„Umarmt das Neue“

Teil 2 des mediummagazin-Interviews von Ulrike Langer mit Sascha Lobo – über Politik 2.0, Internetkunde  als Teil des Bildungskanons, Lehren aus dem  Scheitern und Häme. 

(Teil 1: Sascha Lobo u.a. über Twitter & Journalisten, Wolfgang Büchner und Jochen Wegner, Hannoversche Allgemeine Zeitung, stern.de, Spiegel online, paid content-Modelle und Selbstmarketing für freie Journalisten, siehe mediummagazin-Titel 4/2009, Seite 17ff)

Ulrike Langer: Ziehen sich die Medien in einer Spirale des Endzeit-Denkens selbst nach unten? 

Sascha Lobo: Nein, das glaube ich nicht, weil es ja wirklich eine substanzielle Gefährdung gibt. Es würde ja nichts bringen, hurra zu schreien, und dann nächste Woche wieder eine Zeitschrift einzustellen. Mit Sorge sehe ich vor allem, dass die bisherigen Modelle, die guten Journalismus ermöglicht haben, gefährdet sind. Journalismus ist notwendiger denn je. Die zunehmende Fülle von Informationen in den richtigen Kontext zu setzen, zu erklären, sortieren und auch zu bewerten, ist ja Aufgabe des Journalismus und die lässt sich immer schwieriger refianzieren. Insofern sehe ich wirklich eine Gefahr, der man entgegentreten muss. Dabei hilft es aber nicht, zu klagen. Man sollte auch nach gescheiterten Versuchen, mit Mut nach vorne schauen.

Sprichst Du aus Erfahrung?

Ich bin Experte im Verlieren. Ich bin während der New Economy Blase mit Anlauf voll auf die Nase gefallen. Ich habe eine Werbeagentur gegründet und innerhalb von sechs Monaten über 30 Leute eingestellt. Nach 18 Monaten musste ich Insolvenz anmelden und alle entlassen, darunter auch meinen Bruder und meine damalige Freundin. Ich versuche daraus für mich die Lehre zu ziehen, dass man nach dem Scheitern aufsteht und versucht, weiter zu machen. Ich bei mir aber sehr wohl bewusst, dass das im großen Medienkontext nicht so einfach ist, wie es sich jetzt bei mir anhört. 

Du sitzt auch als Experte auf Radiopodien. Was erzählst du denen denn? Stecken die genauso in der Krise?

Ja, aber sie wissen es häufig noch gar nicht. Ich erzähle ihnen, dass ich das Medium Radio für wichtig halte. Radio besteht aus Ton – aus Wort und Musik – und es ist ihm völlig egal, ob es über UKW oder Kabel oder das Internet verbreitet wird. Das müssen die Radiomacher langsam mal begreifen, aber das tun sie nur sehr eingeschränkt. Viele machen die gleichen Fehler wie Verlage oder Printjournalisten, die Journalismus mit bedrucktem Papier verwechseln. Viele denken immer noch, Radio ist ein Gerät, das UKW empfängt. 

Kritiker werfen Dir vor, Deine Dauerpräsenz auf Kongressen und Deine Berateraufträge würden weniger auf Substanz denn auf geschicktem Selbstmarketing beruhen. 

Ich weiss nicht, warum das ein Vorwurf sein soll. Natürlich betreibe ich Selbstmarketing. Aber man müsste ja wirklich alle Medien und Institutionen, die etwas mit mir zu tun haben, für total bescheuert halten, wenn man glauben würde, dass die nur wegen meiner lustigen Frisur mit mir sprechen. Natürlich sind meine Frisur und meine übrigen  Selbstmarketingmaßnahmen – die ja auch alles andere als geheim sind – dazu gedacht, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Würde ich aber keine Substanz hinterherliefern, wäre das ein Strohfeuer und sofort wieder vorbei. Ich lebe in der Öffentlichkeit, also muss ich akzeptieren, das mich einige Leute hassen. 

Siehst du dich selbst als Grenzgänger?

