Seufzen! „Ach ja, ich würde ja gerne, aber …“ So beginnt oft genug die Antwort männlicher Chefredakteure von Zeitungen und Zeitschriften auf die Frage, warum in ihren jeweiligen Redaktionen nicht mehr Frauen Führungspositionen bekleiden. Und weiter heißt es dann in der Regel: „Ich habe ja schon so viel versucht …“, „Beinah hätte ich ja endlich jemanden gehabt, aber dann ist sie doch wieder abgesprungen“- „ …wegen der Familie, … weil sie doch lieber schreiben wollte, … weil sie lieber Reporterin bleiben, als Chefin werden wollte …“, „Wenn Sie jemanden wissen, ich würde ja sofort …“. Zugegeben, die Arbeitszeiten in Redaktionen sind nicht gerade familienfreundlich, der Umgangston oft genug rau. Und zur Ausübung von Positionen, die ihre männlichen Kollegen meist mit „Macht“ assoziieren, haben gerade Frauen häufig noch ein zwiespältiges Verhältnis. Aber sollte es nach all den Quotendiskussionen und Anstrengungen der vergangenen Monate und Jahre wirklich noch zutreffen, dass es am Aufstiegswillen der Frauen selbst liegt, dass sie die Übernahme von „Macht“-Funktionen eigentlich scheuen?
Um diese spannende Frage zu klären, haben wir mal nicht die „männlichen“ Chefs gefragt, was sie zur Steigerung des Frauenanteils in den Chefstuben tun. Wir wollten stattdessen von Journalistinnen selbst wissen, wie es tatsächlich um ihre Bereitschaft bestellt ist, Führungsverantwortung bis in die obersten Etagen zu übernehmen. Bei unserem Rundruf haben wir uns bewusst auf Journalistinnen bei Zeitungen und Zeitschriften beschränkt, da es in diesem Bereich bis heute besonders spärlich aussieht mit der weiblichen Besetzung der Chefetage. Und wir haben uns ebenso bewusst auf Kolleginnen in der sogenannten „2. Reihe“ konzentriert – solche also, die zwar bereits Führungsverantwortung tragen, sei es als Ressortleiterinnen oder in Stellvertreter-Funktionen, als Leiterinnen von Lokalredaktionen, Chefinnen vom Dienst oder in ähnlichen Positionen, aber eben (noch) nicht in der Top-Alleinentscheider-Position sind. Sie alle wissen aus eigener Erfahrung bereits sehr genau, welche Qualifikationen es für eine Leitungsfunktion braucht, welchen Preis es kostet, welche Kompromisse zu schließen sind. Gerade das machte es für uns so spannend: Wie würden die Befragten reagieren? Wie würden sie offen auf die Frage nach Lust auf noch mehr Verantwortung antworten? Welchen Tipp würden sie aufstiegswilligen Kolleginnen geben (und damit zugleich offenbaren, wie sie selbst ihren Weg gegangen sind)?
Auf der Suche nach Kolleginnen für diese Umfrage haben wir unsere eigenen Verteiler durchforstet, in Impressen recherchiert und auch Chefredakteure von Regionalzeitungen angesprochen. Die erste Überraschung: Die Resonanz war wesentlich größer, als wir erwartet hatten. Bei 77 Antworten haben wir diesmal die Liste geschlossen: Sieben, so heißt es, sei „die Zahl der Erfüllung, der Fülle“. Als Doppel-Sieben also eine umso passendere Größe! Die zweite Überraschung: Fast alle Kolleginnen beantworteten unsere Frage nach Lust auf noch mehr Verantwortung ohne Zögern positiv. Und wer bei dieser Frage eher zurückhaltend war, hat sich bereits in männlichen Domänen (wie der FAZ) durchgesetzt. Die dritte Überraschung: Gerade in der „2. Reihe“ ist das Bedürfnis nach einem Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten groß, doch vielen fehlt eine Übersicht über entsprechende Kolleginnen. Wir haben uns daher vorgenommen, weiter an einer Vernetzung zu arbeiten. Und unser Interesse keineswegs nur bei Printredaktionen zu belassen. Wenn Sie sich also angesprochen fühlen von unserem „Aufruf zum Mitmachen“: Herzlich willkommen!
Aufruf zum Mitmachen
Fehlen Sie in dieser Umfrage? Haben Sie Lust auf einen Austausch mit Kolleginnen, die in gleicher oder ähnlicher Position wie Sie sind, nämlich bereits Leitungsaufgaben haben und durchaus zu weiteren Karriereschritten bereit sind – ob jetzt oder später? Dann schicken Sie uns bitte eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten sowie Angaben zu Funktion und Alter an: journalistin@mediummagazin.de
Die Fragen:
1. Hätten Sie Lust auf (noch) mehr Verantwortung?
2. Ihr Karrieretipp für Kolleginnen?
Melanie Ahlemeier (38)
seit 6/2011 u. a. Nachrichten- und Onlinechefin/dapd
Mehr Verantwortung? Aber gerne doch! Ich habe Spaß an der Arbeit und viel Spaß an viel Arbeit.
