04 – Kategorie Reporter

 Joerg Schindler (FR, 2. Platz), Holger Gertz (SZ, 1. Platz), Laudatorin Ines Pohl (Chefredakteurin taz), Christoph Cadenbach , Bastian Obermayer ("SZ-Magazin", 3. Platz), Foto: W. Borrs
Joerg Schindler (FR, 2. Platz), Holger Gertz (SZ, 1. Platz), Laudatorin Ines Pohl (Chefredakteurin taz), Christoph Cadenbach , Bastian Obermayer ("SZ-Magazin", 3. Platz), Foto: W. Borrs

Laudatorin Ines Pohl (als Vorjahressiegerin Mitglied der Jury 2010) stellt fest, dass die Besten der Branche entweder aus dem Sport kommen, oder von der taz:
[audio:http://www.mediummagazin.de/wp-content/uploads/21_Reporter_Laudatio_Ines-Pohl_auf_HGertz_JSchindler_CCadenbach-BObermayer.mp3]

1. Holger Gertz, „Süddeutsche Zeitung“

Begründung der Jury: „Er zeigte 2010 Reportertugenden in außergewöhnlicher Vielfalt von konstant hohem Niveau: Seine Fußballreportagen, die stets mehr als ,nur‘ Sport erzählen, die Beiträge aus Südafrika, jenseits der Fußballstadien, und die Porträts, etwa über Heiner Geißler oder Michael Schumacher, gehören zu den Meisterstücken des Genres.“

Dem hat der Reporter des Jahres nichts hinzuzufügen. Nur seiner Seite 3 dankt er noch:
[audio:http://www.mediummagazin.de/wp-content/uploads/22_Reporter_Replik_HGertz.mp3]

2. Jörg Schindler, „Frankfurter Rundschau“

„Sein Text über den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule weitete die bundesweite Missbrauchsdebatte in der Folge entscheidend. Schindler deckte auf, benannte Unliebsames und brach so gesellschaftlichen Konsens auf. Ohne seine langjährige, akribische Recherche zum Thema wären wir um einige wichtige Wahrheiten ärmer.“

3. Christoph Cadenbach, Bastian Obermayer, „SZ-Magazin“

„Mit ‚Der lange Schatten der Schuld‘ über die SS-Männer John Demjanjuk und Erich Steidtmann haben sie wieder einmal ein großartiges Stück Journalismus geliefert. Als Pars pro Toto zeigt dies ihre Re- cherchekompetenz wie ihren Themenmut.“

4. Alexander Gorkow, „Süddeutschen Zeitung“

„Als Leiter der „Seite 3“ verantwortet er die besten Reportagen einer deutschen Tageszeitung, schreibt auch selbst glänzend und hat so aus der Seite 3 der „Süddeutschen“ wieder die beste Zeitungsseite des Landes gemacht.“

5. Gisela Friedrichsen, „Spiegel“

„Sie beherrscht die hohe Kunst, Gerichtsprozesse als „pars pro toto“-Geschichten für unsere gesellschaftliche Verfasstheit zu nutzen; im gesamten Kachelmann-Tralala war und ist sie das erholsame Korrektiv.“

6. Judith Luig, Redakteurin „Die Welt“

„Sie wandelt sicher zwischen Feuilleton und Trash, schreibt Walser-Porträts genauso souverän wie Wacken-Reportagen. Eine echte Bereicherung für die Titel der Welt-Gruppe, zu der die vorübergehende tazzwei-Leiterin Anfang 2010 frisch gewechselt ist.“

7. Anita Blasberg, Stefan Willeke, Autoren „Die Zeit“

„Ihre Reportage „Das Kundus-Syndrom“ aus dem Frühjahr 2010 beleuchtete auf eindringliche Weise die Realität und die Bedingungen des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan.“

8. Cordt Schnibben, Ressortleiter Gesellschaft beim „Spiegel“

„Er gibt der Reportage als Königsdisziplin den Rang, der ihr gebührt, und füllt sie zugleich durch ressortübergreifende Teamarbeit mit neuem Leben. Zudem ist er der beste Talentförderer der Branche.“

9. Wolfgang Bauer, freier Autor

„Ein Aufrechter seines Genres. Bis Sommer 2010 im „Focus“-Reportagepool, ist er nun für GEO und „Neon“ weltweit unterwegs und scheut dabei weder Erdbeben in Haiti noch Bomben in Bagdad.“

10. Renate Meinhof, Redakteurin „Süddeutsche Zeitung“

„Zu den gelungensten Porträts zählten auch 2010 wieder die von Renate Meinhof – erwähnt seien nur ihre Stücke über Margot Käßmann oder Sahra Wagenknecht.“