Das ist ein seltsames Wort. Ich versuche, wie Holm Friebe sagen würde, den Frontverlauf des Fortschritts neu auszuloten. Das habe ich aber mit einigen tausend Leuten in Deutschland gemein. Ich gehöre zu denjenigen, die immer schauen, was es Neues gibt und wie kann man das benutzen kann, und dann auch auf Züge aufspringen, von denen wir glauben, dass die beginnen, sich richtig zu bewegen.

Hast Du Spaß an der Provokation?

Ja, habe ich, aber anders als viele Leute zunächst glauben. Ich glaube, es gibt eine Provokation auf den zweiten Blick. Ich versuche, inklusive zu mir selbst, immer eine gewisse ironische oder halbironische Distanz einzunehmen. Das vordergründige Provokations-Potenzial der Frisur ist aber sehr gering. Damit kann man keinen BMW-Fahrer mehr provozieren. Neulich fuhr ein anthrazitfarbener BMW 5er an mir vorbei, Fahrer mit Sonnebrille, Stirnglatze, trotzdem gegelte Haare, hinten sein Jackett an den Sitz gehängt. Er hupt mir fröhlich zu, winkt und streckt den Daumen nach oben weil er meine Frisur toll findet. 

Wo sieht Du den Unterschied zwischen wohlbedachter Polemik und Häme?

Häme ist, wenn zur Polemik noch der Wunsch dazukommt, dem anderen möge es schlechter gehen – also eine gewisse Bösartigkeit. Davon versuche ich mich fernzuhalten. Auch wenn man eine gewisse Polemik biei mir ja sieht und spürt, bin ich eigentlich kein bösartiger Mensch, sondern versuche, freundlich und liebenswürdig zu sein, zumindest im Kern. Das dazu manchmal auch eine klare Aussage und eine klare Konfrontation gehört, ist eine andere Sache.

Wie gehst Du mit Häme in Blog-Kommentaren um?

Mir gegenüber habe ich damit gar kein Problem, ich nehme mir das nicht zu Herzen, wenn andere Leute etwas Komisches über mich schreiben. Wenn das Dritten gegenüber geschieht, wäge ich das ab und lösche im Zweifel Kommentare. Gerade wenn Fäkalbeschimpfungen dabei sind, das muss nicht sein. 

Sollten klassische Medienportale auch lockerer damit umgehen? 

Natürlich muss jeder seinen eigenen Weg finden, aber das gilt nicht nur für klassische Medien. Die gesamte digitale Öffentlichkeit muss entspannter werden gegenüber Angriffen im Internet. Man muss beginnen zu verstehen, dass der Wert der anonymen Äußerung ein so hoher ist, dass man dafür einen Preis zahlen muss, der manchmal in einem bösartigen Kommentar endet. Natürlich gibt es eine Grenze , das ist die Verleumdung, da würde ich auch reagieren. Aber ich glaube, dass wir diese Grenze weiter herausziehen sollten. Man sollte nicht für jedes kleine Wortgeplänkel meinen, vor Gericht ziehen oder abmahnen zu müssen. 

Du sprichst oft  von ”Respektökonomie“. Was ist das und inwiefern ist das für Medien und Journalisten relevant? 

Respektökonomie ist ein Hilfsbegriff, der das Konzept der Ökonomie der Aufmerksamkeit weiterentwickelt. Aufmerksamkeit in den Medien kann durch Werbung in Geld umgemünzt werden. Durch das Internet kann man auch ganz kleine Portionen von Aufmerksamkeit in Geld verwandeln – zum Bespiel mit Google AdSense. Es zählt aber nicht nur die Aufmerksamkeit selbst, sondern auch die Art und Weise wie sie abgegeben wird. Wenn ich innerhalb einer Gruppe Respekt genieße für eine Fähigkeit, die ich habe, dann werden mir – als Freiberufler – früher oder später Aufträge in diesem Bereich zugetragen. Das ist einer der Treiber der digitalen Ökonomie,  gerade im Bereich Paid Content. Wenn ich eine extrem leichte Möglichkeit habe, einem Artikel, den ich toll finde, Respekt zu bezeugen, indem ich per Mausklick auf freiwilliger Basis fünf, zehn oder 20 Cent dafür bezahle, dann halte ich das für eine gute Sache. Wenn das 100 Leute machen, dann kann das schon interessant werden. Das ist Respektökonomie und darin liegt vielleicht die Möglichkeit der Anerkennung von geistigen Inhalten. Ich glaube nicht, dass damit die Verlagskrise gelöst wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Krise der Verlage mit drei, vier oder 100 solcher Modellen gelöst werden kann. 