Tipp: Sich eine eigene Meinung leisten und sagen, was ist. Dabei das Zuhören nicht vergessen.
Nicole Amolsch (41)
seit 5/10 Mtgl.d.CR, Ltr. Redaktionsmarketing/ „Heilbronner Stimme“
Ja, weil ich gerne Verantwortung übernehme, mit Menschen arbeite, strategisch denke und mitgestalte.
Tipp: Mutig sein und sich selbst mehr zutrauen.
Yvonne Backhaus (31)
seit 7/2009 Chefin vom Dienst/„Hanauer Anzeiger“
Im Moment nicht. Mein Sohn ist zweieinhalb und ich bin nach einem halben Jahr wieder in Vollzeit als CvD in die Redaktion zurückgekehrt. Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen erfordert jede Menge Organisation.
Tipp: Eigeninitiative ist Pflicht und eine gute Selbsteinschätzung von Vorteil.
Nicole Bastian (39)
seit 11/2011 Ressort-Leiterin „Finanzen & Börsen“/„Handelsblatt“
Verantwortung an sich ist kein Ziel für mich. Die Inhalte einer Aufgabe müssen spannend sein – und das sind sie im Moment.
Tipp: Nicht entmutigen lassen, wenn es mal nicht läuft wie geplant – Karrierewege sind oft verschlungen. Und bei allen Karriereüberlegungen den Spaß am Journalismus nicht verlieren.
Claudia Beckers (49)
seit 1/2010 Ressortleiterin/ „Woche heute“
Kurz: ja, habe ich. Meinen Bereich kenne und schätze ich, arbeite auch lange genug darin, so dass (nicht heute und morgen, aber auf absehbare Zeit) mal wieder ein nächster Schritt fällig wird.
Tipp: Gute Ausbildung, Fremdsprachen, Netzwerken, Wechseln.
Anja Berens (33)
seit 5/2009 stv. Leiterin Lokalredaktion Kassel/HNA
2013 steht für mich zunächst eine private Herausforderung an: mein erstes Kind. Die Frage ist dann, wie sich Kind und Führungsposition vereinbaren lassen. Mein Ziel: beide Rollen ausfüllen. Meine Hoffnung: Dass sich auch im Journalismus entsprechende Arbeitszeitmodelle durchsetzen.
Tipp: Verantwortung aktiv einfordern.
Britta Bielefeld (48)
seit 11/2003 Lokalchefin/„Göttinger Tageblatt“
Ich liebe meinen derzeitigen Job, vor allem das Blattmachen. Und ich sage niemals nie.
Tipp: Um voran zu kommen, muss frau Gas geben und vieles besser machen als die männlichen Kollegen. Wer Angst vor Konflikten hat, ist im Journalismus falsch.
Sylvia Binner (47)
seit 9/2011 CvD/Bonner „General-Anzeiger“
Warum nicht. Wer gestalten will, muss Verantwortung übernehmen. Allerdings ertappe ich mich da sofort bei dem Gedanken: nicht um jeden Preis. Meine Hoffnung ist, dass ihn auch Männer denken.
Tipp: Sich nicht schon als junge Redakteurin auf „weiche“ Themen festlegen lassen. Ran an Finanzen, Verkehr oder Wirtschaft.
Kristin Breuer
(38), seit 10/2011 Ressortleiterin Wirtschaft/„Bild“
Na klar! Immer mehr Bereiche selber zu gestalten und zu verantworten, ist doch ein Traum. Dabei allerdings unerlässlich: Ein gutes Team. Sonst geht gar nichts.
Tipp: Nicht die besseren Männer sein wollen. Und, auch wenn es nicht immer leicht fällt: Nicht einschüchtern lassen.
Es kochen alle nur mit Wasser.
Julia Blust (32)
seit 2006 stv. Newsdesk-Chefin /„Südkurier“ in Friedrichshafen
Natürlich, warum nicht? Zeitung machen – egal auf welchem Stuhl man nun genau sitzt – bringt doch ohnehin jede Minute Verantwortung mit sich. Wenn die Aufgabe passt und die Ra
hmenbedingungen stimmen, darf’s also gerne auch noch etwas mehr sein.
Tipp: Einfach machen und nicht so viel nachdenken.
Alexandra Borchardt (46)
seit 11/2011 CvD/„Süddeutsche Zeitung“
Wenn man darauf Lust hat, sagt man das dem Chefredakteur, sonst niemandem.
Tipp: Wer Ambitionen hat, sollte sich einen Fürsprecher suchen, der dem gegenwärtigen Vorgesetzten vorgesetzt ist.
Annette Bosetti (57)
Ressortleiterin Kultur und Magazin /„Rheinische Post“
Die hätte ich als Chefredakteurin. Das würde mir gefallen, weil ich immer noch an die Zeitung glaube und denke, dass man sie immer wieder neu erfinden sollte.
Tipp: Neben Wissen, Handwerk, Disziplin und Kraft braucht man eine starke Persönlichkeit, Mut, Liebe, Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen.
