Quadratisch, praktisch, atmungsaktiv: Format und Layout machen Platz

6-Layout

Die Gestaltung von Zeitungen hat sich in den vergangenen Jahren vermehrt an Begriffen wie Qualität und Wertigkeit sowie an einem eher magazinigen Aufbau orientiert. Das Layout von Qube greift diese Trends auf. Qube hat gefaltet ein Format von rund 24 mal 48 Zentimeter. Aufgeschlagen ergibt sich somit ein Format von 48 mal 48 Zentimeter. Dabei korrespondieren die quadratischen Abmessungen mit dem Titel der Zeitung. Doch nicht nur der Bezug auf den Zeitungsnamen liegt dem Format zu Grunde. Durch die weitaus geringere Breite als bei den meisten großen Tageszeitungen ist ein Platz sparendes Lesen möglich. Junge Menschen sind mobil und viele lesen gerne in Bus und Bahn. Um die Titelseite nicht mit dem Coffee to go des Nachbarn tränken zu müssen, wünschen sie sich deshalb ein handlicheres Format für ihre Zeitung, etwa ein Tabloid. Dies zeigt beispielsweise die Studie „Wie wird Zeitung lesen attraktiver“ aus dem Jahr 2008 von mindline media, einem Marktforschungsunternehmen für mediale Kommunikation. Doch nicht die Höhe einer Zeitung behindert den Sitznachbarn, sondern die Breite. Mit einer Breite von 48 Zentimetern ist Qube ganze 22 Zentimeter schmaler als etwa „Die Zeit“, die im klassischen, so genannten Nordischen Format erscheint. Selbst die seit 2007 als Tabloid ausgegebene „Frankfurter Rundschau“ ist gefaltet um 4,5 Zentimeter breiter als Qube. Aufgeschlagen nimmt Qube also sogar neun Zentimeter weniger Raum in Anspruch, wenn auch acht Zentimeter mehr in der Höhe.

Formatvergleich
Qube im Größenvergleich (geschlossen Zeitungen)

Die Entscheidung für das kleinere Format folgt einem internationalen Trend zu geringeren Zeitungsmaßen. Vor allem in den skandinavischen Ländern hat sich dieser Trend bereits etabliert. Besonders jüngere Leser bevorzugen eine Zeitung mit kleineren Abmessungen. Zieht man erneut die „Frankfurter Rundschau“ als Beispiel heran, wird dies auch in Zahlen deutlich. Das Traditionsblatt konnte im ersten Jahr nach der Umstellung auf das Tabloid-Format die verkaufte Auflage um 2,46 Prozent steigern. Für die mit Qube angestrebte junge Zielgruppe ist also ein kleineres Format attraktiv und damit auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll.

Für das Layout von Qube wurde viel Weißraum eing­eplant. Dieses Gestaltungselement vermittelt dem Leser unbewusst viele Werte, die er mit der Zeitung in Verbindung bringen soll. Es wirkt luftig und leicht. Gleichzeitig entsteht eine wertige Optik, die hohe Qualitätsstandards transportiert. Mit viel Platz für Weißraum folgt Qube den Trends im internationalen Zeitungsdesign, aber auch der Entwicklung im Printdesign im Allgemeinen.

Besonders viele Zeitungen, die im vergangenen Jahr mit einem European Newspaper Award ausgezeichnet wurde, setzen auf eine Optik mit einer magazinhaften Anmutung. Ein Gestaltungselement, das diese Erscheinung unterstützt, ist der Freisteller. Ein Freisteller kann ein Bild oder eine Grafik sein, die ohne Hintergrund oder Rahmen auskommt. Ein Freisteller wird meist vom Text „umflossen“. Auch dies vermittelt Leichtigkeit und Kreativität. Auch Qube soll daher künftig dieses Werkzeug einsetzen.

Hauptschrift von Qube ist die „Eureka“, eine moderne Serifenschrift. Der Einsatz einer Serifenschrift ist dabei vor allem der Lesbarkeit geschuldet, denn Schriften mit Serifen sind auf Papier besser lesbar als serifenlose Fonts. Außerdem vermittelt eine Serifenschrift Seriosität – ein Attribut, das vom Leser mit Qube verbunden werden soll. Um die Headlines besonders zu betonen, haben wir für diese eine andere Schriftart gewählt, die „Yanone Kaffeesatz“.

Qube soll auf herkömmlichem Zeitungspapier gedruckt werden. Denn dieses Papier ist leicht und einfach zu falten. Aufgrund der kleinen Auflage der Dummy-Ausgabe konnte hier leider kein marktübliches Zeitungspapier verwendet werden. Die neue Zeitung wird außerdem vierspaltig ausgelegt sein. Dies lehnt sich im Gegensatz zur Magazin-Anmutung stark an eine klassische Zeitung an und lässt den Gestaltungsraum flexibel.

Übersicht

01. Leserschwund: Schwere Zeiten für Zeitungsmacher
02. Schulterblick: Wir schauen anderen über die Schulter
03. Erscheinungsweise: Dreimal Tageszeitung pro Woche reicht
04. Themenzeitung: Weg mit den Rubriken
_04_I Meta-Ressort „1“: Ausland
_04_II Meta-Ressort „2“: Ressort „2“ : Inland
_04_III Meta-Ressort „3“: Gesellschaft
_04_+ Meta-Ressort „+“: verschiedenen Themenschwerpunkte
05. Der Name: kompakt, eckig, unbequem
06. Layout: Format und Layout machen Platz
07. Visualisierung: Wir setzen auf starke und provokante Bildsprache
08. Stil: Unser Stil ist frisch, frech und Web 2.0
09. Online und Print ergänzen sich
10. Fremdcontent: Blogger, Leser, Literaten
11. Lesermeinung: Der Leser hat sein eigenes Hirn
12. Transparenz: Wir stehen zu unseren Quellen und Fehlern
13. Redaktionsorganisation: mit einem Hauch Innovation

Hier können Sie im E-Paper blätter oder das Qube-pdf downloaden.