Immer den Punkten nach

Die Klickzahlen von Bildergalerien, der Erfolg von bild.de und die stetig wachsenden Aufmacherfotos der Nachrichtenseiten beweisen: Erfolgreicher Onlinejournalismus ist bildlastig. Mit dem kostenlosen Tool „Thinglink“ können Sie Geschichten an Fotos entlang erzählen. Sie können Gesichter und Details in Bildern markieren – und wenn der Nutzer die Markierung anklickt, erfährt er mehr (ein paar Beispiele siehe Kasten). Das Prinzip ist Nutzern von Facebook bekannt und eingeübt: Wenn ich wissen will, wer das hübsche Mädchen oder der smarte Typ auf dem Foto ist, klicke ich darauf und gelange zu ihrem Profil.

Mit Thinglink können Sie diese Funktion journalistisch nutzen und wir zeigen, wie:

1. Für Einzelfälle

Melden Sie sich auf www.thinglink.com an. Wenn Sie das Tool nur einmalig oder für wenige Bilder nutzen wollen, brauchen Sie nichts zu installieren. Wählen Sie die Option „from Web“ aus und geben Sie den Link zum Foto an, das Sie taggen wollen, zum Beispiel also: http:// www.mediummagazin.de/bilder/bild1.jpg.

Das Bild wird jetzt auf der Thinglink-Seite angezeigt und wenn Sie mit der Maus darauf zeigen, erscheinen oben links die Optionen in Form von Symbolen: Stift (Tags editieren), Männchen (mit anderen teilen), Code (Embed Code generieren). Kopieren Sie den Embed Code und setzen Sie ihn im HTML-Bearbeitungsmodus in den Artikel ein, in dem das getaggte Bild erscheinen soll. Achtung, jetzt kommt ein bisschen Code zum Erklären:

<img src=“http:// www.mediummagazin.de/bilder/bild1.jpg“ width=“600“ class=“alwaysThinglink“/>

<script src=“https:// www.thinglink.com/jse/embed.js#Thinglink-Bild-ID“></script>

Der erste Teil zwischen <img und /> zeigt das Bild an; die Breite (width=““) können Sie anpassen. Der zweite Teil zwischen <script und </script> holt die Thinglink-Daten, also Tags und Funktionen fürs Bild.

2. Für regelmäßige Nutzer

Wer Thinglink regelmäßig nutzen will, kann das Tool so einrichten, dass alle Bilder der eigenen Website indiziert werden, die größer als 130×130 Pixel sind. Diese Variante sollten Sie nur nutzen, wenn Sie viele Bilder taggen wollen, sonst bremsen Sie Ihr System unnötig aus. Für die weit verbreiteten Blog-Systeme wie WordPress, Tumblr, Blogger und andere bietet Thinglink Plug-Ins an, die wie gewohnt über die Einstellungen des Blogs installiert werden können. Schritt-für-Schritt-Installationsanleitungen finden Sie unter www.thinglink.com/help.

3. Und jetzt: Taggen

Wenn Sie Thinglink für ein einzelnes Bild (siehe 1.) eingerichtet oder das Plug-In installiert haben (siehe 2.), erscheint in der oberen linken Ecke des Bildes das Thinglink-Symbol. Wenn Sie darauf zeigen, erscheinen die Optionen. Klicken Sie jetzt auf das Stift-Symbol, um Tags einzurichten. Zuerst setzen Sie das Tag an eine beliebige Stelle im Bild, dann können Sie Text und Link hinzufügen. Wenn Sie einen Link zu einem Vimeo- oder Youtube-Video eintragen, lässt sich das Video direkt über dem Bild abspielen. Neben Videos erkennt Thinglink unter anderem auch Links zu Wikipedia, Amazon- und iTunes-Produkten, zu Tweets oder Facebookprofilen. Alle anderen Links erscheinen als Textlink.

4. Bonus Thinglink hat auch viralen Nutzen: Jeder kann das getaggte Bild woanders mit denselben Tags einbinden, rechts unten im Bild wird dann Google-wirksam auf die Quelle verlinkt. Klickzahlen etc. stehen unter thinglink.com im Dashboard.

Thomas Strothjohann ist Online-Redakteur der „Oberhessischen Presse“ und Mitglied der „medium magazin“-Redaktion.

thomas@strothjohann.net

Tipps

Dokumentation der Thinglink-API: http://bit.ly/M3iY3c

Beispiele:

Der neue Berliner Flughafen BBI:

www.morgenpost.de/flughafen-berlin-brandenburg

9/11-Geschichte der „National Post“: www.nationalpost.com/news/world/911/twin_towers.html

Fotografen und Infos zu ihrem berühmtesten Foto:

http://behindthephotos.tumblr.com/

Picassos „Guernica“ mit Infos zu Details:

http://guernica1937.tumblr.com

Erschienen in Ausgabe 06/202012 in der Rubrik „TIPP“ auf Seite 63 bis 63 Autor/en: Thomas Strothjohann. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.