Einmalig: Die Themenwelten der „Ibbenbürener“

Die kleine „Ibbenbürener Volkszeitung“ geht neue Wege mit Bezahlinhalten und testet eine individuell zusammenstellbare Digital-Ausgabe mit sogenannten Themenwelten zu einem flexiblen Preis. Dabei können sich Leser künftig ihre Zeitung aus acht lokalen Rubriken selber zusammenstellen und bezahlen pro Rubrik – maximal 15 Euro im Monat, erläutern Geschäftsführer Klaus Rieping und Redaktionsleiter Claus Kossag im „medium magazin“. Momentan werden die „Themenwelten“ gratis beworben, ab 1. Januar 2018 sind sie kostenpflichtig.

Leser können gemäß ihren Interessen einzelne Rubriken abonnieren, zum Beispiel Gesellschaft und Soziales, Familie und Schule, Blaulicht und Verkehr. Geschäftsführer Riepings Devise ist es, dass die Zeitung dem Leser gefallen muss und nicht ihren Machern: „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Speziell im Digitalen seien es die Nutzer gewöhnt, nur noch für das zu bezahlen, was sie tatsächlich nutzen. Digital-Experte Meinolf Ellers von der dpa, zugleich Aufsichtsrat des IVZ-Verlages IVD, lobt das Konzept als „weltweit einmalig“. Es verfolge ungewöhnlich konsequent den Trend zur Vertikalisierung von Medienangeboten.

Geschäftsführer Riepings Kurs ist es, Angebote zu schaffen, für die Leser gerne bezahlen. „Wenn wir mit den lokalen Inhalten, die unsere kleine Redaktion Tag für Tag ausgräbt, nicht das Nutzerinteresse treffen, dann ist das Ende programmiert. Nicht nur digital, sondern auch für Print.“ Die IVZ (verkaufte Auflage rund 18.000 Exemplare) setzt bereits seit vier Jahren auf eine harte Paywall.

Das bedeutet: Kein einziger Artikel ist gratis verfügbar. Bei den selbst kombinierbaren „Themenwelten“ soll sich der Bezahl-Kurs fortsetzen. Erste Erfahrungen zeigen, dass 20 Prozent der Leser sogenannte „Power-User“ sind, also besonders aktive und loyale Kunden. Auf der Suche nach neuer Kundschaft akzeptiert die IVZ allerdings auch illegale Nutzung zum Beispiel durch Passwort-Weitergaben. „Wir nehmen sogar bewusst in Kauf, beklaut zu werden“, sagt Rieping. Er hofft, die Angebote darüber bekannter zu machen und illegale in zahlende Nutzer umwandeln zu können.

 

Den ganzen Text über den Ortsbesuch von Senta Krasser lesen Sie in „medium magazin“, Ausgabe 01-2018, Seiten 36 bis 39. Das Heft ist digital unter www.mediummagazin.de oder im iKiosk verfügbar und kann gedruckt einzeln gekauft oder abonniert werden. Blick ins Heft hier