Ungeheuer und menschliche Wesen

Die Weihnachtspost von Journalisten helfen Journalisten e.V. und einige erfreuliche Nachrichten: Wem der gemeinnützige Verein in diesem Jahr helfen konnte.

……“Gestern Abend zog der Scheich durch die Stadt. Er hielt eine Lampe in der Hand und rief: „Genügend Ungeheuer und Teufel habe ich schon gesehen, nach menschlichen Wesen verlangt es mir!“ Dschaläl-ed-Din Rumi, 1207-1273, persischer Mystiker

Wer sich über die ‚Ungeheuer und Teufel‘  in dem jetzt ablaufenden Jahr 2014 informieren will, sei auf die täglichen Nachrichten ( Offline/ Online ) verwiesen. Auch auf der JhJ-Homepage kann man sich über sie informieren. Hier sollen mehr die ‚menschlichen Wesen‘ im Mittelpunkt stehen, denen JhJ dabei geholfen hat, sich gegen die ‚Ungeheuer und Teufel‘ zu wehren:

 „…Was mir grosse Freude macht, ist unser grenzueberschreitendes Jugendprogramm mit jungen Journalisten aus dem Kongo und Ruanda, an dem auch ‚ Tayna‘  teilnimmt. Wir bringen die Journalisten aus den Laendern zusammen, lassen sie gemeinsam zu einem bestimmten Thema in beiden Laendern recherchieren, und dann produziert ein Radio die Sendung, die dann in allen Radios ausgestrahlt wird. Johanna, eine deutsche Journalistin in Kigali, und ich, wir bilden die Leute aus. Aber Ziel ist auch, die Voelkerverstaendigung zu staerken, indem die Journalisten Freundschaften schliessen, aehnlich wie der Jugendaustausch zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Krieg.“

( Auszug aus einer Mail von Judith Raupp, Goma/Ost-Kongo. Der Radio- und Internetsender „Tayna“ wurde auf Vermittlung von JhJ massgeblich mit Hilfe der schweizer Architekturzeitschrift „Hochparterre’gefördert. )

 „How are you? Long time since i heard from you. Hope everything is well. All the best with your work.
I am doing good and work is picking up the required tempo! Hopefully, i will be able to do better work soon as my health has improved so very well. Thank you for the wonderful support that I got from you there. Hope to hear from you. Better still, hope to see you here in my state.
Warm regards, Tongam Rina

( Der bei einem Überfall schwer verletzten indischen Journalistin Tongam Rina hat JhJ ihren Aufenthalt in Hamburg mitfinanziert. Inzwischen lebt sie wieder in Arunachal Pradesh/ Nord-Indien, recherchiert wieder über Umweltkorruption – und steht schon wieder unter Polizeischutz )

Die tunesische Journalistin Sehim Bensedrine ist zur Vorsitzenden der tunesischen „Wahrheitskommission“ ernannt worden, die nach südafrikanischem Vorbild die Verbrechen des alten Regimes aufklären soll.

(JhJ hat sie während der Ben-Ali-Diktatur mehrfachunterstützt)

Deutschland hat in den vergangenen drei Jahren eine, wenn auch sehr begrenzte, Anzahl an syrischen Flüchtlingen aufgenommen. Dara Nawaf Abdallah ist einer von ihnen; seit einem Jahr lebt er in Deutschland. Dara Abdallah gehört zu der großen Gruppe von jungen Kreativen, die die Revolution von Beginn an künstlerisch und journalistisch begleitet haben. Nach Beginn der Revolution wurde er drei Mal verhaftet und entschloss sich zur Flucht.

( JhJ finanziert den Sprachkurs von Dara Abdallah. )

Nazeeha Saeed aus Bahrain  hat ihren Beruf nach einer Verhaftung mit anschliessender Misshandlung auf dem Polizeirevier nicht aufgegeben. „Ich weigere mich, mich als Opfer zu sehen“, so die 33-Jährige, deren Vorname bezeichnenderweise „die Unbestechliche, Faire, Saubere“ bedeutet. Der Übergriff „gab mir die Einsicht und die nötige Kraft, zu kämpfen und aufzustehen für meine Rechte und die meiner Kollegen.“

( JhJ gehört neben ‚amnesty international’und den ‚Reportern ohne Grenzen‘ zu den Kooperationspartnern der ‚Johann-Philipp-Palm-Stiftung in Schorndorf/ BW, die Nazeeha Saeed den ‚Palm-Preis für Meinungsfreiheit 2014‘  verliehen hat).

Diese Namen werden hier nur stellvertretend für andere genannt, denen JhJ im vergangenen Jahr helfen konnte. Ermöglicht wurden diese Hilfen durch erfreulich viele  Spenden und Aufmerksamkeiten nicht materieller Art, für die wir uns hier ganz herzlich bedanken wollen.

Der Autor: Carl Wilhelm Macke