Stefan Kornelius spricht jetzt für Kanzler Merz

Stefan Kornelius, Foto: Jesco Denzel
Stefan Kornelius bringt als neuer Regierungssprecher viel Auslandserfahrung mit. Foto: Jesco Denzel

Diese Meldung zum neuen Regierungssprecher Stefan Kornelius ist unter „Köpfe & Karrieren“  im „medium magazin“ 03/2025  erschienen.

Text: Senta Krasser


Wochenlang wurde nach der Bundestagswahl spekuliert: Wen würde Friedrich Merz zum Regierungssprecher machen? Dass seine Wahl ausgerechnet auf Stefan Kornelius – einen Journalisten mit unbestreitbar großer Reputation, aber eben aus dem eher linksliberalen Zeitungsmilieu – fiel, überraschte.

Während seines Studiums in Politik, Geschichte und Staatsrecht in Bonn gehörte der 1965 in Weinheim geborene Kornelius zum Gründungsteam des „medium magazins“. 1991 erfüllte sich sein Wunsch aus Teenager-Tagen, für die „Süddeutsche Zeitung“ zu arbeiten. Er war Korres­pondent in Bonn, Washington und Berlin. Als Außenpolitikchef kennt er die Welt. Bis zu diesem Mai führte er das Ressort nach der Fusion von Außen- und Innenpolitik gemeinsam mit Katharina Riehl.

Mit ihm verliert die SZ eine weitere meinungsstarke Stimme. Dass Kornelius nach über 30 Jahren Politikjournalismus den Absprung wagte, erklärt der Transatlantiker im Gespräch damit, dass er immer ein Anhänger des amerikanischen Systems gewesen sei, in dem der Wechsel zwischen privaten Arbeitgebern und Regierung möglich ist. Die Chance, das Zentrum des politischen Geschehens derart intensiv zu erleben, fand er „sehr reizvoll“. Es mag ein Seitenwechsel sein, aber für ihn „nicht zwingend eine gegensätzliche Aufgabe“: Auch in der neuen Funktion sieht sich Kornelius als „Erklärer und Deuter“. Den konservativen Kanzler erlebt er „als sehr aufgeschlossen und kommunikationsfreudig“, an Austausch und Widerspruch interessiert, „das passt gut“. Als ihn das Jobangebot zwei Wochen vor Ostern erreichte, habe er trotzdem lange überlegt: „Bei der SZ hatte ich viele Freiheiten. Ich kann mich nicht beschweren, dass mein Radius dort zu eng gewesen wäre. So was gibt man nicht leichtfertig auf.“

Sein wichtigstes Ziel als Regierungssprecher: „Dass diese Regierung glaubwürdig bei den Bürgerinnen und Bürgern herüberkommt und ihre Politik nicht als endlose Aneinanderreihung von Streit, Missmut und Entscheidungsmangel verstanden wird.“ Seine bisherige Bilanz: „Steile Lernkurve, noch nicht am Scheitelpunkt angekommen.“

Diese Meldung ist in „Köpfe & Karrieren“  im „medium magazin“ 03/2025  erschienen.


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