So funktioniert Crowdleaks

Crowdleaks ist eine Plattform, die sich auf die kollaborative Auswertung von vertraulichen Dokumenten, insbesondere des Wikileaks-Cablegate-Materials, spezialisiert hat. Jeder kann sich auf www.crowdleaks.org registrieren und einen Artikel über ein „Cable“ schreiben, über das noch nicht berichtet wurde. Ein Freiwilligen-Team, zu dem Journalisten, Übersetzer, Rechtsanwälte und Programmierer gehören, überprüft, ob der Artikel dem Crowdleaks-Qualitätsstandard genügt: ob die W-Fragen beantwortet sind, der Ton nicht zu tendenziös wird und es sich um einen Bericht, und keinen Kommentar handelt. Vom Grad der Glaubwürdigkeit her vergleicht man sich mit Wikipedia. Jeder Artikel soll eine Quellenangabe haben, verschlagwortet und kategorisiert sein und die handelnden Akteure nennen. Die Crowdleaks-Nutzer können jeden Beitrag bewerten.

Crowdleaks sieht sich als Plattform für Bürgerjournalismus. Das Credo: „Journalismus soll nicht berufsmäßigen Journalisten vorbehalten sein. Dafür ist er zu wichtig.“ Crowdleaks ging aus der Hacker-Bewegung „Anonymous“ hervor, die sich mit Wikileaks und dessen Gründer Julian Assange solidarisierte, nachdem die Geldinstitute Schweizer Postfinance, Mastercard und Visa Wikileaks die Konten gesperrt hatten.

Erschienen in Ausgabe 03/2011 in der Rubrik „Medien“ auf Seite 30 bis 30. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.