Wolltest Du selbst jemals in den Journalismus?

Anfangs schon. Ich habe dann aber relativ schnell gemerkt, dass ich lieber subjektiv gefärbt berichte, und diese Art von Berichterstattung ist im klassischen Journalismus extrem selten gefragt. Deshalb will ich lieber Autor sein und dabei viele verschiedene Bereiche erforschen: Film, Kolumnen, Bücher, Blogs. Außerdem möchte ich mit dem, was ich schreibe auch die Welt mitgestalten. Die Büchern, an denen ich mitgeschrieben habe, versuchen etwas Neues voranzubringen – sei es über das Erfinden und Prägen von Begriffen wie Digitale Boheme, sei es über ein Stück Gesellschaftveränderung, in dem wir Prokrastination (die Neigung, unangenehme Aufgaben vor sich herzuschieben, Red.), hoffähig machen. 

Du bietest auf Deinem Blog ”Instant-Interviews“ für die Presse an: ”Nur noch Fragen dazugießen, umrühren, fertig.“ Willst Du damit siganlisieren: Ihr langweilt mich alle? Oder: Schreibt doch, was ihr  wollt?

Nein, das ist ein Missverständnis. Ich gebe relativ viele Interviews, und das mache ich auch gerne. Das ist Teil meines Jobs. Mit dem Instant-Interview als ironisches Hilfsmittel möchte ich Interviewer dazu anregen, etwas Besonderes zu fragen, weil die naheliegenden Fragen dort halt schon beantwortet sind. Ich merke auch inzwischen, dass mir oft interessantere Fragen gestellt werden.  

Welche denn?

Zum Beispiel haben inzwischen einige Journalisten dort gelesen, dass ich einen Migrationshintergrund habe, was mir selbst erst vor einem halben Jahr klargeworden ist. Darauf haben jetzt ein oder zwei Journalisten mit weitergehenden Fragen aufgebaut. Aber das Instant-Interview ist ein Gimmick – allzu ernst sollte man das nicht nehmen. 

Wird das auch missbraucht? 

Nein. Warum? Damit in der Zeitung steht, ”Halten Sie Hitler für eine bewundernswerte Person?“ und ich sage ”Ja“. Dann würde herauskommen, dass die Frage nachträglich formuliert wurde. Das wäre ja für diese Person ein journalistisches Debakel. An mir würde das mit Sicherheit nicht hängenbleiben. Wie die meisten Sachen, die ich mache, habe ich mir dabei überlegt, welche Wirkung das haben könnte. Es kommt extrem selten vor, dass ich etwas schreibe oder sage, was ich später bereue. 

Wie beurteilst Du die Entwicklung in der politischen Bloglandschaft? 

Die hat sich definitiv weiter entwickelt. Darüber habe ich ja vor einiger Zeit auch einen Blog-Artikel geschrieben: ”Morgendämmerung der Bloglandschaft“. Ich empfinde das tatsächlich als Aufbruch und sehe, dass auch im politischen Bereich Bloggen an Relevanz zunimmt. Eine Beispiel dafür ist das neue Blog ”Sprengsatz“ von Michael Spreng, dessen politische Meinung ich überhaupt nicht teile. Spreng ist ein ausgewiesener und intimer Politkenner, der ziemlich frei bloggt. Er geht dabei nicht ganz aus der Deckung, er tut nur so. Aber er macht etwas, wozu Blogs hervorragend taugen – nämlich eine interesssante, subjektive Sicht einnehmen, die nicht gefiltert ist durch die üblichen Medienmechanismen wie Redaktion, Relevanz oder PR. Carta ist ein weiteres Beispiel. Es ist innerhalb weniger Wochen zu einem zitierfähigen Medium geworden, dem klassische Medien ihre Reverenz erweisen. Das zeigt: Wenn die richtigen Leuten das machen, dann geht das. Ich würde mir wünschen, dass es bald noch mehr solcher Blogs gibt.

