DER 360°-JOURNALIST

Cordt Schnibben (*28.Juli 1952) hat Gesellschaftswissenschaften (an einer Außenstelle der Leipziger Karl-Marx-Universität in Ostberlin) und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen studiert. Danach arbeitete er zwei Jahre als Werbetexter für die Agentur Ogilvy & Mather, bevor er – nach einer erfolglosen ersten Bewerbung – an der Henri-Nannen-Schule aufgenommen wurde. 1984 ging er als Redakteur zur „Zeit“, 1988 wechselte er zum „Spiegel“. Dort leitet er zurzeit mit Matthias Geyer das Ressort Gesellschaft/Reportagen. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Reporter hat 2007 mit Ariel Hauptmeier („Geo“) und Stephan Lebert („Zeit“) das „Reporterforum“ ins Leben gerufen.

Vor zwei Jahren begann Schnibben damit, die iPad-Ausgabe des „Spiegel“ zu entwickeln. Mitte 2013 verlässt er seinen Posten, um sich auf eigenen Wunsch um die digitale Weiterentwicklung des Magazins zu kümmern. „Dort hat man ganz andere Möglichkeiten, neue, vielschichtige Dramaturgien zu entwickeln“, sagt Schnibben. Journalismus auf Tablets wie dem iPad versteht der ehemalige Werber und Dokumentarfilmer als „eine Mischung aus Journalismus, multimedialem Arbeiten und Themenmarketing“. An der neuen Aufgabe reize ihn vor allem die Möglichkeit, mehrdimensionale Geschichten zu erzählen: „Das können 360-Grad-Bilder sein, Hintergründe zur Entstehung der Reportagen und Videofilmen die wie ein Kino-Trailer ins Geschehen ziehen.“

Erschienen in Ausgabe 07+08/202012 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 54 bis 54. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.