Henri Nannen Preis

Die Gewinner-Beiträge
Die Preisträger über ihre Arbeit
Die Urteile der Jury

Best of …
In den Specials „Best of …“, die wir in loser Folge in „medium magazin“, in „Der österreichische Journalist“ und in „Schweizer Journalist“ veröffentlichen, dokumentieren wir herausragende und preisgekrönte journalistische Beiträge. Darüber hinaus fragen wir nach den Arbeitsweisen der Autoren und den Begründungen der Juroren – und wollen so einen Beitrag leisten zur Diskussion: „Was macht eigentlich Qualitätsjournalismus aus?“
Annette Milz

Henri Nannen Preis

Der Henri Nannen Preis wird seit 2005 vom „Stern“ und dessen Verlag Gruner + Jahr in insgesamt sieben Kategorien vergeben. In den fünf Kategorien „Beste Reportage/Egon Erwin Kisch-Preis“, „Beste investigative Leistung“, „Beste Foto-Reportage“, „Besonders verständ­liche, anschauliche Dokumentation über einen komplexen, gegenwärtigen oder zeitgeschichtlichen Sachverhalt“ sowie „Herausragendes Beispiel humorvoller Berichterstattung“ kann sich jeder Autor bewerben oder von Redaktionen und Lesern vorgeschlagen werden. Die Arbeiten müssen im Vorjahr in einem deutschsprachigen Medium veröffentlicht worden sein. Die Bewerbungsfrist beginnt jeweils im November mit einer Ausschreibung im „Stern“ und endet am 15. Januar. Der Preis ist in jeder Kategorie mit 5.000 Euro dotiert.
Aus allen Einsendungen – 2008 waren es 830 Arbeiten – wählt einer Vorjury aus Journalisten jeweils drei Arbeiten für die Siegerentscheidung durch die Hauptjury aus. Zu dieser gehörten 2008: Elisabeth Biondi („The New Yorker“), Thomas Höpker (ehemals „Magnum)“, Fotograf Martin Schöller, Peter-Matthias Gaede („Geo“), Hans Werner Kilz („Süddeutsche Zeitung“), Christoph Keese (Axel Springer), Giovanni di Lorenzo („Die Zeit“), Helmut Markwort („Focus“), Thomas Osterkorn („Stern“), Frank Schirrmacher („Frankfurter Allgemeine Zeitung“), Cordt Schnibben („Der Spiegel“) sowie Alice Schwarzer („Emma“).

Der chinesische Fotograf Lu Guang erhielt den Henri Nannen Preis 2008 in der Kategorie „Beste Foto-Reportage“ – für seine in „Geo“ erschienene Reportage „Der schwarze Riese“. Er hatte die Auswirkungen des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs in China am Beispiel der boomenden Kohleregion Wuhai „in ebenso berührenden wie bedrohlichen Bildern“ (so die Jury) dokumentiert. (Die 20-seitige Reportage ist erschienen in „Geo“/ 19. Oktober 2007).
Zwei weitere Preise werden direkt von der „Stern“-Chefredaktion und dem Gruner + Jahr- Management verliehen: Der „Preis für engagiertes Eintreten für Pressefreiheit“ ging 2008 an Zainab Ahmed, die stellvertretend für alle irakischen Journalisten des Institute for War and Peace Reporting (IWPR) den Preis entgegennahm (s.a. mediummagazin 6/2008). Thomas Osterkorn: „Ungeachtet der Bedrohung ihres Lebens verteidigt Zainab Ahmed die Unabhängigkeit der journalistischen Berichterstattung. Ihr Einsatz für die Presse- und Meinungsfreiheit hat unseren Respekt und unsere Bewunderung.“ (Link: www.iwpr.net). Für sein journalistisches Lebenswerk wurde Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, geehrt, am Abend der Preisverleihung von Kanzlerin Angela Merkel. Reich-Ranicki gilt als der einflussreichste deutschsprachige Literaturkritiker der Gegenwart. „Durch seine entschiedenen Kritiken, seine leidenschaftlich geführten Debatten und seinen passionierten Einsatz für die Literatur und ihre humanitäre Kraft hat Marcel Reich-Ranicki Maßstäbe gesetzt – auch für den Qualitätsjournalismus in Deutschland“, so Thomas Osterkorn, „stern“-Chefredakteur und Mitglied der Hauptjury.

Alle nominierten Texte wie auch die Fotoreportage sind auf der Website des Henri Nannen Preises zu lesen.

Kontakt: Henri Nannen Preis
henri-nannen-preis@guj.de
www.henri-nannen-preis.de