Druck auf Nahost-Journalist:innen

Sie berichten von Hassnachrichten, hitzigen Konflikten mit Kollegen und Angst vor dem Jobverlust, die bis zur Selbstzensur führt. Betroffen sind Nahost-Reporterinnen und -Reporter im Kriegsgebiet genauso wie in den deutschen Redaktionen. Dieser Beitrag ist im „medium magazin“ 02/2025 erschienen.
Text: Anna-Theresa Bachmann und Olivia Samnick
Der lächelnde Mann mit der Basecap ist Yousef Abu Rabie. Er steht auf einem Häuserdach im Gazastreifen. In seinen Händen hält der Agraringenieur einen Anzuchttopf, aus dessen kleinen Kammern Setzlinge sprießen. In Beit Lahia, im Norden des palästinensischen Küstenstreifens, hatte Abu Rabies Familie auf 30 Hektar Land eine Pflanzenschule betrieben, Obst und Gemüse angebaut. Alles sei zerstört gewesen, als der 24-Jährige im April 2024 nach der israelischen Bodenoffensive im Norden Gazas zu seinem Land zurückgekehrt war. So erzählte es Abu Rabie der Journalistin Quynh Trần, die ihn im Herbst 2024 von Tel Aviv aus über Whatsapp erreichte.
Trần war über Social Media auf Abu Rabie aufmerksam geworden. Nach seiner Rückkehr nach Beit Lahia hatte er gemeinsam mit Mitstreitern begonnen, auf Dächern inmitten der Ruinen Beete anzulegen und das Land wieder zu bestellen. Trần schrieb Mitte Oktober 2024 darüber in der FAZ unter der Überschrift „Das rote Gold von Gaza“ – eine Anspielung auf die Erdbeeren, für die Beit Lehia bekannt geworden war. Deren Ernte stand kurz bevor.
„Fünf Tage nach Veröffentlichung meines Artikels ist Abu Rabie bei einem Luftangriff der Israelis getötet worden“, erzählt Trần. Weil Israel die Einreise nach Gaza für internationale Journalisten seit Kriegsausbruch blockiert, versucht Trần – wie viele andere Journalisten –, aus der Ferne Kontakt mit Menschen in Gaza aufzunehmen. „Ich hatte Gespräche, in denen ich im Hintergrund die Bomben habe fallen hören“, sagt sie. Dass einer ihrer Protagonisten im Gazastreifen sterben könnte, darauf hatte sich Trần nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Gazakriegs eingestellt. Abu Rabies Tod traf sie dennoch tief.
Eine Debatte mit Defizit
Der Nahost-Konflikt stellt Journalistinnen und Journalisten vor viele Herausforderungen. Kein anderes Thema im deutschsprachigen Auslandsjournalismus ist emotional so aufgeladen. Kein anderer globaler Konflikt nimmt derzeit so viel Raum auf Deutschlands Straßen, in der Kulturlandschaft und der Politik ein. Auch die Art und Weise, wie deutsche Medien über all das berichten, steht vielfach in der Kritik: zu einseitig, zu kontextlos, zu wenig.
Es ist nur logisch, dass in den vergangenen anderthalb Jahren auch in den Redaktionen viel debattiert und nicht selten gestritten wird. Etwa darüber, wie man mit der Kritik umgeht. Wie man die Berichterstattung womöglich verbessern kann. Welchen Quellen und welchen Expertisen man vertraut hat. Welchen Perspektiven man mehr Gehör verleihen sollte.
Was dabei oft noch außen vor bleibt: der Druck, der gerade auf den Medienschaffenden selbst lastet, die für die deutschen Redaktionen zu Nahost berichten. Dabei geht es um Aushandlungsprozesse innerhalb von Redaktionen, um Angst vor Hass und Hetze on- wie offline und um die Arbeitsbedingungen in Deutschland und vor Ort.
