Kleingedrucktes

„Über die Weiber“

schrieb Arthur Schopenhauer anno 1851: „Schon der Anblick der weiblichen Gestalt lehrt, daß das Weib weder zu großen geistigen, noch körperlichen Arbeiten bestimmt ist.“ Der arme Schopenhauer hatte ja so seine misslichen Erfahrungen mit Frauen, aber über diese, seine weiblichen Werteverurteilungen lässt sich dennoch trefflich streiten. Das hatte vielleicht auch die 78-jährige Dame vor Augen, die 1989 gegen die Verwendung des Begriffs „Altweibersommer“ durch den Deutschen Wetterdienst klagte: Sie fühlte sich wegen des Wortes „Weib“ diskriminiert, weil das „seit altersher“ abfällig gebraucht werde. Das Landgericht Darmstadt wies jedoch die Klage ab („nicht beleidigungsfähig“) – am Tag von „Altweiberfastnacht“ (02.02.1989, Az. 3 O 535/88). So konnten wir 2011 einen besonders schönen „Altweibersommer“ politisch korrekt genießen. Ohnehin ist „weiben“ bloß der altdeutsche Begriff für das Knüpfen von Spinnweben (und wehe dem, der nun Zusammenhänge zwischen „Frauen“ und „spinnen“ konstruiert!).

Im Mittelmeerraum heißt der Altweibersommer übrigens „St.-Martins-Sommer“ und fällt in den November, wenn hierzulande statt Sonne die Sankt-Martins-Feuer glühen. Wem es nun an Wärme bis dahin mangelt, dem sei „medium magazin“ empfohlen – als Allwetter-Jahreszeiten-Licht und mit 49 Euro bzw. 38 Euro für Studenten (inkl. Versand) fürs Jahresabo garantiert gesundheitsfördernder als Solariumbesuche. Email an vertrieb@mediummagazin.de genügt und wir danken mit warmen Worten – ebenso für Zuschriften per E-Mail an redaktion@mediummagazin.de, via Twitter oder Facebook. Sicherheitshalber: Das gilt natürlich nicht nur für „Weiber“ …

Erschienen in Ausgabe 10-11/2011 in der Rubrik „Editorial“ auf Seite 5 bis 5 Autor/en: Annette Milz. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.