Dana Buchzik: „Online-Gegenrede ist in der Regel wirkungslos“
Wer Hass im Netz mit Widerspruch oder Ironie begegnet, verschärft oft nur die Fronten. Was stattdessen hilft, weiß Dana Buchzik. Das gesamte Interview mit Dana Buchzik können Sie im „medium magazin“ 03/2025 lesen.
Interview: Jeanne Wellnitz
Frau Buchzik, viele Menschen setzen im Netz auf Online-Gegenrede: also Widerspruch, Richtigstellung, Ironie oder Aufklärung. Bekehrt das hasserfüllte User?
Dana Buchzik: Nein, das tut es nicht. Viele glauben, sie würden mit Kommentaren in sozialen Netzwerken die Demokratie retten. Dabei wissen wir gar nicht, mit wem wir es überhaupt zu tun haben. Wie radikalisiert ist die Person schon? Haben wir überhaupt eine Chance, sie zu erreichen? Die Forschung zeigt: Online-Gegenrede – sei es durch Widerspruch, Empathie oder Humor – ist in der Regel wirkungslos. Im Gegenteil: Onlinediskussionen verstärken meist extreme Positionen auf allen Seiten.
Auch bei ausgewogener Argumentation?
Da zeigt sich dieses Phänomen seltener, allerdings sind ausgewogene und ruhige Debatten online meist Mangelware, etwa wegen des Online-Enthemmungseffekts. Wir spüren die basalen Regeln des menschlichen Miteinanders kaum noch, wenn wir unser Gegenüber nicht leibhaftig vor uns haben.
Und was ist mit jenen, die still mitlesen?
Stille Mitlesende sind eine Projektionsfläche. Weil sie nicht widersprechen, kann man alles in sie hineinfantasieren: Zustimmung, Dankbarkeit, positive Veränderung. Statt die echten Probleme wie Radikalisierung, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und digitale Gewalt anzugehen, fokussieren wir uns auf eine Rettungsfantasie in unserem Feed.
Was sollten Redaktionen eher tun?
Statt auf vermeintlich bekehrte stille Mitlesende zu hoffen, sollten sie Schutz- und Präventionsstrategien umsetzen, etwa klare Regeln definieren, was in Kommentarspalten akzeptiert wird und was gelöscht wird. Idealerweise gibt es eine gemeinsame redaktionelle Hausordnung, an der sich Feste wie Freie orientieren können.
Was kann die einzelne betroffene Person tun?
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Das gesamte Interview mit Dana Buchzik können Sie im „medium magazin“ 03/2025 lesen. Dort finden Sie auch Beitrag „Gegen den Hass“ , u.a. darüber, wie Sophia Maier und Franziska Klemenz mit Digitaler Gewalt und Gefahren bei der investigativen Recherche umgehen – und was Medienhäuser gegen Digitale Gewalt tun können. Jetzt im neuen „medium magazin“.
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