Es betrifft nicht einen, sondern viele
Wie sich diese Herausforderungen in der journalistischen Praxis widerspiegeln, zeigt Reporter ohne Grenzen (RoG) in der „Nahaufnahme 2025“. Mehr als 60 qualitative Interviews hat RoG seit jenem 7. Oktober 2023 geführt – mit freien und fest angestellten Reportern von privaten und öffentlich-rechtlichen Medien, mit Korrespondentinnen und Lokalreportern. Laut RoG-Sprecherin Katharina Weiß war das Ziel der Erhebung, die Auswirkungen von gesellschaftlichem Druck, der Debattenkultur und redaktionellen Entscheidungen ins Zentrum der Analyse zu stellen. Die Ergebnisse der Recherche sollten die Branche mit Blick auf die Pressefreiheit aufschrecken lassen: So berichten Medienschaffende von Anfeindungen, von Erschöpfungszuständen und von Barrieren bis hin zu Selbstzensur.
„Medienschaffende in Deutschland berichten vermehrt von Einschränkungen ihrer Arbeit, die zum einen durch Redaktionsprozesse, zum anderen aber durch externen Druck oder eben Gewalttaten auf Demonstrationen verursacht werden“, sagt Weiß. Zu diesem externen Druck zählen Hass und Hetze, die sich in den Kommentarspalten unter entsprechenden Beiträgen entladen. Auch wütende Mails von Leserinnen und Lesern gehören zum Arbeitsalltag vieler Nahost-Journalisten. Entsprechende Zeilen mit „einschüchternden Untertönen“, wie Trần es formuliert, hätten auch die Journalistin in Tel Aviv bereits erreicht. Die Absender verortet Trần in ihrem Fall hauptsächlich im pro-israelischen Spektrum. So würde sich etwa darüber beschwert, Trần berichte über Palästinenser, aber angeblich nicht über Israelis. Gleichzeitig beobachtet Trần auf Social Media verbale Angriffe aus dem pro-palästinensischen Spektrum gegenüber Kollegen. „Es gibt Angriffe von beiden Seiten“, sagt sie.
Die Bandbreite an Einschüchterungsversuchen der Presse spiegelt sich in der „Nahaufnahme“ von RoG wider. Exemplarisch genannt werden darin verbale Angriffe auf die Journalistin Sophia Maier, die von sexistischen Beleidigungen (etwa „Hamas-Fotze“) berichtet und beklagt, von reichweitenstarken Accounts und einzelnen Redakteuren „öffentlich denunziert, attackiert und als Antisemitin gebrandmarkt“ zu werden. In der „Nahaufnahme“ wird zudem auf den taz-Journalisten Nicholas Potter verwiesen, dessen Fokus vor allem auf dem Berichten über Antisemitismus liegt und gegen den es in den vergangenen Monaten Gewaltaufrufe im Netz sowie im öffentlichen Raum gab.
Katharina Weiß sagt, viele der befragten Journalisten fühlten sich eingeschüchtert, „als Antisemit oder als Völkermord-Supporter abgestempelt zu werden“. Die Skandalisierung einzelner Artikel und das gezielte Abarbeiten an individuellen Journalisten in der Öffentlichkeit führt laut RoG-Bericht dazu, dass sich Medienschaffende in ihrer Existenz bedroht sehen – aus Furcht vor externen Hetzkampagnen. Im RoG-Bericht heißt es etwa, dass viele Journalisten „Angst vor Bloßstellung“ in der „Bild“ oder bei Portalen wie „Mena-Watch“ oder dem X-Account „ÖRR Antisemitismus Watch20“ äußerten. Verbunden mit der Sorge, bei negativer Aufmerksamkeit Aufträge oder Stellen zu verlieren.
Versuche, die Berichterstattung zu beeinflussen, gingen noch über verbale und physische Angriffe auf einzelne Journalisten hinaus. Demnach berichten die Befragten von „häufiger und massiver Intervention“ der israelischen Botschaft oder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, um Chefredaktionen unter Druck zu setzen.
Nur wenige äußern sich öffentlich
Die Befragungen seien nicht von Reporter ohne Grenzen selbst angestoßen worden, sondern von einer Vielzahl an Journalisten, die sich an die NGO gewandt hätten – um Rat zu suchen und um ihren Sorgen und ihrem Unmut Luft zu machen. Abseits der Untersuchung von RoG äußern Nahost-Reporter jedoch nur vereinzelt öffentlich Bedenken oder Gemütsverfassungen.
