Béla Anda, „Bild“-Mann und Sonne-Fan

Warum sind Sie Journalist geworden?

Wegen Werner Sonne.

Wie kamen Sie an Ihren ersten Beitrag, was war das Thema?

Eine Konzertkritik von Santana in der Kölner Sporthalle 1977 für die Schülerzeitung „Ventil“.

Wer sind Ihre Vorbilder im Journalismus?

Claus Jacobi, Ben Bradlee.

Wann ist ein Journalist ein guter Journalist?

Wenn er neugierig bleibt, vernetzt denkt (inkl. Online), sein Handwerk beherrscht.

Wie würden Sie in 140 Zeichen die Herausforderungen für den Journalismus charakterisieren?

Es geht auch kürzer: Digitalisierung, Online, Bezahlmodelle.

Wie wichtig ist Klatsch?

Für manche Medien wichtiger als für andere, für den Journalisten selbst ganz unverzichtbar.

Mit welchem Ihrer Merkmale würde man Sie am treffendsten karikieren oder parodieren?

Weiß ich nicht.

Wo haben es Frauen im Journalismus schwerer?

Mittlerweile haben es Männer schwerer.

Was sind Ihre (handwerklichen) Stärken und Schwächen?

Ich kann schreiben, redigieren, Themen finden und umsetzen. Schwäche ist auch bei mir die Ungeduld.

Was macht Sie wütend oder ungeduldig?

Ungerechtigkeit, mangelnde Fokussierung, Ungenauigkeit, Geschwafel (auch in Schrift).

Welche sozialen Medien und Netzwerke nutzen Sie wofür? Wo sind Sie Mitglied?

Facebook ausschließlich privat. Mitglied bin ich bei A.F.S. und bei der Atlantik-Brücke und im Aspria Hannover, dem am schönsten gelegenen Fitness-Club Deutschlands. Bei der SPD ruht meine Mitgliedschaft für die Dauer meiner journalistischen Tätigkeit.

Welchem Thema würden Sie ein Buch widmen?

Dem Magnetismus und der sich wandelnden Anziehungskraft der Erdpole, deren Auswirkungen stark unterschätzt werden. Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag die Rolle tauschen?

Mit Mick Jagger (immer noch).

Ihr größter Flop?

Kennen meine Freunde.

Auf welchen Beitrag sind Sie stolz?

Mein Interview mit Gräfin Dönhoff als junger „Bild“-Redakteur.

Welche Medieninnovation schätzen Sie besonders?

Die Website DNND (heute DNND/Zombie).

Was lesen Sie morgens als Erstes?

DNND.

Ihre drei Lieblinge unter den Zeitungen, Sendungen und Websites?

DNND, „Heute Journal“ mit Marietta Slomka, „Handelsblatt“ (neben „Bild“).

Ihr Hobby?

Laufen.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückblickend anders treffen?

Keine.

Welcher berufliche Rat hat Ihnen besonders geholfen?

Bleib dir selbst treu (von meinem verstorbenen Vater).

Im nächsten Leben werden Sie…?

Video-Journalist. Was sollte Ihnen später einmal nachgesagt werden?

Er war ein guter Vater.

Béla Anda (*1963) ist seit 1. August stellvertretender Chefredakteur bei „Bild“. Der Diplompolitologe heuerte damit wieder bei dem Verlagshaus an, in dem er seine journalistische Karriere 1984 begann: Kai Diekmann holte ihn als Volontär zur „Welt am Sonntag“. Er war dort später auch Politikredakteur, wechselte danach in die sogenannte „rote“ Gruppe zu „Bild“, als Redakteur, Chefreporter, Ressortleiter. 1999 wechselte er die Seiten, wurde Vize-Regierungssprecher von Gerhard Schröder, 2002 dann Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamts. 2006, nach der Abwahl von Rot-Grün, ging Anda zum Versicherungsunternehmen AWD, das damals noch Carsten Maschmeyer gehörte. Bis Sommer 2012 war er dort Leiter der Unternehmenskommunikaton.

Wiedersehen macht Freude: „medium magazin“ Nr. 10+11/2012 erscheint am 12. Oktober 2012.

Erschienen in Ausgabe 09/202012 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 74 bis 74. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.