Verändert das Internet nicht nur die Medien, sondern auch die politische Kommunikation?

Das ist in vielerlei Hinsicht gefärbt durch Obamas Wahlkampf 2008. Er hat in idealtypischer Weise verstanden, das Internet zu nutzen. Beim offiziellen Wahlkampfbeginn gegen die demokratischen Mitbewerber hatte Obama 36 Millionen Dollar an Spenden eingesammelt, davon 88 Prozent Kleinspenden im Internet. Das Interessante ist, dass er das Geld in anderen Medien wieder ausgegeben und damit Fernsehspots gekauft hat. Er hat also das Internet als Hebel benutzt. Über einen anderen interessanten Aspekt habe ich mit dem Youth Vote Director in Obamas Wahlkampfteam, dem deutschen Kommunikations- und Politikwissenschaftler Julius van der Laar, gesprochen. Er betonte, dass die Helfer digital aktiviert und dann die Wähler mit Live-Präsenz überzeugt wurden. Nur Menschen können Menschen  überzeugen. Das ist in der Politik offenbar so – zumindest in den USA, aber wohl auch hierzulande. Dieses Zusammenspiel von Online und Offline ist in meinen Augen die Zukunft der politischen Kommunikation. 

Verändert sich dadurch die Demokratie?

Soziale Netwerke haben ein hohes Aktivierungspotenzial. Über Werkenntwen.de, das Social Network für die breite Masse,  kann man den normalen deutschen Durchschnittswähler schon ganz gut erreichen, besser als über StudiVZ oder Facebook. In der Schweiz sind bei 7,5 Millionen Einwohnern 1,1 Millionen Menschen bei Facebook organisiert. Neulich trug dort eine Ausgabe der Zeitung ”20 Minuten“ die Überschrift ”Facebook bringt Bundesrat ins Schwitzen“. In der Schweiz braucht man für viele Arten von Volksbegehren entweder 50.000 oder 100.000 Unterschriften. Früher musste man dafür von Haus zu Haus ziehen. Da waren selbst 50.000 Unterschriften eine Menge. Heute können über Facebook innerhalb von 48 Stunden 100.000 Unterschriften gesammelt werden für Themen, die früher nicht einmal für wichtig gehalten wurden. Deshalb versucht der Bundesrat nun die Grenzen für Volksbegehren hochzusetzen. 

Du bist im Online-Beirat der SPD. Was machst Du da? 

Ich versuche, Online-Wissen in die Partei hineinzutragen. Ich bin zwar nicht Mitglied, aber durchaus Sympathisant. Ich will die Welt und dabei vor allem die digitale Gesellschaft mitgestalten. Und das funktioniert in einer Parteiendemokratie am besten über Parteien. Ich bin im Online-Beirat extrem nah dran an den aktiven Politikern. Ich bin auch in den Creative Industries Gesprächskreisen von Brigitte Zypries, Peer Steinbrück und Hubertus Heil. Der Vorschlag, dass Hubertus Heil twittern sollte, kam aus dem Online-Beirat, von Nico Lumma (Social Media Berater, Red.) und mir. Wir bewerten Social Media Maßnahmen im Bundestagswahlkampf und schlagen Maßnahmen für Webseiten vor, die im SPD-Umfeld gestartet werden. Wir hatten beim Relaunch des ”Vowärts“ ein Mitspracherecht und auf unsere Vorschläge hat man sich ziemlich weitgehend eingelassen.

Du forderst ein Schulfach Online-Erziehung. Wer soll die Inhalte entwickeln und wer soll es unterrrichten?