Eine von ihnen ist Sophie von der Tann, Ende 2024 bei den „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“ von der „medium magazin“-Jury auf Platz 1 in der Kategorie „Reportage national“ gewählt. Anlässlich der Auszeichnung schrieb die ARD-Korrespondentin in Israel bei Instagram: „Es gibt Tage, an denen ich mit meinem Job als Korrespondentin im Nahen Osten hadere. Wie in Worte fassen, was hier passiert? Wie überhaupt über ein Gebiet – Gaza – berichten, das wir als internationale Journalisten seit 14 Monaten nicht mehr selbst unabhängig betreten können?“
Nun zeichnet die RoG-Umfrage das größere Bild – auch zu der Frage, warum sich wenige Nahost-Berichterstattende öffentlich zu ihrer Situation äußern. Laut Katharina Weiß sei in den anonymisierten Gesprächen mit Medienschaffenden auffällig gewesen, dass die Interviewten häufig Formulierungen wie „Klima der Angst“, „Erschöpfung“ und „Selbstzensur“ benutzten, um ihren Gefühlszustand und Arbeitsalltag in Redaktionen zu beschreiben.
Alarmierender Befund: Selbstzensur
Vor der Gefahr der Selbstzensur warnte im „medium magazin“ (Ausgabe 06/24) bereits Hanna Resch, die für das ARD-Studio Tel Aviv arbeitet. Sie berichtete von Kämpfen, die sie und andere Kolleginnen und Kollegen mit den heimischen Redaktionen führen mussten. Mangels Fachexpertise oder Recherchen vor Ort herrsche dort eine Tendenz zu einer „Mehrheits“-Meinung, von der man sich nicht abzuweichen traute – auch etwa aus Angst vor Shitstorms und Reaktionen von Lobbyorganisationen. Resch resümierte: „Das kann zu einem Reflex führen, Themen, die vom gängigen Narrativ abweichen, gleich besser ganz sein zu lassen. Das ist keine Zensur, die irgendwer ‚da oben‘ angeordnet hat. Das ist Angst, die zu Selbstzensur führt.“
Dass der Begriff Selbstzensur auch bei den RoG-Befragungen der Nahost-Berichtenden genutzt wurde, „hat uns alarmiert“, sagt Katharina Weiß. Der Begriff könne aber „für verschiedene Personen unterschiedliche Dinge bedeuten“, sagt Weiß. So berichteten die Interviewten etwa, dass sie schon bei Themen- und Wortwahl stark abwägen müssten. Begriffe aus dem Völkerrecht wie etwa „Apartheid“, „Genozid“ oder „ethnische Säuberung“ in Bezug auf Israel würden besonders kontrovers diskutiert oder gar aus Texten gestrichen. Debatten über derartige Vorgehen hätten gar ganze Redaktionen gespalten. „Das Schwierige war dann häufig, dass die Argumente, mit denen diese Streichungen erklärt wurden, für viele journalistisch nicht nachvollziehbar waren“, sagt Weiß. Dies führe zu einer Unfreiheit, einer Stimme im Hinterkopf, die immer schon frage: Was könnte mit dieser Textstelle womöglich unterstellt werden?
Manche Journalisten berichteten RoG davon, dass ohne Absprache einzelne Sätze in Texten verändert oder Disclaimer nachträglich hinzugefügt wurden, in denen Protagonisten diskreditiert oder sich von ihnen seitens der Redaktion distanziert wurde. Mittlerweile würden einige Medienschaffende Änderungen laut RoG resigniert hinnehmen: Die Kämpfe um Formulierungen und Themen zehrten zusätzlich zur Belastung andauernder Kriegsberichterstattung an den Kräften.
Konzentration auf die Realität vor Ort
Quynh Trần lebt seit vier Jahren in Israel, schreibt neben der FAZ etwa auch für die „Zeit“. Zu den täglichen Belastungen zählt sie die unmittelbare Gefahr durch Raketenangriffe genauso wie durch Ausschreitungen bei Demonstrationen.
