Ingrid Kolb (Foto: privat)

Ingrid Kolb

Freie Autorin, Dozentin
Kategorie: Lebenswerk, Jahr: 2017, Platz: 1

Die Lehrmeisterin ganzer Journalistengenerationen ist zugleich auch quasi die Mutter der #MeToo-Kampagne: Gleich ihre erste Titelgeschichte 1977 für den „Stern“, in der sie die sexuelle Belästigung in deutschen Büros anprangerte, löste deutschlandweit heftige Diskussionen zwischen Zuspruch und Ablehnung aus (das ZDF hat diese Geschichte 2017 zur Vorlage genommen für die Mini-Serie „Zarah“). 1980 sorgte sie auch mit ihrem Buch über den „Mythos von der sexuellen Befreiung“ für Furore.

Ingrid Kolb, Jahrgang 1941, begann 1965 ihre journalistische Laufbahn, arbeitete für die “Welt”, den “Münchner Merkur”, “Jasmin”, den “Spiegel” und “Für Sie” bis sie zum “Stern” wechselte und dort u. a. Ressortleiterin für Bildung und Gesellschaft wurde.

1995 übernahm sie die Leitung der G+J/ Henri-Nannen-Schule und entwickelte sie erfolgreich weiter, bis sie 2007 in den Ruhestand ging. Doch bis heute wirkt sie als Kuratoriumsmitglied und Ausbilderin bei der Zeitenspiegel-Reportageschule in Reutlingen. Die Schüler kleben ihr an den Lippen. Ihre Kompetenz, ihre Warmherzigkeit, ihre Menschlichkeit und ihr überlegtes Urteil machen sie zu einer herausragenden Gestalt im deutschen Journalismus.