„Tagesschau“ forciert Reporter-App

Beim Publikum ist die „Tagesschau“-App mit ihren inzwischen mehr als fünf Millionen Downloads ein großer Erfolg – nun will die ARD auch journalistisch von der modernen Technologie profitieren. Derzeit verteilt die Hamburger Zentralredaktion ARD-aktuell, die das Erste Programm mit Nachrichtensendungen und -magazinen versorgt, eine spezielle Ausgabe der App für den internen Gebrauch.

Mit der Variante, die „Mobile Reporter“ heißt, sollen ARD-Mitarbeiter überall auch für das klassische Fernsehen live auf Sendung gehen können. Die App enthält dafür einen roten „Live“-Knopf. Aktiviert ein Mitarbeiter diese Funktion, so baut das Handy ohne weiteres Zutun über den Mobilfunk sofort eine Leitung auf. Am „Content Desk“ von ARD-aktuell scheint dann in Bild und Ton auf, was der Reporter über die Kamera seines Smartphones sieht. Das Signal kann dann direkt auf den Sender gehen.

„Wir machen bei dramatischen Ereignisse wie dem Transrapid-Unglück oder Winnenden die Erfahrung, dass wir zwar journalistisch diesen Ereignissen gerecht werden, aber die traditionelle Übertragungstechnik aus Satellitenfahrzeugen und Ü-Wagen nicht flexibel genug für den schnellen Einsatz ist“, sagt Kai Gniffke, Erster Chefredakteur bei ARD-aktuell. Der „Mobile Reporter“ biete hingegen „die Chance der schnellen Bildübermittlung und einer Live-Reportage von vor Ort“.

Gniffke will mit dieser Entwicklung „journalistische Verantwortung und höchstes Tempo bei der Berichterstattung“ verbinden – und setzt dabei auch auf Sicherheit: Mit dem Live-Signal wird auch die Kennung des jeweiligen ARD-Mitarbeiters übermittelt.

In einer ersten Testphase seien bereits mehrere Dutzend Reporter in den ARD-Studios sowohl in Deutschland als auch im Ausland mit der Reporter-App versorgt worden. „Derzeit läuft testweise Material auf dem Server von ARD-aktuell ein, um sowohl Technik als auch Workflows auszuprobieren“, erklärt Gniffke. „Im März wollen wir den Test auswerten und in den Folgemonaten hoffentlich in den Regelbetrieb übergehen.“

Erschienen in Ausgabe 03/202013 in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 9 bis 9 Autor/en: Daniel Bouhs. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.