In & Out

IN: Einsatz für die Alma Mater

Nach mir die Sintflut? Nein. An der Uni Leipzig soll(te?) der Journalismuslehrstuhl laut Presseberichten zugunsten der PR-Ausbildung verschlankt werden. Dass das nicht angeht, fanden auch Absolventen wie „Spiegel“-Edelfeder Alexander Osang und ZDF-Moderatorin Kristin Otto und unterstützten die sich wehrenden Leipziger-Studenten per Protestbrief. Keine verbrannte Erde, weder in der Journalistenausbildung noch sonst wo, sollte das Credo lauten. 2003 munkelte man, die Henri-Nannen-Journalistenschule solle der Hamburg Media School angegliedert werden. Die Absolventen lärmten dagegen, die Henri-Nannen-Schule blieb in alter Tradition bestehen. Man sieht: Protest von Alpha-Journalisten kann sehr wirksam sein.

OUT: PR-Plus-Journalismus an Unis

„Der Bachelor-Studiengang Journalismus und Public Relations verknüpft zwei Ausbildungen, die in Deutschland bislang getrennt angeboten wurden: die Ausbildung zum Journalisten und die zum Öffentlichkeitsarbeiter“, heißt es auf der Homepage der Fachhochschule Gelsenkirchen. Kein Einzelfall: Die Grenzen in der Lehre verwischen zunehmend, Seminare heißen mittlerweile an vielen Hochschulen „Journalismus & PR“. Da kommt eindeutig zusammen, was nicht zusammengehört. Die Vermengung bringt Studenten ohne Haltung hervor, theoretische Konstrukte, Verunsicherung und ein verzerrtes Bild vom Journalismus – und den Absolventen dieser Studiengänge. Müll wird in Deutschland sorgfältiger getrennt als die PR- und Journalismus-Lehre.

Nora Gantenbrink (25) ist Henri-Nannen-Journalistenschülerin, hospitiert gerade bei der „Zeit“ und ist Mitglied beim Netzwerk jungejournalisten.de.

Erschienen in Ausgabe 03/2011 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 6 bis 6. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.