Zwei Fragen an: Jochen Mignat

Ihre Agentur gehört nicht zu den großen Playern am Markt und Hanau ist auch nicht gerade als Agenturmetropole bekannt. Wie kommt es, dass Sie das Mandat für die dapd-Insolvenz-PR bekommen haben?

Dapd-Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma ist Partner der Berliner Kanzlei Leonhardt, für die Dr. Mignat PR seit fast 20 Jahren die Pressearbeit in zahlreichen Insolvenzfällen, von der Herlitz AG bis zur Göttinger Gruppe, verantwortet. 2004 hatten wir für Köhler-Ma auch die PR bei der ddp-Insolvenz übernommen, aus der die dapd entstanden ist. Daneben sind wir für mehrere international tätige Anwaltskanzleien und Insolvenzverwalter tätig.

Worauf kommt es an, wenn man die Kommunikation in einem Insolvenzfall übernimmt?

Pressearbeit in Insolvenzfällen ist eine Form der Krisen-PR, bei der Genauigkeit und Schnelligkeit entscheidend sind. Wird ein Insolvenzverwalter vom Insolvenzgericht beauftragt, müssen neben der Öffentlichkeit Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Gläubiger informiert werden, wie es weitergeht. Dabei ist jede Spekulation zu vermeiden. Nur durch verlässliche Informationen und Fakten gewinnt man in einer solch existenzbedrohenden Krise das Vertrauen in der Öffentlichkeit und bei den Medien. Ein Insolvenzverwalter muss sich beispielsweise zunächst darauf konzentrieren, den Betrieb weiterzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten. Auch die Kommunikation steht unter extremem Zeitdruck. Um Fragen von Journalisten beantworten zu können, muss man als externer Pressesprecher den Insolvenzverwalter jederzeit erreichen und auf Zuruf entsprechende Stellungnahmen formulieren können. Das setzt journalistisches Know-how, aber auch juristische Kenntnisse voraus. In kürzester Zeit muss sich das Team des Insolvenzverwalters inklusive des PR-Beraters in ein Unternehmen, die spezielle Branche und die entsprechenden Fachmedien einarbeiten.

Dr. Jochen Mignat ist Gründer/Inhaber von Dr. Mignat PR und verantwortet die dapd-Insolvenz-Kommunikation.

Erschienen in Ausgabe 04/202013 in der Rubrik „Praxis“ auf Seite 83 bis 83. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.