Robin Meyer-Lucht

Der Journalist und Gründer der Blog-Plattform „Carta“ Robin Meyer-Lucht ist Mitte September gestorben. Hier Auszüge der Trauerrede des freien Journalisten und Carta-Autors Wolfgang Michal: „Was hat Robin erreicht? Ich glaube, er hat unendlich viel erreicht, und ich spreche hier nur über jenen Teil seiner Arbeit, den ich durch Carta kenne. Er hat – mit einem kleinen Team und mit großem unternehmerischen Mut – etwas zuwege gebracht, woran andere höchstens nach einigen Gläsern Wein zu denken wagen: Er hat die notorischen Einzelkämpfer und verstreuten Individualisten im Netz auf einer einzigen Plattform versammelt. […] Für mich – und ich denke, für viele, die hier versammelt sind – war Robin vor allem ein großartiger Verleger. Ich zögere nicht, ihn mit Gerd Bucerius, dem legendären Verleger der ‚ZEIT‘, zu vergleichen. Robins Ziel war es, die öffentliche Debatte als Grundbedingung einer funktionierenden Demokratie in die Netzkommunikation zu übertragen, damit diese ihrerseits demokratiefördernd auf die reale Welt zurückwirken kann. […] Robin war gewiss kein Gegner der Printmedien, so wie er nie ein Apostel des Netzes war. Er war das Scharnier dazwischen. Und Scharniere – das wissen wir – leiden bei zu starker Beanspruchung unter Materialermüdung und können brechen.“ Wolfgang Michal, www.carta.info

Erschienen in Ausgabe 10-11/2011 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 52 bis 52. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.