Ab in die Schule: Fünf Tipps für Werkstattgespräche

Nicht schon wieder eine Aktion. Aktionsmus ist das sicher das letzte, das wir im Journalismus zur Zeit gebrauchen können. Wunden lecken und Bauchnabelschauen sind genauso wenig am Platz. Wir sollen den Blick nach vorne richten und das Problem aktiv angehen: Zu wenige Leute wissen zu wenig, wie unser Beruf wirklich funktioniert. Warum Fehler in Medien nichts mit Fake News zu tun haben. Wieso Journalismus wirklich wichtig ist für die Demokratie. Und, so banal wie schwierig: Wie Journalismus in der Praxis funktioniert.

Es herrscht Erklärungsbedarf. Und wir sind in der Pflicht, rauszugehen und Transparenz zu schaffen. Wo könnte man damit besser anfangen als bei Jugendlichen – die Zukunft unserer Gesellschaft.

Über die „Aktion Schulbesuch“ berichten wir regelmäßig in jedem Heft. Den Auftakt machte die Titelgeschichte „Ab in die Schule“ in medium magazin 1/2019 – darin u.a. das ausführliche Interview mit Klaus Ott und Tom Soyer von der Süddeutschen Zeitung – hier auf der Brücke in der Münchner SZ-Zentrale (vlnr; Foto: Jakob Berr,SZ)

Also : Raus aus der Redaktion – ab in die Schule: Lasst uns über Fake News und Journalismus reden. So wie es an vielen Orten und vor allem in Bayern initiiert von der Süddeutschen Zeitung zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai Werkstattgespräch mit Schüler und Schülerinnen geben wird. Das geht eigentlich ganz einfach und jeden an: Volontäre wie Chefredakteure, Reporter wie Blattmacher. Denn: Authentische Berichte aus dem eigenen Arbeitsleben kommen sehr gut an, wissen Klaus Ott und Tom Soyer. Die beiden SZ-Redakteure machen seit drei Jahren solche persönlichen SZ-Werkstattgespräche in Schulen . Sie ermutigen im Gespräch mit medium magazin Kollegen und Kolleginnen, es ihnen gleich zu tun und schildern ihre – durchweg positiven – Erfahrungen.  Nachfolgend fünf Tipps der Süddeutschen Zeitung und medium magazin  für Werkstattgespräche zum Selber – oder Mitmachen.  

1. Selbst Werkstattgespräche anbieten

Einfach bei der nächstgelegenen Schule, bei der eigenen ehemaligen Schule, bei der Schule der Kinder, oder Lehrer aus dem Freundes- und Bekanntenkreis fragen. Klappt eigentlich immer.

2. In Bayern beim Schülermedientag zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai mitmachen oder…

…sich ansehen, was da läuft als Anregung zum Selbermachen. Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, die Süddeutsche Zeitung (SZ) und weitere Partner bieten bayernweit Werkstattgespräche und Projekttage in Schulen an. Mehr als 400 Schulen haben sich dafür angemeldet. In über 200 Schulen wird es am 3. Mai Werkstattgespräche geben, in den anderen interessierten Schulen im Laufe des Jahres. 

3. In Berlin beim geplanten Schulprojekt von SZ und Partnern mitmachen

Dafür laufen derzeit intensive Vorbereitungen; angestrebt wird ein Angebot, das eventuell noch im laufenden Schuljahr (sonst zu Beginn des neuen Schuljahrs 2019/2020) erste Schulbesuche in Berlin vorsieht, alles unter Beteiligung von SZ, aber auch anderen Medienprofis.

4. Im eigenen Haus für ein Schulprojekt werben oder …

… oder ein vorhandenes Schulprojekt um Werkstattgespräche erweitern: Mitstreiter in den eigenen Redaktionen finden sich immer. Gilt für alle – für ganz junge Kolleginnen und Kollegen ebenso wie für Pensionäre.

5. Die Erfahrungen und das Material der SZ und anderer Medien nutzen

Die SZ und das medium magazin geben alles gerne weiter: Tipps, Beispiele, Kontaktadressen usw.  Ausführliche Unterlagen, die die SZ-Kollegen als Anregung und Vorlage erarbeitet haben,  finden Sie hier zum Gratisdowload

 

Viel Erfolg!

Annette Milz, Chefredakteurin medium magazin