Trần versuche, sich in ihrer Arbeit vor Ort von den deutschen Befindlichkeiten in der Nahost-Debatte weitestgehend freizumachen. Etwa, wenn es um das Verwenden der in Deutschland als Reizwörter wahrgenommenen Begriffe geht: „Es gibt in Medien, für die ich schreibe, Menschen, die sich besser mit dem Völkerrecht auskennen als ich“, sagt sie. Denen würde sie bei der Einschätzung das Feld überlassen. Was für sie feststeht: Wenn wie im Fall Israels vor dem Internationalen Gerichtshof ermittelt wird, ob im Gazastreifen ein Völkermord an den Palästinensern verübt werde, dann müssten Journalisten darüber auch offen und unbefangen berichten können.
Trần konzentriere sich in ihrer Arbeit auf die Realitäten vor Ort. Dazu gehöre es für sie als Journalistin genauso, über das Schicksal der israelischen Geiseln im Gazastreifen zu berichten, wie auch über die palästinensische Zivilbevölkerung, die unter den Bombardierungen in Gaza und der zunehmenden Siedlergewalt im von Israel besetzten Westjordanland leidet. Davon wurde Trần jüngst selbst Zeugin: Im März war sie mit einer Gruppe internationaler und israelischer Journalisten am westlichen Rand des Jordantals unterwegs, als die Gruppe von radikalen Siedlern an der Weiterfahrt gehindert wurde. Die Journalisten hatten Aktivisten auf ihrer Suche nach Schafen begleitet, die israelische Siedler als Maßnahme der Einschüchterung und Vertreibung von palästinensischen Hirten gestohlen haben sollen.
Bei der Konfrontation schlugen die Siedler laut Trần auf die Motorhaube und versuchten, ins Innere des Wagens zu greifen, in dem die Journalisten saßen. Nach Eintreffen der israelischen Polizei und Armee wurden nicht etwa die Siedler in Gewahrsam genommen, sondern einer der Aktivisten sowie der FAZ-Korrespondent Christian Meier. Nach mehreren Stunden auf der Polizeiwache wurde Meier unter der Auflage entlassen, dass er 15 Tage lang das Westjordanland nicht betritt.
Dass Gewalt nicht nur in Gaza, sondern auch im Westjordanland immer enthemmter wird, werde in deutschen Medien für Trần zu wenig beachtet. Stattdessen falle eine Asymmetrie auf: „Wenn ein israelisches Opfer eine Geschichte erzählt, wird nicht dreimal nachgefragt, wie sie zu beweisen ist. Das wird bei der palästinensischen Seite oftmals schon getan“, sagt sie. In der Berichterstattung werden laut Trân Israelis zudem häufiger als Individuen in den Vordergrund gestellt, die Empathie für Einzelschicksale von Palästinensern sei weniger ausgeprägt. Gleichzeitig, und das bestätigen auch andere Nahost-Journalisten, bedarf es mitunter viel Vertrauensarbeit, Palästinenser als Protagonisten zu gewinnen – aus Angst, in der deutschen Presse schlecht dargestellt zu werden. Diese Situation trägt zu den ohnehin schwierigen Bedingungen, überhaupt über den Gazastreifen berichten zu können, bei.
Die Debatte geht weiter
Laut RoG hänge der Umgang mit Themen, die einen Nahostbezug haben, stark von einzelnen Redaktionen oder Ressorts ab. Bei Medienschaffenden, die von Deutschland aus zu den Themen arbeiten, sei der Leidensdruck gar größer als bei denen im Ausland. Konkreten Redaktionen dafür Vorwürfe zu machen, sei nicht das vornehmliche Anliegen der Befragten. „Vielmehr geht es ihnen um Aufarbeitung und darum, was man aus dieser Situation lernt“, sagt Weiß. So hätten einige Journalisten anonyme Plattformen gefordert, um Diskriminierung und Zensur sicher melden zu können, ohne Repressalien zu befürchten. Andere wünschten sich Verschärfungen von Gesetzen gegen Hassrede sowie mehr rechtliche und psychologische Unterstützung für Medienschaffende.
