„Football Leaks“-Rechercheur Rafael Buschmann wird offenbar von Detektiv bespitzelt

„Spiegel“-Journalist Rafael Buschmann berichtet im „medium magazin“ ausführlich über seine investigative Recherchearbeit – und ihre Schattenseiten. Buschmann schildert die Treffen mit dem „Football Leaks“-Whistleblower John wie aus einem Kriminalroman: Buschmann bucht für Treffen mit John keine Direktflüge, unterbricht seine Reise mit Auto- und Zugfahrten. Er traf seinen Informanten in Berlin, Hamburg und Las Vegas. „Wenn ich ihn treffen will, überlege ich mir vorher genau, was ich tun muss, damit mir kein Privatdetektiv folgt“, erzählt Buschmann.
„Es sieht so aus, dass ein Sportvermarkter, über den wir viel geschrieben haben, jemanden auf mich angesetzt hat, um rauszukriegen, wo meine Quelle sitzt.“ Buschmann schützt deshalb auch seine Kommunikation mit Verschlüsselungs-Technologien auf dem Handy. Seine SIM-Karten wechsle er auf Recherchereisen oft.
„Grundsätzlich werden die Drohgebärden gegen Journalisten immer massiver, weil die Fußballbranche immer mehr Geld verdient und es den Protagonisten egal ist, wie viel sie für Anwälte ausgeben oder ob sie einen Prozess durch alle Instanzen führen“, sagt Buschmann. Für ihn ist es Teil der investigativen Arbeit, für seine Familie aber Belastung. Seine Frau habe ihn einmal gefragt, warum er nicht einfach Spielerporträts schreibe. Der Reporter Buschmann sagt aber: „Wofür ich immer gebrannt habe, sind die Geschichten, die im Verborgenen spielen.“


Das komplette Interview von Autor Stephan Seiler erscheint in „medium magazin“, Ausgabe 02-2018 auf den Seiten 56 bis 62. Das Heft ist digital im iKiosk verfügbar und kann gedruckt einzeln gekauft oder abonniert werden. Einen Blick ins aktuelle Heft gibt’s hier.