild“-Zeitung, wo er das Politikressort leitete, als Sprecher zur FDP-Europa-Abgeordneten Koch-Mehrin hatte er sich noch besonders darüber gefreut, nach 30 Jahren deutschlandbezogenem Politikjournalismus noch einmal neu gefordert zu sein und dabei sein zu können, wenn „jetzt, nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon, Europa in eine entscheidende Phase eintritt: Entweder es funktioniert – oder nicht“ (MM 3/2010).

Das Schicksal Europas hatte bei Streiters Arbeit seit Gründung von „VroniPlag“ wohl weniger eine Rolle gespielt als die Krisenkommunikation für seine Chefin, weshalb ihm jetzt zu gratulieren ist. Durch seine Ernennung zum neuen stellvertretenden Regierungssprecher bekommt Streiter nun Europa satt. Der Fortbestand der Eurozone ist das beherrschende Thema der Legislaturperiode, so dass sich das bisschen Deutschlandpolitik daneben wohl gut verkraften lässt. Genauso wie der Umstand, dass der Amtsantritt diesen Monat nicht ganz so harmonisch verlaufen dürfte, da die Kündigung des von FDP-Vizekanzler Rösler mäßig gelittenen Amtsvorgängers Christoph Steegmans noch aussteht, der von seiner Abberufung aus der Zeitung erfahren haben will. Weiterer Wermutstropfen für Streiter: Seine Stelle ist bis zur Wahl im Herbst 2013 befristet, eine Weiterbeschäftigung danach aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich.

Kontakt Aktuell: Tel. 032/228431334 E-Mail: georg.streiter@europarl.europa.eu Im neuen Amt (vorauss. ab September): Tel. 030/227-37171 E-Mail: pressereferat@bundestag.de

Erschienen in Ausgabe 09/2011 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 59 bis 59. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.