Ein Teil des Problems ist, dass Bildung Ländersache ist. Wenn es einen Bundesminister für Kultur gäbe, wäre es einfacher durchzusetzen, für die Online-Erziehung Spezialisten in die Schulen zu schicken. Das können die heutigen Lehrer nicht leisten und die Eltern auch nicht. Ich höre natürlich schon die Argumente, dass das keiner bezahlen kann. Das ist mir aber völlig egal. Wie Computer und das Internet funktionieren, checken Kinder sofort, mit den Hintergründen und langfristigen Wirkungen sind sie jedoch übefordert. Die sind im Zweifel aber relevanter, gerade, wenn es darum geht, welche Daten man wo preisgibt und wie man virtuell auftritt.

Besteht eine Gefahr durch digitale Spaltung zwischen diejenigen, die das Internet mit RSS-Feeds etc für einen Informationsvorsprung nutzen und diejenigen, die “nur” Bilder von ihren Besäufnissen bei YouTube hochladen? 

Ich sehe eher die Gefahr, dass viele Menschen, die sich der digitalen Welt gar nicht öffnen, massiv den Anschluss verpassen. Und zwar sozial, kulturell, und beruflich sowieso. Dieser Gefahr muss man begegnen, in dem man Know-How vermittelt. Ich bin sicher, dass in zehn oder 15 Jahren das Netz noch tiefer in unser Leben eingreifen wird, als wir uns das heute vorstellen können. Ein simples Beispiel ist die Steuererklärung, die Firmen heute schon online abgeben müssen. Man muss kein Prophet sein, um abzusehen, dass das in fünf Jahren auch für Privatpersonen kommen wird. Man wird verpflichtet sein, bestimmte Dinge online zu beherrschen, die man früher offline gemacht hat. Spätestens dann wird es nicht mehr die Chance geben, sich dem Netz komplett zu verweigern. 

Gerade bildungsbürgerliche Familien neigen in Deutschland dazu, ihre Kinder möglichst lange vom Fernsehen und Internet fernzuhalten.

Das ist in meinen Augen dämlich. Gerade das Bildungsbürgertum sollte sollte die Zukunft umarmen und nicht in der Vergangenheit verharren. Interessant ist, dass ein Gutteil derer, die früher ihre Eltern beim Umgang mit Medien für reaktionär hielten, heute in Bezug auf das Internet genauso reagieren. Dabei ist das Internet nicht einfach nur ein anderes Medium. Es  ist interaktiv und sozial und bietet 100.000 mal mehr Informationen als das Fernsehen, das einfach nur da ist und mir Inhalte in die Birne kippt. 

Woher hast Du Dein Internet-Wissen? 

Das Meiste habe ich mir per ”learning by doing“ und ”learning per selling“ beigebracht. Ich bin erst seit dem Jahr 2000 im Internet. Damals fing ich gerade in einer Werbeagentur an, und musste Online als Werbemedium verkaufen. Also habe ich mir das ganz schnell beigebracht, indem ich von anderen in der Agentur gelernt habe. Ich kann aber nur ganz rudimentär selbst programmieren. Mein Verständnis ist eher der strategisch-technisch Überblick aus der Perspektive des Nutzers. Das versuche ich auch immer weiter auszubilden, bis zu dem Punkt, wo die Benutzeroberfläche aufhört. Das Interessante ist, das viele Techniker nicht diese Überblicksperspektive einnehmen. 

Wie sollten Benutzeroberflächen denn sein?

Technologie sollte den Bedürfnissen des Nutzers folgen, ohne ihm seine Freiheiten und Wahlmöglichkeiten zu sehr zu beschneiden. Ich halte Design für eines der allerwichtigsten Themen der Zukunft, und zwar als Gestaltung der Welt, in der wir leben. Politik und Design halte ich für beinahe gleichrangig wichtig. Die Gestaltung von Interfaces – Benutzeroberflächen – bestimmt, wie wir Dinge benutzen und welche Dinge sich entwickeln. Der ganze Fortschritt hängt auch davon ab, wie Benutzeroberflächen gestaltet werden.