Petra Breunig (45)
seit 2011 CvD Mantel-redaktion/Medien-gruppe Oberfranken
Die Aufgaben einer CvD sind sehr vielfältig, anspruchsvoll, mit Gestaltungsspielraum, und ermöglichen mir den Blick über den Tellerrand Redaktion. Das ist momentan für mich sehr befriedigend und spannend.
Tipp: Selbstbewusst sein, aber nicht arrogant. Authentisch bleiben, sich selbst etwas zutrauen.
Anja Clemens-Smicek (44)
seit 5/2010 Ressortleiterin Nachrichten, Wirtschaft/ „Westdeutsche Zeitung“
Ich bin erst seit zweieinhalb Jahren in meiner neuen Funktion. Deshalb konzentriere ich mich darauf, dort Akzente zu setzen und meine Vorstellungen von Journalismus umzusetzen. Deshalb stellt sich diese Frage derzeit nicht.
Tipp: Visionen haben, sich nicht verstellen und gute Arbeit abliefern.
Bettina Cosack (48)
seit 8/2011 Ressortleiterin Magazin/Seite 3/ „Berliner Zeitung“
Würden Sie diese Frage auch einem Mann stellen?
Tipp: „Ein Kerl muss eine Meinung haben.“ (Döblin)
Ulrike Demmer (39)
Berlin-Korresp./„Spiegel“; ab 1/2013 stv. Leiterin/ „Focus“-Hauptstadtbüro
Ja.
Tipp: Mehr Gelassenheit.
Ilka Desgranges (54)
seit 2003 Leiterin „Regionalredaktion Mitte“ /„Saarbrücker Zeitung“
Ja. Ich würde gerne ein ressortübergreifendes Team leiten, in dem jüngere und ältere Redakteurinnen und Redakteure gemeinsam zeigen (können), dass man mit einer guten Mischung aus Print und Online die Menschen weiterhin für regionale Themen interessieren oder sogar begeistern kann.
Tipp: Sich früh gut vernetzen.
Kerstin Dolde (49)
Verantw. Redakteurin Regionales/Leseranwältin bei der „Frankenpost“
Ich schätze Aufgaben, die spannend sind, und freue mich darüber, mitzugestalten. Auch deshalb macht mir meine derzeitige Position solchen Spaß. Ich bin weder auf der Suche nach neuen Herausforderungen, noch lehne ich sie ab. Wenn sie sich stellen, schaue ich sicher genau hin.
Tipp: Den Beruf mit Freude und Energie angehen.
Nina Ebner (33)
seit 1/12 stv. Reporterchefin Eifel/Mosel /„Trierischer Volksfreund“
Irgendwann bestimmt – wobei ich derzeit mit meiner neuen Position sehr zufrieden bin. Aber ich mag Herausforderungen und möchte mich immer weiterentwickeln.
Tipp: Authentisch bleiben, gute journalistische Arbeit machen, sich Ziele setzen und diese auch im Personalgespräch konkret ansprechen.
Regina Ehm-Klier (49)
seit 2010 Leiterin Landkreisredaktion Passau/„Passauer Neue Presse“
Selbstverständlich habe ich noch Lust auf mehr Verantwortung bzw. neue Aufgaben. Einen Masterplan dafür habe ich aber nicht und – mit einer Ausnahme, nämlich, dass ich unbedingt Journalistin werden wollte – auch nie gehabt.
Tipp: Auf Chancen gefasst sein und sie dann auch nutzen.
Katrin Elger (32)
seit 9/12 Redak-tionsleiterin/„Handelsblatt digital“
Im Moment reicht mir die Verantwortung, die ich habe, vollkommen aus. Aber irgendwann, klar, warum nicht. Wer mehr Frauen in Führungspositionen fordert, sollte den Mut haben, auch selbst Verantwortung zu übernehmen.
Tipp: Risikofreude.
Ilka Ennen (42),
s. 2011 stv. Ress.leiterin/„Echo Zeitungen“/ Prokuristin Echo Redaktionsservice
Ich habe nie nach einer bestimmten Position gestrebt, immer nach einer interessanten und spannenden Aufgabe. Ich liebe Herausforderungen. Wenn diese mit mehr Verantwortung verbunden sind, dann bitte gerne.
Tipp: Nicht darauf warten, als Führungskraft „entdeckt“ zu werden.
Sandra Garbers (42)
seit 3/2012 Mtgl. d. Chefredaktion, Blattmacherin/„Berliner Morgenpost“
Im Moment bin ich wunschlos glücklich, zumal mein Verlag es mir ermöglicht, flexibel und familienfreundlich in Teilzeit zu arbeiten. Aber fragen Sie doch noch mal in einem Jahr.
Tipp: Nicht aufgeben. Sich Dinge trauen und zutrauen und dabei riskieren, dass man auch mal scheitert. Wissen, wann und bei wem man nicht weiterkommt, und dann weiterziehen.
