Die neue Chefredakteurs-Gemeinschaft

Peter Stefan Herbst (47), CR seit 1/2005

„Saarbrücker Zeitung“ (SZ)

83 Redakteure,

143.562 verk. Auflage IVW II/2012 (-2,19 zu II/2011)

Peter Stefan Herbst eint mit Sven Gösmann, dass sie beide Boulevard-Erfahrung haben: Herbst war u. a. Freier für „Bild“ und BamS, stv. Lokalchef der Dresdner „Morgenpost“, Chefredakteur der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ und Chef der „Lausitzer Rundschau“ (wo er die Nicht-ganz-Gratiszeitung „20cent“ erfand). 2006 führte er bei der SZ als erster Zeitung, vor „Bild“, das Konzept der „Leserreporter“ ein. Seit 2007 ist er auch Geschäftsführer der Berliner Medien Service GmbH (BMS), die mit drei Korrespondenten ein Hauptstadtbüro für z. Zt. zehn Regionalzeitungen betreibt. Seit 11/2010 ist er zudem Prokurist der Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH und Sprecher der Chefredakteure der Saarbrücker Gruppe.

Isabell Funk (56),

CRin seit 10/2009

„Trierischer Volksfreund“ (TV)

59 Redakteure (mit Teilzeit 65), 90.187 verk. Aufl. II/2012 (-0,59 zu II/11)

Isabell Funk hat ihre Lehrjahre bereits bei der „Saarbrücker Zeitung“ verbracht, war wie Peter Stefan Herbst bei der „Lausitzer Rundschau“ und zuletzt Chefredakteurin des „Ludwigsburger Kreisblatts“, bevor die Saarbrücker Mutter sie nach Trier abwarb.

Der „Trierische Volksfreund“, eine 100-prozentige Tochter der Saarbrücker Zeitung GmbH seit 1993, ist die einzige Zeitung im Regierungsbezirk Trier. Im Osten grenzt das Verbreitungsgebiet an das der „Rhein-Zeitung“, mit der der TV aber eine starke Kooperation in der Landesberichterstattung pflegt. Nur rund 50 Kilometer von der Stadt Luxemburg gelegen, kooperiert der TV auch eng mit dem „Luxemburger Tageblatt“ ( z. B. gemeinsame Monatszeitschrift „Delux“).

JOhannes M. Fischer (52),

CR seit 7/2010

„Lausitzer Rundschau“ (LR)

80 Redakteure,

88.509 verk. Aufl. II/2012

(-3,94 zu II/11)

Johannes M. Fischer, geboren in der Eifel und aufgewachsen an der Mosel, hat seine Journalistenkarriere nach dem Studium in West-Berlin im Erzgebirge begonnen: bei der„Freien Presse“: „Ich hatte viel Spaß in der erzgebirgischen Lokalredaktion, vielleicht bin ich deshalb heute noch Lokaljournalist durch und durch“, sagte er später mal. Der „Freien Presse“ blieb er fast 20 Jahre treu, war dort zuletzt stv. Chefredakteur, bevor er zur „Lausitzer Rundschau“ nach Cottbus wechselte – wie der TV eine 100-prozentige Tochter der „Saarbrücker Zeitung“. Das Blatt mit eigener Vollredaktion pflegt eine enge Kooperation mit SZ und TV, sie tauschen Texte und Grafiken, arbeiten schon bei der Planung vernetzt und mit dem gleichen Redaktionssystem cci.

Michael Klein (49), CR seit 1/2008

„Pfälzischer Merkur“ (PM)

Elf Redakteure, Mantelkooperation mit der SZ

7.710 verk. Aufl. II/2012

Michael Klein teilt sich die Chefredaktion mit P. St.Herbst. Der ist für den Mantel zuständig, Klein fürs Lokale der 1713 gegründeten Zeitung in Zweibrücken. Die Devise: „größtmögliche Regionalität bei größtmöglicher Synergie bei weitestgehender Selbstständigkeit“. Klein, der seinen ersten Artikel als Schüler für den PM schrieb, hat bei der SZ volontiert, war dort Sportredakteur und Lokalchef in Homburg/Saar. Die Eigenständigkeit ist den Pfälzern wichtig, denn: „Die Leser möchten einen, Merkur‘, der ein deutlich stärkeres pfälzisches Profil ausweist.“ So wird z. B. die landespolitische Seite nach Mainz statt Saarbrücken ausgerichtet und Wert auf eigene Aufmacher gelegt. Das ist bis Redaktionsschluss um 23.50 Uhr möglich.

Sven Gösmann (46),

CR seit 7/2005

„Rheinische Post“ (RP)

236 Redakteure,

343.952 verk. Aufl. II/2012 (-0,84 zu II/11)

Sven Gösmann ist mit vielen Medien-Wassern gewaschen: Er hat bei der „Braunschweiger Zeitung“ volontiert, für „Berliner Morgenpost“, „Welt“ gearbeitet, war Politikchef der WamS und zuletzt bei „Bild“ stv. Chefredakteur für Politik und Wirtschaft, bevor er zu RP ging. Dort hat er seither beharrlich an der „Stimme des Westens“ gefeilt, und manche früheren Entscheidungen revidiert: So bezieht die RP mit ihren 36 Lokalausgaben seit 1/2012 wieder dpa als Vollagentur. Das größte Projekt derzeit: Bis Ende 2012 soll das Konzept für die integrierte Redaktion von Print und Online (eigene GmbH, elf Redakteure, Leitung: Oliver Havlat) stehen. Eine Konsequenz: es wird keinen „klassischen“ Redaktionsschluss mehr geben.

Erschienen in Ausgabe 10+11/202012 in der Rubrik „Titel“ auf Seite 25 bis 25. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.