Simon Kerbusk, Magazinchef und Theatermacher

Warum sind Sie Journalist geworden?

Aus Neugier. Und natürlich aus Mitteilungsbedürfnis.

Wie kamen Sie an Ihren ersten Beitrag, was war das Thema?

Ein Schulfreund in der 5. Klasse überredete mich, ihn zur neu gegründeten Schülerzeitung zu begleiten. Mein erster Beitrag war ein Porträt des Erdkunde-Referendars. Das gab ein bisschen Ärger, aber nicht genug.

Wer sind Ihre Vorbilder im Journalismus?

Alle, von denen ich in der Zusammenarbeit lernen kann. Die Liste wird also immer länger.

Wann ist ein Journalist ein guter Journalist?

Wenn er neugierig, unabhängig und hartnäckig ist.

Wie würden Sie in 140 Zeichen die Herausforderungen für den Journalismus charakterisieren?

Unabhängig vom Medium unverzichtbar zu bleiben: so zu informieren und zu unterhalten, dass Menschen dafür weiterhin bezahlen.

Mit welchem Ihrer Merkmale würde man Sie am treffendsten karikieren oder parodieren?

Ich empfehle da eine investigative Recherche bei den Kollegen. Mein Tipp zurzeit: Das Alter!

Wo haben es Frauen im Journalismus schwerer und was sollte man Ihrer Meinung dagegen tun?

Ich hoffe, dass diese Frage in Zukunft vom Fragebogen verschwinden kann. Wo es jetzt noch Probleme gibt, zeigt ein Blick auf die Zahl der Frauen in den Führungspositionen der Redaktionen. Hier scheint sich in den letzten Jahren einiges verändert zu haben.

Was macht Sie wütend oder ungeduldig?

Willkür macht mich wütend. Ungeduldig macht mich die verlorene Zeit beim Hochfahren des Computers.

Welchem Thema würden Sie ein Buch widmen – und wie lautete der Titel?

Ich verspreche: Zurzeit ist kein Generationenporträt in Arbeit …

Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag die Rolle tauschen?

Mit dem Biochemiker Craig Venter, der in den USA an künstlichem Leben bastelt.

Was lesen, hören oder schauen Sie morgens als Erstes?

Radio: NDR4.

Generell: Ihre drei Lieblinge unter den Zeitungen?

Das eigene Haus ausgenommen: „Süddeutsche Zeitung“, Harald Schmidt, „Spiegel Online“.

Welche Medieninnovation schätzen Sie besonders?

Den Tablet-Computer.

Ihr liebstes Hobby?

Das Theater. Inzwischen aber nur noch als Zuschauer.

Sind Sie Mitglied einer Partei?

Nein. Das passt nicht gut zur journalistischen Unabhängigkeit.

Im nächsten Leben werden Sie ..

Theaterregisseur. Es würde aber wohl nur für die kleine Bühne reichen.

Welcher Rat hat Ihnen auf Ihrem beruflichen Weg besonders geholfen?

Sich Rat zu holen. Was sollte Ihnen später einmal nachgesagt werden?

Ich widerstehe der narzisstischen Versuchung, Vorschläge für den eigenen Nachruf zu hinterlassen.

Simon Kerbusk (25) ist seit 1. Januar Chefredakteur des Studentenmagazins „Zeit Campus“. Davor war der studierte Humanbiologe Redakteur bei dem Heft, schrieb zuvor außerdem für „Zeit“, „taz“ und „Frankfurter Rundschau“. 2010 gehörte Kerbusk zu den „Top 30 bis 30“ des „medium magazin“. www.zeit.de/campus

Wiedersehen macht Freude:

„medium magazin“ Nr. 04+05/2012 erscheint am 3. Mai 2012.

Erschienen in Ausgabe 03/202012 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 74 bis 74. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.