Doppelter Zeitungszuwachs

Das kam plötzlich: Die „Augsburger Allgemeine“ (AA) trennte sich Anfang Dezember abrupt von ihrem Chefredakteur Markus Günther, der das Amt gerade mal zwei Jahre innehatte und die Augsburger davor als USA-Korrespondent beliefert hatte. Er wolle sich „neuen beruflichen Aufgaben zuwenden“, heißt es dürr in der Pressemitteilung, und auch auf Nachfrage halten sich beide Seiten diplomatisch zurück. Günthers Nachfolger ist mit Walter Roller ein Urgestein der Zeitung: Seit 1970 dabei, hat er dort volontiert, den Lokalteil geleitet und war seit 1997 stellvertretender Chefredakteur. Inhaltlich will Roller die meinungsstarke Linie seines Vorgängers fortsetzen, den Leitartikel, den Günther auf Seite 1 geholt hatte, auch dort belassen, wohl aber die „regionale Handschrift“ wieder stärken. Ob sich der jüngste Zukauf der „Südkurier“-Anteile von Holtzbrinck durch das AA-Mutterhaus, die Mediengruppe Pressedruck, redaktionell auswirken wird, kann Roller noch nicht sagen. Immerhin tauschen die „Augsburger Allgemeine“ und die ebenfalls bei der Mediengruppe erscheinende „Main-Post“ aus Würzburg schon heute Artikel aus, betreiben ein gemeinsames Münchner und ab 2012 wohl auch ein Berliner Büro.

Erschienen in Ausgabe 01+02/202012 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 71 bis 71. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.