„Reporter ohne Grenzen“-Umfrage: In der nicht-repräsentativen Untersuchung erfasste Reporter ohne Grenzen für die jährliche „Nahaufnahme“ die Lage von Medienschaffenden, die zu Nahost arbeiten. Seit dem 7. Oktober 2023 führte RoG über 60 Interviews, darunter mit Lokaljournalisten, Korrespondenten sowie Medienschaffenden bei privaten und öffentlich-rechtlichen Medien. Der Anstoß dazu kam von den Befragten selbst, die von einem „verengten Meinungskorridor bei der Arbeit“ berichteten. Der Druck auf sie ist groß, zeigen die Ergebnisse. Berichtet wird sowohl von physischen Bedrohungen – etwa tätlichen Übergriffen bei Recherchen – als auch von emotionaler und psychischer Belastung; etwa die Sorge, Jobs zu verlieren, als Antisemit oder Genozidbefürworter abgestempelt zu werden, oder Hatespeech.
Die RoG-Recherche könnte ein Anstoß sein, sie wurde in vielen Medien aufgegriffen. Gleichzeitig geriet sie selbst vereinzelt in Kritik. So wirft der Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten (JJJ) RoG vor, sich im Bericht des „Stereotyps“ zu bedienen, „nach dem man Israel nicht kritisieren dürfe“. Zudem bedauere JJJ, dass RoG „die Bemühungen und die Arbeit, die die Vermeidung von Antisemitismus kosten mag, als lästig und gar als Einschränkung der Pressefreiheit abhandelt“.
Gegenüber dem „medium magazin“ reagiert RoG auf die Kritik. Dass Antisemitismus im Journalismus keinen Platz habe, sei auch für RoG selbstverständlich. Man dokumentiere, wie einschüchternd Journalisten die Arbeit zu Israel und Palästina erlebten. Dabei ginge es nicht um die Relativierung antisemitischer Bedrohungen, sondern um die Darstellung eines polarisierten Meinungsklimas. „Wenn palästinensische Stimmen auch hier in Deutschland anderen journalistischen Standards unterworfen werden als israelische Stimmen und dies zu redaktionellen und gesellschaftlichen Drucksituationen für die mit diesen Quellen arbeitenden Journalist*innen führt, ist das ein Problem, das wir als Pressefreiheitsorganisation benennen müssen, weil es eine Einschränkung der freien Berichterstattung mit sich bringt.“
Im Umgang mit dem Tod des Agraringenieurs Yousef Abu Rabie hat Trần ihren eigenen Weg gefunden. Nach Veröffentlichung des FAZ-Artikels hat sie Abu Rabies Geschichte ein weiteres Mal erzählt – oder vielmehr erzählen lassen. Als Teil einer „Zeit“-Protokollsammlung, in der Angehörige, Freunde und Kollegen über getötete Menschen aus Gaza erzählen, hat sich eine Mitstreiterin Abu Rabies an den willensstarken jungen Mann aus Beit Lahia erinnert. Sein Erbe wolle die junge Palästinenserin nun weiterführen.
Über die Autorinnen:
Anna-Theresa Bachmann ist freie Reporterin mit Schwerpunkt
Nordafrika, Westasien und Südkaukasus. Sie hat Nahostwissenschaften in Marburg, Lund und Kairo studiert und ist Teil von „Selbstlaut Kollektiv“.
Olivia Samnick ist Onlineredakteurin beim „medium magazin“ und macht den „Bonjourno“-Podcast. Sie arbeitet zudem als freie Journalistin in Berlin und ist Teil von „Selbstlaut Kollektiv“.
Bonjourno-Podcast „Talking Nahost“: Für die Episoden 25 und 26 haben sich die beiden Autorinnen dieses Beitrags zusammengetan. Der „medium magazin“-Partnerpodcast befasst sich darin mit den Berichten aus und über Nahost. Samnick und Bachmann sprechen mit Katharina Weiß über die Ergebnisse der RoG-Befragung. Und führen ein Werkstattgespräch mit Quynh Trần über die Bedingungen, unter denen Nahost-Beiträge entstehen.
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