Eva Gaupp (40)
seit 4/2003 Red.leiterin „Neumarkter Tageblatt“ („Mittelbayer. Zeitung“)
Momentan bin ich sehr zufrieden mit meiner Position und der damit verbundenen Verantwortung. Ständige technische, inhaltliche und personelle Veränderungen sowie strategische Projekte lassen keine Langeweile aufkommen.
Tipp: Habt Mut! Traut euch, Fehler zu machen!
Elena Geus (48)
seit 11/2005 CvD/„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Auf andere: ja, ohne genau sagen zu können, wie die aussehen sollte. Auf mehr im Sinne von noch mehr: nein, ich hätte von vielen Dingen gern ein bisschen weniger …
Tipp: Da muss ich passen, nicht nur, weil pauschale Tipps meist wenig taugen. Ob als Redakteurin oder jetzt als Chefin vom Dienst: Karriere wollte ich nie machen.
Heike Göbel (53)
seit 7/2002 Verantw. Redakteurin f. Wirtschaftspolitik/FAZ
Ich bin gut ausge-lastet.
Tipp: Keine Zeit im Quotenkampf verschwenden, sondern gute Arbeit abliefern.
Antonia Götsch (34)
seit 2/2012 Textchefin „Impulse“/Teamleiterin G+J Wirtschaftsmedien
Ja. Je mehr Verantwortung ich übernommen habe, desto stärker spürte ich, wie gern ich entscheide – wie viel Spaß es macht, ein Team zusammenzustellen, zu motivieren und zu führen. Ich finde es toll, Ideen zu entwickeln, statt sich nur mit dem eigenen Text zu beschäftigen.
Tipp: Nur Positionen annehmen, auf die man Lust hat.
Barbara Grofe (33)
seit 10/2012 stv. Regiodesks-Chefin /„Neuß-Grevenbroicher Zeitung“
Ja, weil ich das Produkt, an dem ich arbeite, mitgestalten und nicht nur Aufträge abarbeiten will.
Tipp: Nicht aufhören zu atmen und in Schockstarre verfallen, wenn man ins kalte Wasser geworfen wird. Atmen, Füße bewegen, warm werden.
Heike Groll (46),
seit 2009 Lt. Redakteurin i.d. Chefredaktion/Mediengruppe Oberfranken/Mantelred.
Eine einflussreiche Position zu haben ist nützlich, wenn man etwas bewegen will. Wenn mehr Macht bedeutet, nicht nur mehr Zwängen ausgesetzt zu sein, sondern auch mehr gestalten zu können: sehr gerne.
Tipp: Nicht endlos mit den eigenen Schwächen hadern, sich lieber auf die Stärken besinnen. Klar sagen, was man will, und dann los.
Rebecca Hanke (38),
seit 1/2010 Ress.leiterin Online/„Stuttgarter Nachrichten“/„Sonntag aktuell“
Ja, klar! Mehr Verantwortung geht auch mit mehr Willen und Möglichkeiten zur Gestaltung einher. Und ich will gestalten.
Tipp: Machen! Und sich von einer Abfuhr – egal von wem – nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Barbara Hans (31)
seit 3/2011 Ressort-leiterin Panorama/„Spiegel Online“
Ich habe Lust auf mehr Gestaltungsmöglichkeiten – aber ja auch noch ein paar Jahrzehnte zu arbeiten.
Tipp: Nicht nur gute Arbeit abliefern, sondern auch dafür sorgen, dass sie wahrgenommen wird. Und ansonsten: sich nicht an Karriereti
pps klammern.
Christine Hochreiter (53)
seit 2000 Ressortleiterin Wirtschaft/„Mittel-bayerische Zeitung“
Warum nicht? Das hängt von den Bedingungen ab – und damit ist bei weitem nicht nur der finanzielle Rahmen gemeint. Es ist immer spannend, gestalten und eigene Akzente setzen zu können.
Tipp: Sich von Männerritualen (da gibt es so einige) nicht beeindrucken lassen und Kompetenz authentisch vermitteln.
Antje Homburger (49)
seit 5/2010 Redaktionsleiterin Wirtschaft bei dpa
Mich interessieren vor allem spannende Aufgaben und Inhalte. Daraus entwickelt sich alles Weitere.
Tipp: Sei du selbst.
Kati Degenhardt
(35), seit 5/2010 verantwortliche Redakteurin People, Gesellschaft/„Welt“-Gruppe, „Berliner Morgenpost“
Absolut. Ich kann mir gut vorstellen, verstärkt gestalterisch aktiv zu werden. Im Unterhaltungsjournalismus gibt es den verheerenden Trend, Masse statt Klasse zu produzieren, banale News statt mitreißender Geschichten aufzutischen und PR-gesteuerte Texte ohne journalistische Ebene zu übernehmen. Ich hätte Spaß daran, in welcher Position auch immer, People-Journalismus wieder liebevoller zu gestalten.
Tipp: Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich authentisch bin. Wenn auch in großen Stresssituationen der Spaß an der Arbeit nicht verloren geht, ist das, neben dem Erfolg, die wichtigste Voraussetzung dafür, um die nächste Herausforderung zu suchen und anzunehmen.
