„Big Picture“: Schwäbische Zeitung startet Paid-Content-Desk im Mai

Die Schwäbische Zeitung richtet ihre Strategie auf personalisierten Paid Content aus. Dazu wurden zwölf neue redaktionelle Stellen geschaffen – und ab Mai geht ein interdisziplinärer Paid-Content-Desk in Betrieb, an dem Daten- und Audience-Analyse stattfindet, berichtet Senta Krasser im aktuellen medium magazin. An der Strategie „Big Picture“ arbeiteten Redaktion, Schwäbisch Media Digital, Vertrieb, Marketing und Datenmanagement ein Jahr lang unter Leitung von Digitalchef Yannick Dillinger.

In den Digitalangeboten des Verlags sollen Nutzer künftig passgenaue Angebote bekommen. Hierzu entwickelte die Schwäbische Zeitung einen Algorithmus-Prototyp namens ´Zottel, finanziert im Rahmen der Digital News Initiative von Google. ‚Zottel‘ soll etwa in die App der Zeitung integriert werden. „Wir möchten weg vom Prinzip ‚Alles für alle‘,“ sagt Dillinger, „wir werden allerdings immer noch journalistische Entscheidungen treffen und niemals die komplette Kontrolle an Algorithmen abgeben. Aus quantitativer soll qualitative Reichweite werden.“

Digitalchef Dillinger allerdings verlässt im Laufe des Jahres die Schwäbische Zeitung und wechselt zur Augsburger Allgemeinen – worüber Chefredakteur Hendrik Groth alles andere als glücklich ist: „Dass er ausgerechnet zu einem Zeitpunkt geht, an dem wir uns mit dem strategischen Großprojekt Big Picture noch einmal offensiver ausrichten, ist nicht schön.“

Der Bericht über die Schwäbische Zeitung als Teil der Serie „Lokalbesuch“ von Senta Krasser erschien in medium magazin 02/2019. Weitere Themen u.a.: Pressefreiheit & Feindbild Journalist / Wie Redaktionen und Reporter auf Angriffe reagieren, Special Nachhaltigkeit / Was Medien in eigener Sache für den Klimaschutz tun / Wie das Non-Profit-Netzwerk ORB globalen Umweltthemen lokale Aufmerksamkeit verschafft / Plus 16 Seiten Werkstatt „Besser schreiben: Reportage“.

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