In & Out: Die jungen Journalisten

IN: Journalismus und sein Preis

Es kam der Streik, und auf einmal war vieles anders. Dass Berufseinsteiger künftig 30 Prozent weniger verdienen sollten, machte auch erfahrene Redakteure nachdenklich. Im Kampf gegen die Forderungen der Verleger haben viele junge Journalisten in ihren Redaktionen Solidarität von älteren Kollegen erfahren. Gemeinsam wurden Aktionen geplant und Unterschriften gesammelt; viele berichteten von einem neuen Zusammenhalt – der den Streik hoffentlich überdauert. Dass Einschnitte für den Nachwuchs jetzt vom Tisch sind, ist ein gemeinsamer Erfolg. Und der zeigt: Journalismus hat seinen Preis – und eine Zukunft.

OUT: Journalismus und seine Preise

Es gibt nicht immer für jeden einen Preis, aber für so ziemlich jedes Thema. Egal ob Umweltverband oder Energiekonzern: Als PR-Instrument sind Journalistenpreise sehr beliebt, Eigenwerbung ausdrücklich eingeschlossen. Kaum eine andere Branche feiert sich selbst so ungeniert wie Journalisten bei ihren Preisverleihungen, zuletzt zu bewundern beim Deutschen Radiopreis. Zehn Kategorien, zehn Preise, alle gestiftet von den Öffentlich-Rechtlichen und den Privatradios. Schön, wenn man sich selbst auszeichnet und sich darüber noch freuen kann. Dass die Preise dabei völlig entwertet werden und zur Beliebigkeit verkommen – egal.

Gregor Landwehr (28) ist freier Journalist in Tübingen und Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de.

Erschienen in Ausgabe 10-11/2011 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.