Antje Höning (45)
seit 5/2008 Leiterin des Wirtschaftsressorts/„Rheinische Post“
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Job. Man kann aber auch immer mehr.
Tipp: Relevante Fächer studieren wie Wirtschaft, Jura, Medizin o. Ä. Das gilt für Männer und Frauen, die Journalist werden wollen. Tipp für Mütter: Nicht länger als ein Jahr aus dem Beruf aussteigen.
Esther Kathmann (33)
seit 2/2012 Leiterin Regionaldesk/Madsack Heimatzeitungen
Ich bin seit Februar in meiner neuen Position tätig. Die Verantwortung, die ich jetzt trage, ist deutlich gestiegen – aber genauso sind es die Möglichkeiten, etwas zu gestalten, zu verändern und anzuschieben.
Tipp: Setzt euch für eure persönlichen Ziele ein und werdet nicht Sprecherin der Frauenbewegung.
Tanja Kewes (33)
seit 8/2011 Chefrepor-terin/Ressortleiterin /„Handelsblatt“
Ja, klar, weil ich Spaß an meinem Beruf habe, und für meine Arbeit intern und extern viel Zuspruch bekomme.
Tipp: Chancen (suchen und) nutzen. Vertrauen in sich und seine Stärken entwickeln, einen Mentor suchen, finden und binden. Selbstbewusst auftreten. Nicht entmutigen lassen.
Christina Knorz (36)
seit 1/2012 Redaktions-leiterin Region,Kultur/ „Nordbayerischer Kurier“
Klar.
Tipp: Frau bleiben. Sich nicht von den Herren und ihrer „So-geht-das-aber-nicht-Mädelchen“-Manier den Spaß an der Arbeit verderben lassen. Mutig bleiben.
Kerstin Kohlenberg (41)
seit 1/2012 stv. Leiterin Investigativ-Ressort/ „Zeit“
Ich würde vorher gerne noch mal ins Ausland. Mir hat mein Jahr in Amerika total gut gefallen. Aber ja, danach kann ich mir auch eine Ressortleitung vorstellen.
Tipp: Ich habe mir viel von Kollegen, die ich für irgendetwas bewundere, abgeguckt. Jeder hat ja so seine Helden. Und manchmal sind diese Helden ganz zutraulich.
Gaby Kolle (54)
seit 1998 stv. Leiterin der Stadtredaktion Dortmund der „Ruhr Nachrichten“
Grundsätzlich schon. Doch die Dortmunder RN-Stadtredaktion ist eine der wichtigsten im Haus und meine Position schon deshalb mit hoher Verantwortung verbunden. Wir bewegen uns in einem harten Wettbewerbs-Umfeld. Da ist fast jeder Tag eine Herausforderung.
Tipp: Frühzeitig Netzwerke aufbauen. Auch zu Männern.
Monika Kühborth (51)
seit Ende 2003 stv. Leiterin Pol./Wirt./Nachr. „Saarbrücker Zeitung“
Ich könnte mir das durchaus gut vorstellen. Es käme allerdings auf die konkrete Anforderung an: Es muss passen. Deshalb gibt es darauf kein pauschales Ja oder Nein.
Tipp: Es hilft, wenn man sich über die Zeit inhaltlich ein breites Spektrum erarbeitet, also öfter mal den Tätigkeitsbereich wechselt.
Corinna Kuhs (34), seit 2012
u. a. Lokalleiterin, Regionaldesk-Chefin Mettmann/ „Rheinische Post“
Das klingt, als sei Verantwortung eine Bedrohung. Ich halte Verantwortung eher für eine positive Herausforderung: eine Chance, eigene Ideen umzusetzen, ohne vorher zig Abstimmungsstufen zu durchlaufen. Insofern: Immer gerne her damit!
Tipp: Lassen Sie sich nicht einschüchtern von großen Namen und wichtigen Menschen.
Iris Mainka (53)
seit 2001 Chefin vom Dienst/„Zeit“
Als CvD habe ich eine Art Gemischtwarenladen, schön bunt und in den Ecken immer mal wieder voller Überraschungen. Also alles gut! (Und falls nicht, würd‘ ich‘s öffentlich bestimmt nicht sagen.)
Tipp: Haltet nichts für nicht zu ändern – schon gar nicht die Spielregeln, die ohne euch gemacht wurden.
Sarah Majorczyk (28)
seit 2011 Ressortleiterin Leben & Wissen/„Bild“-Bundesausgabe
Verantwortung übernehmen heißt mit Leidenschaft an einem Ziel arbeiten – und mit derselben Leidenschaft mit den und an den Menschen, mit denen man dieses Ziel erreichen möchte. Diese beiden Aspekte sind mir sehr wichtig.
Tipp: Mir hat es immer geholfen, thematische Nischen zu suchen.
Birgit Markwitan
seit 2010 Redaktions-managerin/„Trierischer Volksfreund“
Ich mag sehr, was ich momentan tue.
