Britta Sembach

Ich bin freie Journalistin, Mediatorin und arbeite gelegentlich als Coach. Ich unterstütze Menschen dabei, ihre eigenen Lösungen und Auswege aus schwierigen Situationen zu finden. Dabei beziehe ich keine Position, sondern moderiere das Gespräch.

Firmenname: Sembach Mediationen
Gründungsjahr: 2008
Beschäftigte: 1
Internet-Adresse: www.brittasembach.de

7 FRAGEN ZU IHREM UNTERNEHMENSVERSTÄNDNIS:

1. Unternehmensprofil:
Ich bin freie Journalistin, Mediatorin und arbeite gelegentlich als Coach. Ich unterstütze Menschen dabei, ihre eigenen Lösungen und Auswege aus schwierigen Situationen zu finden. Dabei beziehe ich keine Position, sondern moderiere das Gespräch. Oft können Menschen Dinge nämlich erst verstehen, wenn sie eine dritte Person benennt, die nicht in das System verstrickt ist. Die Wirkung, die man als neutrale Moderatorin damit erzielt, ist immer wieder faszinierend. Plötzlich begreifen Menschen Dinge, die sie schon zigmal gehört, aber nie verstanden haben. Und können von diesem Punkt aus gute, eigene und tragfähige Lösungen für sich selbst entwickeln. Das ist immer wieder faszinierend und eine „Arbeit“, die mich sehr glücklich macht. Meine Erfahrung aus dem Journalismus hilft mir dabei sehr: Wir sind einfach darauf gepolt, eine Geschichte schnell zu erfassen, ihren Kern zu erkennen und sie dann in eigenen Worten wiederzugeben. Und genau das ist eine Kernkompetenz beim moderieren von Konflikten: Dafür zu sorgen, dass sich Menschen wieder verstehen oder zumindest in Kontakt treten können. Mittlerweile arbeite ich zusätzlich ja noch als Autorin. Auch das ist – wie das mediieren und coachen auch – eine Beschäftigung, die mir ermöglicht, meine Zeit weitgehend frei einzuteilen – und das ist das allerwichtigste, seitdem ich Kinder habe.

2. Ihr persönlicher Werdegang: 

  • Studium der Politikwissenschaft, Geografie und Portugiesisch in Köln und Hamburg,
  • jahrelange freie Mitarbeit bei Tageszeitungen und beim Rundfunk in Köln (seit der Schulzeit),
  • Volontariat direkt nach der Wende in Halle an der Saale,
  • Redakteurin bei der Nachrichtenagentur Reuters in Bonn,
  • Autorin WDR-Fernsehen,
  • Nachrichtenredakteurin in Berlin,
  • freie journalistische Tätigkeit für diverse Printmedien,
  • 2008 parallel Ausbildung zur Mediatorin BM®, seitdem Mediatorin und Coach sowie freie Journalistin.
  • Im September 2014 erschien mein Buch „Die Alles ist möglich-Lüge, Wieso Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind“, das ich gemeinsam mit meiner früheren Kollegin Susanne Garsoffky geschrieben habe, im Pantheon-Verlag und wird seitdem heiß diskutiert.
  • Im Sommer 2015 ziehe ich mit meiner Familie nach New York und werde dort denken und schreiben.

3. Ihr Unternehmensleitsatz, -philosophie oder Motto:
Das einzig Beständige ist der Wandel

4. So ist mein Unternehmen entstanden…
Als freie Journalistin mit zwei Kindern war ich nicht mehr zu jeder Tages- und Nachtzeit einsetzbar – und wollte das auch gar nicht mehr sein. Außerdem waren mir durch die Kinder neben dem Journalismus plötzlich auch ganz andere Dinge wichtig: Wie geht man gut miteinander um? Wie unterstützt man andere Menschen? Wie spricht man so miteinander, dass man sich halbwegs sicher sein kann, dass man sich auch verstanden hat? Ich habe mich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt und irgendwann war klar: Aus dieser Berufung soll ein Beruf werden. Ich habe eine Ausbildung zur Mediatorin gemacht und arbeite seitdem in freier Praxis. Mit Einzelpersonen, aber auch mit Gruppen und Teams. Und 2013/14 habe ich schließlich ein Buch („Die Alles ist möglich-Lüge, Wieso Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind, Pantheon“) geschrieben, weil Familie so wichtig ist und in Deutschland unter so großem Druck steht. Das müssen wir ändern.

5. Was war dabei die größte Hürde bzw. was sollten Neu-Gründerinnen vermeiden?
Die größte Hürde ist meiner Erfahrung nach, in einem neuen Berufsfeld Fuß zu fassen. Es dauert eine Zeit, bis man sich etabliert hat. Und man sollte die Behinderungen aus dem „alten“ Leben nicht unterschätzen: So hätte ich etwa gern meine Feldkompetenz aus den Medien in den Medien eingesetzt. Da ich aber seit über 20 Jahren in diesem Bereich gearbeitet hatte, kannte ich zu viele Menschen so gut, dass sie mir zwar meinen neuen Job zutrauten, aber nicht gerade mir persönlich ihre betriebsinternen Konflikte anvertrauen wollten… Es hat also ein bisschen länger gedauert, bis ich mir neue Felder erschlossen hatte und erkannt habe: Es ist nicht die Feldkompetenz aus dem Journalismus, die ich brauche, sondern die Kommunikationsfähigkeit überhaupt. Und die kann man eben auch bei Geschäftspartnern, die sich streiten, Nachbarn oder Paaren erfolgreich einsetzen. Ich denke, jede Gründung ist anders und hat ihre eigenen Herausforderungen, deshalb kann und möchte ich keine Ratschläge geben. Und dass sie immer offen für Neues, Umwege und Abwege sein müssen, wissen Gründerinnen wohl von allein.

6. Was war bisher ihr größter Erfolg?
Menschen dabei unterstützt zu haben, so viel Klarheit über ihre Konflikte/ihre aktuelle Lebenssituation zu bekommen, dass sie unbeschwerter weitergehen konnten. Es gibt nichts Schöneres. Und aktuell natürlich das Buch. Wir haben mehrere Jahre daran gearbeitet und nun zu sehen, dass wir mit unseren zum Teil provokanten Thesen eine längst überfällige Debatte in Deutschland anstoßen, ist ein gutes Gefühl.

7. Wer hat sie gefördert? Gab es Vorbilder?
Früher durchaus der ein oder andere Vorgesetzte, später als Mutter hörte das auf … Und Vorbilder? Leider nein, denn gerade deshalb haben wir ja das Buch geschrieben: Es gibt (noch) keine Vorbilder, wie man ein befriedigendes Berufs- UND Familienleben führen kann, ohne einen zu hohen Preis zu bezahlen und sich an Strukturen anzupassen, die nicht mehr in unsere Lebenswirklichkeit passen. Aber wir suchen weiter!