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App heißt das Zauberwort, mit dem die Zeitungsverlage auf neue Erlöse hoffen. Diese Hoffnung ist durchaus berechtigt, wie die Studie „Was Nutzer wollen“ vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und dpa-infocom belegt. „Angebote auf Tablet-Computern werden für Zeitungsverlage in Zukunft ein beachtliches Potenzial haben“, so die Autoren Till Fischer und Daniel Bochow, geschäftsführende Gesellschafter der Marktforschungs- und Beratungsagentur F&B Berlin.

Der Studie zufolge nutzt mehr als die Hälfte (52 Prozent) der iPad-Besitzer fast täglich eine Zeitungs-App. Auch bei den angehenden Tablet-Besitzern gehören die Verlagsangebote zu den Favoriten. 63 Prozent wollen diese künftig nutzen. Und sie zahlen auch dafür, so Fischer und Bochow: „Die prinzipielle Zahlungsbereitschaft für journalistische Inhalte auf Tablet-Computern ist bei ihren Besitzern – wenn auch auf niedrigem Niveau – vorhanden und entwicklungsfähig: Rund 80 Prozent der iPad-Besitzer wären bereit, für journalistische Inhalte Geld auszugeben.“

Rund 50 Verlage haben bereits über 100 App-Angebote für das iPad und für Android-Tablets. Der Tablet-Studie zufolge können die Verlage auf gute Resonanz beim Publikum hoffen: Ein Großteil der Befragten (82 Prozent) wünscht sich neben reinen Tablet-Angeboten ein kombiniertes Abonnement aus Print und App.

Zur Gestaltung haben die Studienteilnehmer klare Erwartungen: Gute Texte mit einem lokalen beziehungsweise regionalen Fokus sowie eine klare und einfache Navigation seien wichtiger als Infografiken, Videobeiträge, interaktive Anwendungen oder Weltnachrichten.

Gut die Hälfte der Befragten kann sich durchaus vorstellen, das klassische Abonnement gegen eine gut gemachte Zeitungs-App einzutauschen.

Bezug: BDZV, 98 Euro (38 Euro für Verbandsmitglieder),

E-Mail: buch@bdzv.de.

Internet: www.zv-online.de.

Erschienen in Ausgabe 04+05/202012 in der Rubrik „Medien und Beruf“ auf Seite 33 bis 34. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.