Tipp: Tut das, was ihr macht, gerne, arbeitet engagiert an Inhalten – auch im Team. Denkt nicht in Hierarchien, sondern mit. Versteckt euch aber auch nicht. Dann könnte es mit der Karriere etwas werden. Vielleicht. Wer unflexibel ist, verplempert nur Zeit, in der die Arbeit hätte Freude machen können.
Kerstin Metze (55)
seit 1998 Ressortleiterin Leserdienst/Ratgeber/ „Mitteldeutsche Zeitung“
Nein! Beim „Noch-höher-Klettern“ hätte ich nicht mehr so viel mit dem „kleinen“ Zeitungsleser zu tun, was mir Spaß macht; außerdem bin ich zu alt.
Tipp: Durch lesernahe Arbeit überzeugen! Auseinandersetzungen mit Männern nicht scheuen! Auf Frauen-Bonus oder -Gedusel verzichten.
Cordula Meyer (41)
seit 1/12 stv. Leiterin Deutschlandressort/„Spiegel“
Verantwortung kommt schneller zu denen, die sie ohne viel Gewese übernehmen. Sie hat mehr Seiten, die Spaß machen, als Skeptikerinnen annehmen.
Tipp: Bloß nicht auf weiche Themen festlegen lassen, wenn die einem nicht liegen. Bei der Recherche auch dorthin gehen, wo es schwierig werden kann.
Petra Mix (43)
seit 3/12 Leiterin Zentrale Produktion/„Rhein-Zeitung“
Die Frage stellt sich mir derzeit nicht. Ich bin allerdings ein Mensch, der sich liebend gern neuen Herausforderungen stellt. Sollte dies der Fall sein, werde ich genau abwägen, was das Mehr an Verantwortung zu meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beitragen würde.
Tipp: Authentisch bleiben.
Stefanie Monien (37)
stv. Ressortleiterin Vermischtes/„Express“
Aber gern!
Tipp: Sich selber gut organisieren und strukturiert an Aufgaben herangehen – besonders wichtig in Besprechungen! Für Kollegen und sein Team immer ansprechbar sein und klare, deutliche Ansagen machen. Unverzichtbar: Sich niemals zu schade sein, Kollegen um Rat zu fragen. Und: Niemals den Humor verlieren.
Silke Müller (45)
seit 8/12 Reporterin im Ressort Politik und Wirtschaft/„Stern“
Na klar. Kleines Team oder Blatt, flache Hierarchie, lustvoller Ideensturm, keine Bremser. Das wär’s.
Tipp: Lächeln, weitermachen. Wir arbeiten für uns selbst – und die Zeit für uns.
Cornelia Lautner
(29), seit 9/12 stellvertretende Lokalleit
erin Schwandorf und Vilstal/ „Mittelbayerische Zeitung“
Ja, weil selbst getroffene Entscheidungen nicht immer richtig sind, aber neue Perspektiven eröffnen, für das Produkt und für einen selbst. Und weil ich es liebe, die Lust am Zeitungmachen weiterzugeben, an junge Mitarbeiter, aber auch an erfahrene Kollegen, die z. B. im Onlinebereich Neues lernen wollen.
Tipp: Einfach mal einmischen!
Ursula Kals
(48), verantw. Redakteurin für die Campus-Seiten und das Projekt „Jugend schreibt“/„Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Natürlich, warum nicht.
Tipp: Keine Rollenspiele, kein Konjunktiv, Konflikte nicht überbewerten, Lob annehmen.
Stephanie Nannen (41)
Ress.ltg Journal/ „Hamburger Abendblatt“ (zurzeit Sabbatical)
Ja, natürlich, und Lust ist das richtige Stichwort. Denn es macht Lust und Freude, Verantwortung zu tragen, weil sie im besten Fall den eigenen Gestaltungsraum erweitert. Sie ist Voraussetzung dafür, umsetzen zu können, wovon man weiß, dass es gut ist.
Tipp: Wichtig ist: Glaubwürdig bleiben!
Carin Pawlak (46)
seit 9/2011 stv. Chefredakteurin; RLeiterin Kultur & Leben/„Focus“
Ich habe schon viel Verantwortung. Ich habe mich nie nach vorne gedrängt, aber die Chancen genutzt, wenn sie sich boten. Das wird so bleiben.
Tipp: Jeder muss für sich herausfinden, was Karriere bedeutet. Eine Kollegin mit drei Kindern, die ihren Job anspruchsvoll schafft, hat für mich auch Karriere gemacht.
Claudia Pietsch (48)
seit 2001 Leiterin Landesbüro Berlin-Brandenburg/dapd (ddp)
Brandenburg und Berlin liegen mir am Herzen …
Tipp: Suchen Sie sich früh ein Thema, an dem Sie lange dranbleiben können. Kenntnisse, die nur Sie haben, und der Ruf als Spezialistin werden Ihnen viele Türen öffnen. Wenn Ihnen etwas besonders gut gelungen ist, reden Sie darüber. Und: Haben Sie keine Angst vor Verantwortung.
