Das ist es: „Für viele Deutsche sind Waffen alltäglich: Sie entwickeln, bauen und exportieren sie – und manche feuern sie ab.“ Über diesen explosiven Themenkomplex schrieben 15 Volontäre der „Süddeutschen Zeitung“ in der Wochenendausgabe vom 30. Juni. Online wurde diese durch eine interaktive Karte ergänzt, die die Reisen von Rüstungsmanagern mit Regierungspolitikern abbildet.
Darum geht’s: Wie ist der Rüstungshandel in Deutschland geregelt? Wie erklärt ein Waffensystem-Ingenieur seiner kleinen Tochter, was er arbeitet? Welche deutschen Firmen verdienen am Rüstungsexport? Fragen wie diesen gingen die Volontäre mit Themenexperten aus der SZ-Redaktion auf den Grund. Wer ihre Geschichten gelesen hat, weiß zum Beispiel, dass Deutschland in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1.700 Leopard-Panzer exportiert hat.
So kam’s: Die SZ-Volontäre aus Print-, Online- und Fotoredaktion schlugen der „Wochenende“-Redaktion Anfang 2012 das Thema „Waffen in Deutschland“ vor. Von da an waren vor allem die Fragen entscheidend, die Menschen durch den Kopf gehen, die selbst nichts mit Waffen zu tun haben. Die nächste SZ-Volontärs-Ausgabe soll 2013 erscheinen.
Der knifflige Part: Die Waffenindustrie ist verschwiegen und Politiker vermeiden Gespräche über Waffenexporte. Deshalb mussten die Volontäre länger als gewöhnlich recherchieren – was gerade neben den alltäglichen Aufgaben schwierig war. Abgesehen vom Inhaltlichen war, so SZ-Volontärin Anja Perkuhn, der Anspruch an die Geschichten besonders hoch: „Wir haben jeden Artikel von jeweils zwei Volontären redigieren und factchecken lassen und dann wurde er beim ‚Wochenende‘ noch einmal redigiert.“ Bei „Außer Kontrolle“, einem zweiseitigen Stück über die Waffenexporte Deutschlands, sei zudem lange nicht sicher gewesen, ob der Stringer in Kurdistan passende Gesprächspartner finden würde und ob sich daraus eine runde Geschichte schreiben lassen würde.
www.sueddeutsche.de/thema/waffen_in_deutschland
Erschienen in Ausgabe 01-02/202013 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 7 bis 7 Autor/en: Thomas Strothjohann. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.