Info Crowdfunding

Der angloamerikanische Begriff Crowdfunding ist mit „Schwarmfinanzierung“ ungenau übersetzt. Denn die Nutzer entscheiden ja gerade individuell, welche Projekte sie finanzieren wollen, und folgen keinem Schwarminstinkt. Eine bessere Definition lautet: Vorfinanzierung von Projekten durch viele interessierte Nutzer.

Anders als beim Crowdinvesting erwerben die Mikrofinanziers keine Anteile an Unternehmen. Und im Gegensatz zu Mikrospenden- oder Social-Payment-Plattformen wie Flattr, Kachingle und Paypal sind die Beiträge der Crowdfunder keine Spenden, sondern ein Kauf- oder Unterstützungsversprechen für ein noch nicht fertiggestelltes Produkt oder Projekt – im Journalismus beispielsweise ein Buch, eine aufwendige investigative Recherche oder ein Film.

Für beispielsweise 50, 100 oder 200 Euro erhalten die Finanziers einen konkreten Gegenwert wie etwa ein handsigniertes Buch, den Download von Bonusmaterial oder Hintergrundinformationen zu einem Magazinbeitrag. Damit eine vorher festzulegende Mindestsumme erreicht wird, müssen die Projektbeteiligten sich selbst um finanzielle Unterstützer kümmern, die Plattformen ermöglichen die technische und finanzielle Abwicklung, viele verlangen dafür eine Provision von circa zehn Prozent. Wird die vom Projektleiter vorher selbst festgelegte Mindestsumme in einem bestimmten Zeitraum nicht erreicht, werden die Einlagen der Unterstützer nicht abgerufen. ula

Erschienen in Ausgabe 12/202012 in der Rubrik „Medien und Beruf“ auf Seite 45 bis 45. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.