Jutta Pöschko (50),
seit 2002 Leiterin Lokalred. Waiblingen/Zeitungsverlag Waiblingen
Ich habe keine Lust auf noch mehr Verantwortung.
Tipp: Frauen sollten Sach- und Beziehungsebene besser trennen und vor allem Kritik nicht ständig persönlich nehmen. Mütter müssen ihr Privatleben sehr gut regeln und ihr ewig schlechtes Gewissen ablegen.
Ismene Poulakos (42)
seit 9/12 Leiterin Innovationsmanagement bei DuMont Schauberg
Ich bin gerade in eine Position gewechselt, in der es um die Gestaltung der Zukunft unserer Mediengruppe geht. Das ist schon ein großes Stück Verantwortung. Aber da ich Herausforderungen liebe, freue ich mich sehr über diese Aufgabe.
Tipp: Mehr Mut! Jeder Karrieresprung ist auch ein „learning on the job“.
Eva Quadbeck (42)
seit 8/12 stv. Leiterin Parlamentsredaktion Berlin/„Rheinische Post“
Ja, aber ich strebe zurzeit keine bestimmte Position an.
Tipp: Selbstbewusst auftreten, Netzwerke bilden, Rückschläge nicht persönlich nehmen.
Nadeschda Scharfenberg (34)
Teamleiterin Bayern i. Ress. München-Region-Bayern/„Süddeutsche“
Ich bin Mutter zweier kleiner Kinder (2 und 4) und es ist schwer genug, meine aktuelle kleine Führungsposition und die Familie unter einen Hut zu bringen. Ich wünsche mir, dass auch in unserer Branche Führungskräfte in Teilzeit arbeiten können.
Tipp: Nicht einschüchtern lassen.
Michaela Schiessl (50)
seit 2007 Autorin/Reporterin im Ress. Wirtschaft /„Spiegel“
Verantwortung tragen? Wenn die Aufgabe interessant ist, immer!
Tipp: Auf gar keinen Fall in Firmen arbeiten, die Probleme mit Frauen haben, insbesondere mit Frauen in Führungspositionen. Da genügt meist ein Blick ins Impressum.
Christine Schröpf (49)
Lt. Redakteurin Landespolitik/Ausbildung/„Mittelbayerische Zeitung“
Landespolitik ein Jahr vor der Landtagswahl in Bayern ist so spannend, dass ich gerade nicht an Neues denke. Und die Zusammenarbeit mit Volontären und Volontärinnen wird nie langweilig.
Tipp: Nicht so häufig – unnötig – an sich selbst zweifeln, sondern sich so oft wie möglich etwas trauen.
Heike Steiner (vormals Gerhard, 34)
seit 4/10 Ressortleitung Text, Aktuelles/„Jolie“
Ja, natürlich. Zum einen, weil es für mich nichts Schöneres gibt, als konzeptionell zu arbeiten. Zum anderen, weil es Spaß macht, im und mit dem Team zu wachsen.
Tipp: Gute Leistungen bringen, darauf stolz sein und immer wieder auch etwas dafür fordern.
Jutta Steinhoff (45)
seit 8/12 Landesbüroleiterin Ost/dpa
Ich habe gerade eine Aufgabe mit noch mehr Verantwortung und Redakteuren bekommen. Das macht mir Freude und fordert mich sicher noch ein paar Jahre heraus – und doch sehne ich mich nach all den Jahren schon auch danach, wieder mehr zu schreiben.
Tipp: Sich durch Rückschläge nicht die Freude am Beruf nehmen lassen.
Dorothée Stöbener (43)
seit 2001 Ressortleiterin Reisen/„Zeit“
Ich übernehme sehr gerne Verantwortung, aber die Aufgabe muss zu mir passen und ich zu ihr.
Tipp: Wenn ihr Wünsche, Pläne, Ziele habt: Redet darüber!
Beate Strobel (44)
seit 1/12 stv.Leiterin Ressort „Menschen“/ „Focus“
Ja – zu einem späteren Zeitpunkt. Ich habe drei relativ junge Kinder, so dass ein Job mit noch mehr Verantwortung und dementsprechend größerem Zeitaufwand derzeit nicht kompatibel wäre mit unserem Familien-leben.
Tipp: Nicht in die Teilzeit-Falle tappen – oder ihr möglichst bald wieder entkommen.
Annemarie Struß-von Poellnitz (59)
seit Anfang 2012 Mitglied im CvD-Team/„Weser-Kurier“
Ja.
Tipp: Viele Journalistinnen (wie ich auch) wollen vor allem gute Geschichten produzieren und arbeiten nicht zielgerichtet auf den nächsten Karriereschritt hin. Es ist aber wichtig, dass man rechtzeitig und eindeutig zeigt, dass man führen kann und auch will.
Stephanie Süper (33)
seit 5/09 Geschäfts-leitung/Projekte Medienhaus Lensing
Wenn mehr Verantwortung mit dem richtigen Job einhergeht, gerne. Verantwortung ist aber kein Selbstzweck.
Tipp: Gute Mentoren suchen und ihnen neugierig zuhören, bei ihnen abgucken und mit ihnen streiten.
