• Neue Chefin

    Marieke Reimann über ihre SWR-Pläne

  • Innovation

    Vier Expertinnen über Zukunftslösungen

  • Karrierekiller Babypause

    Ein strukturelles Problem, immer noch

Journalistin 2021

EDITORIAL / Alexander Graf, Chefredakteur

 

Von neuen Ideen und alten Strukturen!

Während sich der SWR mit Marieke Reimann für die Zukunft aufstellt, verharren viele Medienhäuser in überkommenen Rollenbildern.

Clash der Kulturen oder perfektes Match? Ab November wird Marieke Reimann Zweite Chefredakteurin des Südwestrundfunks – und diese Kombination verspricht eine Menge spannender Reibung. Hier die 34-jährige Rostockerin, bisher Chefredakteurin eines Onlinemagazins für junge, progressive Menschen. Meinungsstark, innovativ und mit einem klaren Fokus auf den Themen Ostdeutschland, Diversität, New Work. Dort die altehrwürdige öffentlich-rechtliche Anstalt im oft saturiert daherkommenden Südwesten.


Wobei man dem SWR damit vielleicht auch etwas Unrecht tut. Denn Reimann passt durchaus in eine Reihe von Personalund Strukturentscheidungen, die das Signal vermitteln: Hier soll es Richtung Zukunft gehen. Ein Beispiel ist etwa die mehrfach ausgezeichnete Digitalexpertin Vanessa Wormer, die vor etwas mehr als einem Jahr von der „Süddeutschen Zeitung“ zu dem Sender wechselte und dort das neu gegründete Innovationslabor leitet.

„Ich hätte mich nicht für den SWR entschieden, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass sie sich wirklich öffnen wollen“, verriet Reimann unserer Autorin Pia Stendera, die sie an einem Oktobertag in Ost-Berlin für ein ausführliches Interview getroffen hat. Es ist ein eindrückliches Gespräch über junge Medien, starre Strukturen und die Bedeutung der eigenen ostdeutschen Herkunft geworden (Seite 4).

Karrierekiller Babypause betrifft immer noch vor allem Frauen

Auf starre Strukturen treffen leider auch immer noch viele junge Eltern, wenn sie in der Medienbranche weiter Karriere machen wollen. Offenbar gilt in vielen Häusern nach wie vor: Wer sich um Kinder kümmert, kann keine Führungsrolle mehr übernehmen.

Entsprechend sind in den meisten Fällen Frauen die Leidtragenden. Vor allem nach der Rückkehr aus der Elternzeit. „Wir hören immer wieder, dass Unternehmen die Babypause nutzen, um Frauen mehr oder weniger subtil aus ihrer Karriere zu bugsieren“, sagte Edith Heitkämper vom Verein ProQuote Medien zu Lisa Kräher, die dem Problem für die „Journalistin“ nachgegangen ist (Seite 10). Sie hat auch mit Frauen gesprochen, die einen anderen Umgang mit dem Thema erlebt haben – es wäre an der Zeit, dass die Branche von diesen Beispielen lernt.

Außerdem im Heft: eine Umfrage unter Expertinnen, die uns verraten, welche Perspektiven für Zukunftsinnovationen wichtig sind. Alle Antworten, die Senta Krasser bekommen hat, stehen hier online.

 

Diesmal als jährliches Doppel-Heft: Journalistin – mit dabei das Titel-Interview mit Marieke Reimann über ihre Pläne für die SWR-Chefredaktion. Die Printfassung ist als Doppelausgabe mit mm05/2021  hier erhältlich oder im ikiosk. Als E-Paper gibt es die Journalistin 2021 als Einzelheft hier.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Die Ausgabe medium magazin Nr. 05/2021 mit den heimlichen Redaktionsstars, einem Dossier über „Tabus“ oder Praxistipps für Langzeitrecherchen ist ab sofort digital oder als Printausgabe hier erhältlich oder im ikiosk. 
 
 
 

 

 
 
 
Journalismus-Werkstatt „Richtig redigieren“: Das 16-seitige Extraheft ist gratis im Abonnement dieser Ausgabe enthalten. Nachbestellungen im Online-Shop oder per E-Mail an: vertrieb @ oberauer.com
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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