• Besser netzwerken!

    Die Chefredakteurinnen von Xing und LinkedIn wissen, wie

  • Die Lücken im Sport

    Neue Studie über Journalistinnen in den Sportressorts

  • Ein schmaler Grat

    Sportjournalistin Jessy Wellmer im Interview

Journalistin 2020

EDITORIAL / Annette Milz, Chefredakteurin

 

Starke Frauen mit klaren Ansagen 

Männerdomänen – Frauendomänen? Diese Journalistin 2020 zeigt, wie überholt solches Schubladendenken im Journalismus ist.

 

„Es funktioniert nicht, wenn man als Frau versucht, den jahrzehntelang dominierenden Männerton in der Sportberichterstattung zu kopieren. Das klingt dann schnell schief. Man muss seinen eigenen Ton finden. Und das fällt nicht jedem leicht – weder Frauen noch Männern.“

Sagt eine, die es wissen muss und ihren Weg erfolgreich geht: Jessy Wellmer ist Moderatorin u. a. der Kultsendung Sportschau am Samstag und wurde 2018 zur Sportjournalistin des Jahres gewählt. Inge Seibel wollte von ihr wissen, was sie von den Ergebnissen der aktuellen Münchner Studie zur Berufszufriedenheit und dem Selbstverständnis von Sportjournalistinnen hält. Die Studie stellen wir Ihnen exklusiv auf Seite 14 vor.

Ein Ergebnis dabei: Die Dominanz der Fußballberichterstattung verhindere einen höheren Anteil an Frauen im Sportjournalismus, da es nach Meinung von 43 Prozent der Befragten vor allem deshalb den meist männlichen Redaktionsleitern an Mut fehle, mehr Sportjournalistinnen einzustellen. Jessy Wellmer kennt das Argument, sagt aber lapidar: „Wenn ein Kollege sagt, Frauen könnten nicht über Männerfußball bechten, weil sie selber nie Männerfußball gespielt haben, dann denke ich immer: Nach der Logik wäre mein Gynäkologe arbeitslos“ (Seite 16).

Diese Ausgabe ist starken Journalistinnen gewidmet, die sich selbstbewusst nicht auf „Frauenthemen“ reduzieren lassen wollen. So wie Tabea Grzeszyk und Brigitte Alfter, die hostwriter.org mitgegründet haben, oder Elisa Simantke, die heute als Geschäftsführerin Europe Investigate vorantreibt (Seite 10).

Und eben auch die beiden Redaktionschefinnen von Xing und Linkedin, Astrid Maier und Sara Weber: Beide haben sich früh mit Technikthemen einen Namen in der Branche gemacht. Männerthemen? Frauensache! Wir wollten wissen, was sie in ihrer Arbeit für die zwei größten beruflichen Netzwerke eint und was sie trennt. Dazu haben wir ihnen weitgehend identische Fragen gestellt für einen direkten Vergleich. Weil zwischen ihnen aber die Pandemie und mehr als 1.000 Kilometer (München = Linkedin, Hamburg = Xing) liegen, kam kein gemeinsamer Fototermin zustande. Der Zufall wollte es, dass beide Frauen sich in nahezu identischer Köperhaltung einzeln fotografieren ließen. Das brachte unseren Grafiker Gerald Neubacher auf die Idee, aus beiden Fotos eines zu machen: Das Ergebnis sehen Sie auf dem Titel und unten. Die Antworten der beiden auf unsere Fragen lesen Sie auf den nächsten Seiten – hoffentlich mit Gewinn!

 
 
Die „Journalistin 2020“ ist als Einzelausgabe in Print zusammen mit medium magazin 05/2020 und E-Paper allein direkt hier erhältlich.
 
 
 
 
 
 
 
 
Doppelausgabe mm 05/2020 & Journalistin 2020:  Zwei Hefte in einem mit Wendemanöver  – Nachbestellungen online oder per E-Mail an: vertrieb @ oberauer.com
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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