Barbara Supp (53),
seit 2002 halb Reporterin u. stv. R.leiterin Gesellschaft/Report/„Spiegel“
Habe ich nicht. Ich bin ein Sonderfall und möchte beides bleiben, Autorin und Ressortleiterin.
Tipp: Um meinen Ausbilder Wolf Schneider zu zitieren: Beides tun – Gackern und Legen.
Katharina Ritzer
(42), seit 1/12 Social-Media-Managerin beim „Nordbayerischen Kurier“
Ja.
Tipp: Unter Praktikanten und Volontären sind Frauen inzwischen nicht nur in der Überzahl, sondern an Reife, Engagement und Talent ihren männlichen Altersgenossen häufig auch deutlich überlegen. In Führungspositionen aber landen später nur wenige. Nicht nur Männer, auch Frauen haben sich in den (alten) Strukturen eingerichtet. Schade. Frauen, die gut und hart arbeiten, sollen auch den Titel und das Gehalt dafür einfordern. Ist anstrengend, können und müssen sie aber lernen. Was hilft, ist zu verinnerlichen: Nicht piepsen.
Marianne Wellershoff
(49), seit 2002 Verantwortliche Redakteurin/„Kulturspiegel“
Ja. Weil mehr Verantwortung auch bedeutet, mehr gestalten zu können. Und weil es auf der nächsthöheren Ebene noch weniger Frauen in Führungspositionen gibt.
Tipp: Bleiben Sie aufrecht, auch bei starkem Gegenwind.
Und lassen Sie sich nicht einreden, Karriere und Familie seien unvereinbar.
Sina Teigelkötter (34)
seit 1/2011 Redaktions-leiterin „Brigitte Balance“/Ressortleiterin „Brigitte“
Ja, klar. Her damit.
Tipp: Leider sind Chefinnen und Chefs keine Hellseher. Selten kommen sie von allein darauf, dass man Lust auf mehr Verantwortung hab
en könnte. Hilft also nur, ihnen das einmal so deutlich wie möglich zu sagen – und es dann mantraartig zu wiederholen.
Katja Tölle (30)
seit 5/12 Leiterin von drei Lokalredaktionen/ „Donaukurier“
Ja. Aber einen Schritt nach dem anderen – schließlich habe ich meine Stelle gerade erst angetreten.
Tipp: Keine falsche Bescheidenheit: Männer verkaufen ihre Arbeit oft einfach besser und vor allem lauter als Frauen – machen aber deswegen längst keine bessere.
Bettina Urbanski (60)
seit 2000 CvD/ „Berliner Zeitung“
Tipp: Kompetenz (an erster, zweiter und dritter Stelle!), Definition des Ziels (was will ich warum in welchen Etappen erreichen), Sachlichkeit (ohne den menschlichen Faktor zu vernachlässigen), Engagement (versteht sich von selbst).
Nein, mir macht meine Arbeit Spaß und Verantwortung habe ich in meiner Position durchaus auch.
Anna von Münchhausen (59)
seit 1/2010 Textchefin/„Zeit“
Elke Wittich (42)
seit 1997 Leiterin des Sportressorts/„Jungle World“/freie Journalistin
Ja. Und nein, denn ich schätze es sehr, vollkommen selbstbestimmt zu arbeiten.
Tipp: Frei nach Rutemöller: „Mach et, Otze“ – was so viel heißt wie: Wenn du es dir zutraust, tu es verdammt noch mal, und nein, es wird niemand kommen und dir deine Wünsche von den Augen ablesen, egal wie hübsch du sie aufreißen kannst.
Frauke Wolter (48)
seit 4/2002 stv. Politikchefin/„Badische Zeitung“
Derzeit nicht, da ich seit drei Jahren in Elternzeit bin und Teilzeit arbeite: 50, bald 60% – und das wochenweise. (Für die gelungene Vereinbarkeit von Familie & Beruf ein Lob an meinen Arbeitgeber!)
Tipp: Die drei „Gs“: Gelassenheit, Geduld & eine Portion „Größen-wahn“: öfters mal in Eigeninitiative eine neue Aufgabe einfordern. Sonst wird man zu leicht übergangen …
Diana Zinkler (38)
seit 2011 Textchefin/„Berliner Morgenpost“ (bis Ende Oktober in Elternzeit)
Natürlich! Mich reizen neue Anforderungen. Und ich fände es auch spannend, selbst mal eine Zeitung oder ein Magazin zu leiten. Als ich die tägliche Reportage-seite beim „Hamburger Abendblatt“ betreut habe, ist meine Liebe zum Blattmachen gewachsen.
Tipp: Man kann sich auch viel von Kollegen abschauen.
medium:online
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Erschienen in Ausgabe 10+11/2012 Journalistin in der Rubrik „Rubriken“ auf Seite 0 bis 0 Autor/en: Umfrage und Text: Annette Milz, Katy Walther. © Alle Rechte vorbehalten. Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Für Fragen zur Nutzung der Inhalte wenden Sie sich bitte direkt an die Redaktion.